Nachdem ich mir das Video zweimal angeschaut habe, habe ich immer noch nicht
verstanden, wie das Spiel funktioniert und was das Ziel des Spiels
bzw. der Anreiz ist.
Ziel des Spiels ist es, Machtpunkte zu sammeln und sie in einer
Endabrechnung in Siegpunkte umzuwandeln. Bei anspruchsvollen
Brettspielen findet so eine Abstraktion oft Anwendung.
Der Anreiz des Spiels:
Die Grundidee ist, das man spielerisch einen Weg durch das Buch wählt.
Normalerweise wird das so gemacht, dass die Spieler entscheiden, wie
die Geschichte weiter geht. Das neue an diesem Konzept ist, das der
Weg durch das Buch durch die Politik bestimmt wird, also durch die
Veränderung der Rahmenbedingungen. Die Kurzgeschichten sind davon
unabhängig. Der Sinn des Konzepts ist, dass die Geschichten frei vom
Spiel geschrieben werden.
Du wirfst im Video mit Begriffen um dich, die du vielleicht kennen
magst, die aber vorher nicht erklärt werden. Auf einmal ist die Rede
von einem "Buch" oder von einer Weltanschauung der
"Heiligen Quelle der Wahrheit". Du zeigst Bilder, aber
erklärst diese nicht (da sind Pyramiden-Icons usw. Usf.).
Es gibt vier Völker, die nach dem Lebensort benannt sind. Ich habe es
am Beispiel der Waldmenschen eklärt. Es gibt noch Wüstenmenschen,
Stadtmenschen und Höhlenmenschen. Meinst Du mit Pyramiden-Icons den
Berg? Wenn ja, das symbolisiert, wo die Höhlenmenschen leben.
Die Zensur basiert auf der Weltanschaung der Völker und die
Weltanschauung auf den Heiligen Quellen. Jede Quelle ist einem Volk
zugeordnet. Die Höhlenmenschen haben keine Quelle, beherbergen aber
dafür die Internate, in denen die Jugendlichen zur Schule gehen. Die
genaue Ausarbeitung findet mit dem Briefing für die Geschichten
statt.
Das Buch besteht aus 21 Kapiteln und jedes Kapitel besteht aus 6
Kurzgeschichten, da es 6 mögliche Kombinationen im Rat gibt. Ich
habe in der Erklärung von verschiedenen Ebenen gesprochen. Der
zentrale Rat ist Teil der Fantasywelt. Es kann z.B. eine Geschichte
im Rat spielen. Die Struktur des Buches, also die Zurodnung der
Geschichten wird aber auch auf Grund des Rates vorgenommen. Somit
soll dann eben das Buch als ganzes Teil des Spiels sein und nicht nur
ein Spiel in einem Buch.
Wie sieht eine Kurzgeschichte aus? Wie "zensiere" ich eine
Kurzgeschichte? Was mache ich mit Machtpunkten, außer dass ich sie
in eine Tabelle eintragen kann?
Die Spieler, also die "Konsumenten" schreiben selber keine
Geschichten und zensieren sie demnach auch nicht. Das Schreiben der
Geschichten gehört also zur Umsetzung des Konzepts. In der
Buchversion besteht jedes Kapitel aus 6 unterschiedlichen
Kurzgeschichten, die von den Völkern zensiert/erzählt werden.
Diese Zensur ist plausibler als Computerspiel. Dann nämlich besteht ein
Kapitel aus unterschiedlichen Versionen derselben Geschichte. Der
Spieler bekommt nur eine Version der Geschichte zu sehen und hat
keinen Einblick in die anderen, hinterlegten Geschichten. Dieses ist
dann eine echte staatliche Zensur.
Ich wüsste jetzt nicht, wie das Spiel auf einem Tablet umgesetzt werden
könnte, weil ich das Spielprinzip leider nicht verstehe.
