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1

21.07.2014, 14:48

Zukunftsaussichten im Gamingbereich für Mich

Guten Tag,

ich mache z.Z. eine schulische Ausbildung zum ITA (http://de.wikipedia.org/wiki/Information…scher_Assistent), dieser "Titel" ist nicht sehr hoch angesehen, aber bietet einen guten Einblick in alle Bereiche der IT, auch die Entwicklung.
Am meisten interessiert mich die Spieleentwicklung und ich habe überlegt, in den Bereich ein zu steigen.
Ich habe schon mehrere Beiträge zu dem kommenden Thema gelesen, diese waren allerdings älter, und es ist immer besser sic neue Meinungen einzuholen.
Ich möchte am SAE Institut den Studiengang "Game Programming Bachelor" machen und anschließend in die Berufswelt einsteigen.

Laut meinen Recherchen, bietet die SAE viele Kontakte in der Branche und ein gutes Wissen.

Hat jemand hier Erfahrungen mit der SAE, der GA oder ähnlichen Einrichtungen?
Ich freue mich über eure Meinungen.
Auch Alternativen interessieren mich. Wie seit ihr in den Entwicklungsberuf gekommen?

Danke für jeden Beitrag ^^

Schrompf

Alter Hase

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Wohnort: Dresden

Beruf: Softwareentwickler

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2

21.07.2014, 16:22

Ich habe Elektrotechnik auf Diplom studiert. Ist schon ne Weile her.

Aus meinen bisherigen Gesprächen mit Branchenteilen kann ich Dir sagen: jede Art von Bezahl-Schule, sei es nun SAE oder Games Academy oder sonstwer, wird Dich am Ende mit einem Stigma entlassen. Egal, wo Du Dich dann bewirbst, Du wirst immer den Geruch von "Der hat für seine Noten bezahlt" hinter Dir herziehen. Manche ignorieren das, andere sortieren solche Bewerber gleich aus, um sich Arbeit zu ersparen. Du hast nach dem Abschluss an einer solchen Schule also ne Menge Schulden UND schlechtere Chancen also vorher.

Meine Empfehlung: studiere was an ner echten Universität, im Idealfall mit ordentlichem mathematischen Hintergrund, und arbeite in Deiner Freizeit an eigenen Demos, Experimenten, Spielen. Beides zusammen wird Dir am Ende Türen öffnen, notfalls auch in der richtigen Softwareentwicklung, weil Spiele nunmal ein extrem überlaufenes und finanziell sehr unsicheres Pflaster sind.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

3

21.07.2014, 17:30

Ich kenne die SAE aus dem Tontechnikbereich, da wird immer wieder mal gefragt, ob man mit ner Ausbildung dort gute Berufschancen hat. Ich stelle mich da gerne einem Kumpel gegenüber. Er hat 1 Jahr lang Audiokrams bei der SAE studiert plus drei Jahre Praxis, ich bin Autodidaktin mit 4 Jahren Erfahrung. Wir haben beide in etwa dasselbe drauf, er hat von der Theorie mehr Ahnung, aber im Praxisbereich spielt das eine untergeordnete Rolle. Wir arbeiten manchmal zusammen und können getrost dem jeweils anderen vertrauen, dass er weiß, was er tut. In der Praxis sehe ich keine Unterschiede. Richtige Fachkräfte sind wir allerdings beide nicht, denn wir haben beide keine Berufsausbildung in dem Bereich. Ich schätze mal, dass wir 75% dessen erledigen können, was eine Fachkraft tun kann (und darf).
Wir haben uns erst neulich übers SAE unterhalten. Mein Kumpel hat sich über die kommerzielle Ausrichtung der SAE beschwert. Es würde erwartet, man mache nach dem SAE-Diplom sein eigenes Tonstudio auf, statt einen Job in einem Veranstaltungsservice etc. zu suchen. Übertragen auf die Gamesbranche interpretiere ich das so, dass du hinterher zwar die Basics draufhast um dich als Indie-Entwickler selbstständig zu machen und damit halbwegs erfolgreich zu sein, aber keine besseren Chancen hast, wenn du dich bei einem etablierten Studio bewirbst. Ein SAE-Diplom ist besser als gar nix vorweisen zu können, aber auch kein Äquivalent zu einer richtigen Ausbildung oder einem anerkannten Studium. Er meinte, ich hätte in etwa dasselbe drauf wie jeder andere SAE-Abgänger, wenn ich mir noch Grundkenntnisse in Marketing und Wirtschaft aneigne.

Mein Ratschlag deshalb, mach eine Ausbildung als Fachinformatiker oder, noch besser, studiere Informatik. Wenn du einen Praxisbezug im Studium brauchst und auf lange Theorieschlachten keine Lust hast, geh lieber an eine FH als an die Uni. An der FH kannst du direkt in Projekten mit Unternehmen einsteigen, da hast du gute Kontaktmöglichkeiten. Als Fachinformatiker startest du direkt im Betrieb durch. An der Uni würde ich persönlich kein Informatik studieren, es sei denn, du willst Kontakt zu Menschen, die TFM oder Kunst oder sowas studieren, da findest du vielleicht ein paar arty farty-Projekte.
Den Weg halte ich für besser für dich, weil die Gamesbranche recht klein ist und du so die Möglichkeit hast, auch in anderen Unternehmen Fuß zu fassen.
Am wichtigsten ist aber imho: Sieh zu, dass du deinen ITA fertig machst, danach kannst du dich immer noch weiterbilden! Auch wenn es mit dem Studium oder Fachinformatik-Ausbildung nix werden sollte, hast du danach etwas in der Tasche, mit dem du dich irgendwo bewerben kannst.

