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Ich bin echt über so manche Ansichten und Herangehensweisen schockiert o.O wenn man nur das verlangen darf, was man zum überleben braucht, dann müssen Top - Entwickler von ERTS wohl echt riesige Familien und Tausende Adoptivkinder haben, damit die 190k gerechtfertigt werden...

Ist eigentlich noch jemand der Ansicht, dass die ARBEIT bezahlt werden sollte und nicht etwa der Entwickler gerade so am Leben erhalten werden soll, damit er sich munter weiter ausbeuten lassen kann?

Rein aus Wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist es so, dass es einen Arbeitsmarkt gibt und bestimmte Leute eine Arbeit nachfragen und andere sie anbieten - in unserem Falle das Programmieren einer Software. Der gängige Preis dafür liegt bei 50 - 70 € die Stunde, wenn ein Student dies also genausogut hinbekommt und "nur" 40 verlangt, dann sollte sich jeder Unternehmer glücklich schätzen und dies als Schnäppchen betrachten, andernfalls lehnt der Student halt ab (bei Unverschähmtheiten wie 10€ die Stunde) und der Unternehmer hat halt auf gut Deutsch gesagt Pecht gehabt! Drauf angewiesen ist man als Student sowieso nicht.

Des Weiteren scheinen manche das Studium echt überzubewerten xD der EINZIGE Unterschied zwischen einem Bachelor of Science in Informatik und einem . Semester Studenten ist, dass der fertige Bachelor seine Bachelorarbeit über bspw. Intelligente Systeme bereits abgegeben und bewertet bekommen hat und das hat wiederum keinerlei Auswirkungen auf die Programmierkünste - Im Prinzip witzlos das Gehalt an soetwas zu koppeln und nicht etwa an das fertige Endprodukt.

Ich rede ja auch nur von einem Ansatz zur Stundenlohnkalkulation. Wenn jemand mit 800 € auskommt, ist das halt so - Studenten haben da einen finanziellen Vorteil, weil sie oft noch keine Familie haben, noch kein Auto, noch keine eigene Wohnung, geringe Fahrtkosten, geringe Krankenversicherungssätze, oft keine Steuern etc.
Wenn jemand ne Familie zu ernähren und Büromiete zu zahlen und ein Haus abzubezahlen hat und sich dann noch nen Neuwagen kaufen will, von mir aus - dann kann er gerne den Stundensatz auch entsprechend hoch ansetzen. Ich spreche ja nicht nur von den Lebenshaltungskosten - man arbeitet ja nicht, um arm zu werden, sondern um sein Leben zu finanzieren - sondern auch von einem Gewinn, den man erzielen möchte. Es geht also in der Kalkulation um die Haltung des gegenwärtigen Lebensstandards plus der Möglichkeit, ihn nach Belieben zu steigern.

Und doch, Studenten können auf niedrige Stundenlöhne angewiesen sein. Bafög gibts nicht für jeden, Unterhalt und Kindergeld gibts ab nem gewissen Alter auch nicht mehr, es gibt familiäre Härtefälle. Nicht alle Studis sind rich kids und machen mit 25 ihren Master.

Als Selbstständige weiß ich, dass ein Stundenlohn von unter 45 €/h mich in den Ruin treibt. Jobs mit dem Stundenlohn sind aber rar. Ich komme aus der Tontechnikbranche und kenne viele, die ganz gute Stundensätze bekommen, aber eben nur an ein paar Tagen im Monat. Den Rest des Einkommens verdienen sie im Supermarkt an der Kasse. Traurig, ist aber so. Ich nehme an, die Auftragslage im IT-Bereich ist besser und damit steigen auch die Gehälter. Das macht aber irgendwie auch verwöhnt. Wenn der Boom vorbei ist, oder der Markt in Schwellenländer ausgelagert wird (was ja im Games-Bereich schon der Fall ist) müssen auch Top-Programmierer zu 8 €/h arbeiten, ob sie wollen oder nicht. Abgesehen davon nennst du ein Extrembeispiel, die meisten Softwareentwickler bekommen keine 190k, sondern um die 50k im Jahr.