Ich stelle mir das so vor, dass man bei einer Plattform ein Profil
anlegt. Da schließt man sich dann mit anderen Spielern zusammen. Ein
Spieler bekommt eine Geschichte, kann diese in Ruhe lesen, macht
einen Spielzug und gibt somit das Spiel an den nächsten Spieler
weiter. Dieser liest die nächste Geschichte, macht einen Spielzug und gibt
somit das Spiel wieder an den nächsten Spieler weiter. Dadurch, dass
die Anzahl der Kapitel bei einem Computerspiel praktisch unbegrenzt
ist, kann man auch mit beliebig vielen Spielern spielen. Jeder
Spieler muss aber öfters drankommen, damit das Umwandeln der
Machtpunkte in Siegpunkte Sinn ergibt.
€: Habe mir jetzt auch die Anleitung auf Facebook reingezogen. Aber
irgendwie hat mir das auch nicht geholfen. Ich verstehe immer noch
nicht, was ich mit Machtpunkten machen soll und warum ich diese
erhöhen sollte.
Ist wie gesagt ein abstrakter Mechanismus. Wer in einer Zeiler die
meisten Machtpunkte hat, bekommt 3 Siegpunkte. Hat man in einer Zeile
viel mehr Machtpunkte als der Zweitplatzierte, bekommt man zwar 3
Siegpunkte, hat diese Machtpunkte aber uneffizient eingesetzt.
Auch das Beispiel mit dem Reifendruck hilft da nicht.
Jeder Spieler ermittelt für seinen Spielzug eine Machtpunktzahl, die dann
in die Punktetabelle eingetragen wird. Wie das genau funktioniert
lasse ich an dieser Stelle mal weg.
Hast du schon alle Kurzgeschichten oder suchst du noch welche?
Die erste Geschichte ist geschrieben und auf meiner Facebookseite mit
bookrix verlinkt. Alle weiteren 125 Geschichten müssen noch
geschrieben werden. Für eine Computerspielumsetzung ändert sich,
wie oben beschrieben, das Konzept etwas.
Am Ende der Anleitung wird aufgerufen, Geschichten für das Spiel zu
schreiben. Ich habe aber nirgends eine Beschreibung deiner Welt
gefunden. Es gibt einige Völker, aber das war es auch schon. Wer
waren diese Völker? Wie sieht die Welt aus? Wie leben sie? Wie sind
die Beziehungen zueinander? Aus meiner Sicht fehlt da ein
grundlegendes Konzept für die Welt und ihre Bewohner. Schreibt dann
jeder Kurzgeschichten und denkt sich seinen Teil, so dass am Ende die
Waldmenschen in Geschichte X "kleine, grüne Wesen sind, die auf
Bäumen wohnen" und in Geschichte Y die "Baumhirten, die
gerne Party machen" sind?
Es handelt sich ja um z.B. "Stadtmenschen". Es soll also eine
Fantasywelt sein, die sich nah an unserer bewegt. Es geht darum,
gesellschaftliche Themen zu behandeln und nicht darum, dass Menschen
und Orks sich gegenseitig abmetzeln (kleine Kritik an "Herr der
Ringe"). Aber in der Tat soll die Welt durch die Geschichten
entstehen. Bei vielen Fantasyspielen ist vielleicht so, dass sich
jemand hinsetzt und die Welt entwirft. Dieses hier ist aber kein
Rollenspiel wie DSA!
Die Anleitung selbst ist auch recht unstrukturiert. Ich würde
grundlegend anfangen, zu erklären, was Sinn, Zweck und Ziel des
Spiels ist, dann den Rundenverlauf einer Partie erklären und einige
grundlegende Begriffe (Machtkonstellation, Machtpunkte, Zensur,
etc.). Beim Lesen fängt man auf Seite 4 oder 5 erst an, zu
begreifen, was das Spiel eigentlich von einem will.
Ja, ich gebe zu, dass die Erklärung sehr eigenwillig ist. Es ist aber
auch ein Konzept, dass schwierig zu vermitteln ist und deswegen
möchte ich mich nochmal bei Dir bedanken, dass Du Dir die Arbeit
gemacht hast.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Die Heiligen Quellen« (21.02.2014, 18:22)