Klar, wir wollen alle nur das machen was uns interessiert, aber vertrau mir: Ich hab selbst grad mein Studium abgebrochen und stehe jetzt mit leeren Händen da, ohne Ausbildung, und meine Hartz IV-Beraterin meint, ich sei für manche Betriebe schon zu alt um noch eine Ausbildung zu machen. Ich lege dir deshalb ans Herz: Nimm das Thema Geld und berufliche Zukunft nicht zu sehr auf die leichte Schulter und frag dich selbst, wo du in fünf, zehn und zwanzig Jahren sein willst.

DeKugelschieber

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4

21.07.2014, 21:31

Spiele schreiben ist schön und macht Spaß.
Aber wenn man hört wie schnell mal eben ein hundert Mann Entwickler Studio dicht gemacht wird, kann ich nicht ganz verstehen wie man wirklich dort einsteigen will.

Der Indie Bereich ist sicher auch nett, aber risikoreich. Die wenigsten werden wirklich erfolgreich.
Und, wenn man z.B. den Film "Indie Game" gesehen hat, bezahlt man noch ganz andere Preise (soziale Kontakte, Selbstwertgefühl, Stress/Druck, ...).

Ich würde dir daher raten dich in der Wirtschaft um zu sehen. Eigentlich ist jede Art von Software interessant zu entwickeln (außer es ist in PHP :D).

5

21.07.2014, 22:04

@DeKugelschieber: Oder in JS -_-.

Aber ganz ehrlich gesagt: Wenn du für dich fest den Wunsch hältst, in dieser Branche tätig zu werden, dann solltest du es wenigstens einmal versuchen. Woanders hin wechseln kannst du immer noch, aber wenn du es nicht tust, dann beißt in dir immer wieder der Gedanke, dass du doch gar nicht weißt, ob es tatsächlich so schlecht gewesen wäre, und du würdest wahrscheinlich ziemlich unglücklich darüber werden.

DeKugelschieber

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6

21.07.2014, 23:14

Hey JS ist doch ganz kuhl wenn man erstmal verstanden hat wies geht ;)

KeksX

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7

21.07.2014, 23:52

Imho:
Als Programmierer ist man mit einem normalen Studium besser dran. Im Designbereich(bzw. Game Art) sieht das schon anders aus, da kriegt man an Schulen wie der GA und SAE das, was man normalerweise nicht bekommen könnt.

Nicht so bei der Programmierung. Spiele entwickeln ist letztendlich auch nur Informatik und ein guter Informatiker ist recht häufig auch ein guter Spieleentwickler. Der Tipp mit dem allgemeinen Studium und Eigenarbeit ist meiner Meinung nach das Beste, was du tun kannst. Vor allem weil es oft auch Kurse innerhalb des Studiums gibt, die dich direkt darauf vorbereiten bzw. das Spieleentwickeln als Lehrform benutzen.

Als Programmierer bist du schließlich nicht, der die Bilder zeichnet und die Spieleidee ausarbeitet, sondern der der die Ideen eines anderen umsetzt(variiert natürlich je nach Team/Firma, aber grundsätzlich ist das getrennt). Das ist knallhartes Handwerk, und das will gelernt sein.
WIP Website: kevinheese.de

David_pb

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8

22.07.2014, 08:20

Meine Empfehlung: studiere was an ner echten Universität, im Idealfall mit ordentlichem mathematischen Hintergrund, und arbeite in Deiner Freizeit an eigenen Demos, Experimenten, Spielen. Beides zusammen wird Dir am Ende Türen öffnen, notfalls auch in der richtigen Softwareentwicklung, weil Spiele nunmal ein extrem überlaufenes und finanziell sehr unsicheres Pflaster sind.

+1
@D13_Dreinig

9

22.07.2014, 09:16

Ob Spieleentwickler oder Softwareentwickler ist mir letztendlich gleichgültig, ich mag das Programmieren und es war schon seit langem ein Traum von mir.

Jetzt in einem Jahr habe ich mein ITA in der Tasche, und kann anschließend die FOS besuchen, auch in Richtung Informatik
d.h., dass ich danach auf einer FH Informatik studieren kann, und anschließen mit einem guten Einstiegsgehalt in den Beruf steigen sollte.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »PaulTheBro« (22.07.2014, 11:00)


Yokohana

Frischling

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Beruf: Student

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10

22.07.2014, 12:44

Hallo, ich finde das Thema auch sehr interessant, da ich aber selbst noch studiere, kann ich wenig zur Branche sagen. Das mit dem Studium und den Projekten klingt an sich logisch :) Weis vielleicht jemand welche Qualität das ganze haben sollte? (Also ob nur ein einfaches Snake oder schon mehr oder minder ausgereifte Jump & Run bzw. Strategiespiele)

Allgemein würde mich mal interessieren, vermutlich den Themeneröffner auch :), was ihr denkt, was die besten Voraussetzungen sind, um in die Spieleindustrie einzusteigen (also Allgemein und nicht nur in Deutschland).

Man kann ja sicherlich nicht komplett alles können - meine Grundvermutung ist aktuell, dass:

--> fließende Englischkenntnisse
--> fließende Japanischkenntnisse
--> Abgeschlossener Bachelor in Informatik
--> Abgeschlossener Master in Informatik
--> Doktortitel in Informatik
--> Referenzprojekte (Je höhere Qualität umso besser)
--> Kontakte in die Spieleindustrie
--> Erfahrungen mit diversen Spieleengines
--> Ausgezeichnete Programmierfähigkeiten

alles sicherlich hilfreich wäre. Aber ist da noch mehr, was man können sollte bzw. was hilft einem noch einen Job in dieser Branche zu finden, auch im Ausblick auf die "Großen" (EA, Square Enix, Nintendo') :)


Ich hoffe jemand kennt sich aus und kann weiterhelfen :D

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