Zitat von »Yokohana«

Des Weiteren scheinen manche das Studium echt überzubewerten xD der EINZIGE Unterschied zwischen einem Bachelor of Science in Informatik und einem . Semester Studenten ist, dass der fertige Bachelor seine Bachelorarbeit über bspw. Intelligente Systeme bereits abgegeben und bewertet bekommen hat und das hat wiederum keinerlei Auswirkungen auf die Programmierkünste - Im Prinzip witzlos das Gehalt an soetwas zu koppeln und nicht etwa an das fertige Endprodukt.

Und genau da liegst Du falsch. Zudem ein frisch von der Uni kommender Absolvent ohne Referenzen und ohne Berufserfahrung auch keine 50-70€ verdient. Und mit verdient meine ich nicht bekommt, sondern dass es nicht gerechtfertigt ist. Da ich bei uns mit an der Einstellung von Bewerbern beteiligt bin, kann ich dies guten Gewissens behaupten. Das schließt natürlich nicht aus, dass nicht auch viele andere Leute mit Berufserfahrung kein solches Gehalt verdienen. Zudem ist so ein Stundensatz nicht üblich bei Festangestellten. Ist auch logisch. Kein Unternehmen zahlt einem fest angestellten Entwickler 8.000€ im Monat. Das ist fern jeder Realität.

"Kein" Unternehmen ist faktisch falsch, klar bekommen Neueinsteiger keinen solchen Lohn und so wie ich das ganze Thema verstanden habe wurde der Ersteller nicht eingestellt und demnach ging es auch nicht um einen Stundenlohn für einen Mitarbeiter.

Kindergeld ist seit neuestem Einkommensunabhängig, klar aufs Bafög muss man aufpassen, aber selbst hier gibt es großzügige Freigrenzen, besonders wenn man nicht regelmäßig Aufträge annimmt und das Geld schnell wieder ausgibt, sodass sich kein Vermögen anhäuft Wer kein Bafög bekommt, für den gibts viele Möglichkeiten der Studienförderung, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendein Student auf einen Ausbeuterlohn angewiesen ist :/ Ich mein, wir reden hier nicht von einem IT - Unternehmen, welches einen Teilzeitprogrammierer einstellt, sondern von einem Unternehmen ohne eigene IT-ler, welches einen Auftrag nach draußen an einen quasi Freiberufler gibt (jetzt mal außen vorgelassen, dass beide Parteien sich hier gut kannten, halte ich im Neutralfall einen kalkulatorischen Stundenlohn von unter 30€ für nicht angemessen)

Praktikum oder Nebenjob in einem Unternehmen ist wieder eine ganz andere Sache, da bekommt man extrem niedrige Löhne, aber das ist leider auch der Durchschnitt, sodass man dort nichts sagen kann.

Und an LetsGo: Klar bin ich mir dessen Bewusst, deshalb ja auch das "Wenn" ich kenne einige Informatikstudenten, welche nun ja.... sagen wir mal, sie sind nicht allzu gut im Programmieren, was aber auch nicht die Hauptaufgabe eines Informatikers ist Dennoch gibt es einige, welche extrem gut darin sind und wenn diese sich nebenbei etwas damit dazuverdienen wollen, sollten sie auch angemessen bezahlt werden und das ist ganz bestimmt nicht im Niedriglohnsektor anzufinden

Jo, klar. 70 ist meines Erachtens oberes Limit, ich würde auch zwischen 30 und 50 bleiben, je nachdem. Meine Argumentantion im beschriebenen Fall wäre gewesen "Zwischen 50 und 70 is normal, weil ich ein Student und das nebenbei mache, ergo mich nicht selbstständig gemacht habe, 40 und als absoluten Freundschaftspreis 30" Aber drunter auch unter Freunden auf keinen Fall.

Zitat von »Yokohana«

"Kein" Unternehmen ist faktisch falsch

Nenn mir eins.

Zitat von »Yokohana«

Zwischen 50 und 70 is normal, weil ich ein Student und das nebenbei mache

In Deiner Welt möchte ich leben... Nochmal die Frage, Du redest hier wirklich über €, ja? Nicht über Yen?

Zitat von »Yokohana«

"Zwischen 50 und 70 is normal, weil ich ein Student und das nebenbei mache, ergo mich nicht selbstständig gemacht habe, 40 und als absoluten Freundschaftspreis 30" Aber drunter auch unter Freunden auf keinen Fall.

Kannst du natürlich so machen, aber viele Angebote dieser Natur wirst du nicht bekommen. Im Übrigen wird es dir schnell zum Problem werden, wenn du so viel verdienst und es "nur nebenbei machst" und dich "nicht selbstständig gemacht" hast - also kein Gewerbe angemeldet hast. Wenn eine Firma nämlich einen deratig großen Auftrag mit der Bezahlung eines Freelancers vergibt, brauchen sie eine entsprechende Rechnung, die du ihnen nicht ausstellen kannst. Ich hatte deswegen schon zwei Aufträge (zeitlicher Abstand etwa 5 Jahre) nicht annehmen können, weil es sehr kleine Firmen waren und diese von mir eine entsprechende Rechnung gebraucht hätten.

Mich würde interessieren: All diejenigen, die hier so großspurig rum tun, dass man sich als Student für unter 50€ unter Wert verkauft: Verdient ihr wirklich so viel Geld auf diese Weise. Also arbeitet ihr auch aktiv als Freelancer (und seid direkt als Student mit >50€ eingestiegen) oder ist es nur Wunschdenken und Idelogie, dass ein Student so gut sein kann, dass er so viel verdient hätte?

Und Ja ein Master kann nicht immer mehr als ein Bachelor und dieser nicht unbedingt mehr als ein beliebiger Student und dieser nicht mehr als ein autodidaktischer Programmierer. Aber letztlich macht es beim Gehalt eben deutliche unterschiede. Deswegen studieren immer mehr Leute und immer weniger entscheiden sich für Ausbildungen. Deshalb hängen die meisten einen Master an ihr Bachelor-Studium dran: man hat einfach bessere Berufsaussichten. Ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht sei mal dahin gestellt.

Das Studenten/Berufseinsteiger besser sind als erfahrene Hasen stimmt überhaupt nicht.
Ganz im Gegenteil programmieren Studenten meistens auf "Geht grad so" und neigen zu kritischen Probemustern.
Von den "Lehrstunden im Büro" zu Hard und (besonders) Soft Skills mag ich nicht ausholen.

Völlig von der Person abhängig.

Aber was hier etwas außer acht gelassen wird: die Auftraggeber von Studenten könnten meist doch überhaupt nicht so viel bezahlen. Welches Unternehmen, dass es sich leisten kann Profis zu engagieren, greift denn auf Studenten zurück? Warum?

Meine Auftraggeber sind meist kleine Fische die auch ihren "Job" häufig nur nebenher betreiben, also z.B. Onlineshops als Nebenerwerb.
Dann kommen noch Hotels und Restaurants. Echte Software gibt es für solche Bereiche sowieso schon fertig zuhauf. Daher wüsste ich auch mal gerne was die 50-70€ Leute hier so machen...

Mein "Rekord" liegt übrigens auch bei 50€/Stunde, das ist aber eine absolute Außnahme.

An den blauen Kobold.... doppelt und dreifach schreib ich hier nichts, ich hab schon ein Unternehmen genannt. Entwickler sind nicht nur Einsteiger, sondern auch Profis und wenn du meine Posts überfliegst wirst du schon auf ein Unternehmen stoßen, was soviel die Stunde für einen Entwickler zahlt - ich glaub jeder hier im Forum kennt die Währung, aber nochmal gaaanz langsam für dich Kobold - EURO

Allgemein bin ich der Meinung, dass jeder, der sich unter Wert verkauft die Durchschnittspreise drückt und Unternehmen erst die Wahnvorstellungen von dem 10€ Programmierer gibt und natürlich hab ich schon für 30 - 40 pro Stunde gearbeitet. Wenn man sich allerdings drücken lässt, dann kann bei der Lohnverhandlung natürlich nichts bei rauskommen.

Des Weiteren ist es eine Frechheit Studenten immer wieder auf die Bafög Grenze festzunageln, als ob jeder Student Bafög beziehen würde oder aber genau bei dieser Grenze halt macht! Manche Leute arbeiten lieber für ihr Geld, als es vom Staat zu bekommen und lassen sich gern über der Grenze das Bafög kürzen, denn das muss man später nicht zurückzahlen.

LuckyCoder, du hast bestimmt das "manche" überlesen denn wenn nicht muss ich dir widersprechen, nicht alle alten Hasen sind besser als Studenten oder Absolventen, aber bei manchen Posts hat man echt den Eindruck, dass die Objektivität abhanden geht... Die Programmierkünste sind IMMER individuell und man kann nichts allgemein sagen.