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Supermoderator

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101

22.02.2007, 15:51

Zitat von »"Osram"«

Wenn Du keine Grenze ziehen willst und krank wirst, bekämpfst Du die Bakterien? Mit welchem Recht / nach welcher Ethik?


wert, recht, ethik, moral, schuld etc. sind vom menschen geschaffene illusionen.
brauche ich überhaupt das recht etwas zu tun?
handelt es sich dabei nur um eine hintertür aus der schuld?
ich würde mich auf meinen egoismus berufen.

Zitat von »"Osram"«

Die Grenze von der ich rede ist wissenschaftlich erhärtet. Und auch intuitiv ist m.E. klar, dass z.B. ein Einzeller keinen Scherz empfinden kann.


es ist erhärtet, nicht bewiesen. intuitiv ist mir das nicht unbedingt klar.

Zitat von »"Osram"«

Die Grenze heisst ja auch nicht dass ich jetzt rumgehe und Fliegen sammle und denen die Beine ausreisse. Sondern es heisst dass ich töte / töten lasse um a) mich selber zu schützen (Beispiel Bakterien) oder b) etwas zu essen zu haben.


das ist klar. aber ich finde nicht, dass man das recht zu töten (komische sache) erlangt, nur weil man glaubt zu wissen, dass es keinen schmerz empfindet.

ich will nochmal betonen, dass ich selbst sehr viel von den naturwissenschaften halte (und ich bin definitv antichrist ;) und glaue auch nicht an eine oder mehrere gottheiten). meine meinung ist nur, dass man die naturwissenschaften sehen sollte, als den wirklich guten versuch die welt/das universum zu erklären/beschreiben, antworten zu finden.
man darf aber niemals davon ausgehen, dass die gefundenen antworten der wahrheit entsprechen. nur weil man es nicht besser weis, heißt das nicht, dass die alternative nicht existiert (und es lassen sich eben beliebig viele alternativen konstruieren, die man weder beweisen noch widerlegen kann)...

Beneroth

Alter Hase

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102

22.02.2007, 17:07

Zitat von »"Osram"«

Die Grenze von der ich rede ist wissenschaftlich erhärtet. Und auch intuitiv ist m.E. klar, dass z.B. ein Einzeller keinen Scherz empfinden kann.

hm, dann haben die Einzeller wirklich nichts zu lachen wenn sie nicht mal einen Scherz empfinden (verstehen?) können :lol: :lol:

@Osram: Gerechtigkeit exisitert in der Naturwissenschaft nicht.
Die Realität ist anders, und jegliche Philosophische oder naturwissenschaftliche, religiöse oder sonstige Interpretation sind menschen-gemachte Gitter durch die man die Realität abbilden kann.
(Vielleicht auch weil der Mensch anders die Realität gar nicht erfassen/verstehen kann).

@Hirn:
Ein Alter Witz ging so:
"Wenn das menschliche Gehirn so simpel wäre das wir seine Funktionsweise verstehen könnten, wäre es zu simpel als das wir es könnten."

kA wie das wissenschaftlich aussieht, vielleicht weiss einer was?

Lord-archimedes

Treue Seele

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103

23.02.2007, 09:41

also ich bin ein Christ
bete aba net so viel...... :roll:

J.M.K.

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104

23.02.2007, 14:48

Bin evangelisch getauft.
Gehe ab und zu in eine FEG = Freie evangelische Gemeinde.
Ich halte es aber nie lange in einer Gemeinde aus. Ich halte nicht sonderlich viel von anderen Menschen bzw. Beziehungen zu ihnen deshalb wechsle ich doch recht häufig.

Im Prinzip glaub ich nur an das, was ich für mich selbst beweisen kann.
Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg.

Ba'el

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105

23.02.2007, 17:07

bin überzeugter Ba'elist
... kleiner scherz am rande :lol:
aktuelle Projekte:
Ruby on Rails
XNA & Touchless
Progr. mobiler Endgeräte (GPS Trekking)

Osram

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106

26.02.2007, 23:56

Zitat von »"Sicaine"«

Hach ich liebe dieses heuchlerprinzip Osram :). Dir is klar dass du mit jedem Luxus den du hast, 2tes Paar Schuhe, etc. keinem Kind in der dritten Welt helfen kannst? Vielleicht must du das ganze noch bisl weiter eingrenzen und nich nur Arten Egoismus sondern Schichtenegoismus nennen ;)


Schau noch mal bitte was ich geschrieben habe:

Zitat


Ein wesentlicher, wenn nicht der wesentlichste Grundpfeiler der Ethik, die ich "nutze" ist eine globale Minimierung von Leid (und Maximierung vom Positiven).


Man kann schon sagen, dass wenn das die einzige Regel "meiner Ethik" wäre oder aber alle anderen Regeln ausstechen würde, ich statt meherere Paar Schuhe zu kaufen lieber etwas an die 3. Welt spenden sollte, auch wenn ich oft denke dass es sehr schwer ist wirklich sinnvoll mit Geld zu helfen.

Hierzu eine kleine wahre Geschichte, weil es wahrscheinlich eines der ersten "serious games" war (ist IMHO schon weit über 10 Jahre her). Es wurde eine kleine afrikanische Gemeinschaft im Computer simuliert. Sie war stabil, d.h. gleich viele wurden geboren wie starben, es wurde nicht mehr ausgegeben als eingenommen etc. Das Lebensniveau war recht niedrig, aber stabil und fürs Leben ausreichend. Dann wurden angehende Entwicklungshelfer (also schon etwas Vorahnung da) mit zusätzlichem "virtuellen" Geld auf das System losgelassen und konnten alles frei bestimmen (hatten also eigentlich eine bessere Chance als im RL). Trotzdem ging es bei den meisten abwärts und oft sogar mit recht üblen Folgen wie z.B. einer Hungersnot.

Ich denke da ist durchaus ein kleines allgemeines Prinzip dahinter - es ist oft sehr schwer, selbst bei gutem Willen, anderen zu helfen. Dies ist einer der Gründe warum der Sozialismus abgewirtschaftet hat, und natürlich haben auch viele in die eigene Tasche gearbeitet. Gerade in z.B. Afrika ist manchmal einfach wegen der Regierung eine vernünftige Hilfe IMHO sehr schwer. Insofern habe ich z.B. einem Polnischen freund von einem Verwandten eine Operation in D bezahlt, die er sich selber nicht leisten konnte.

Aber wichtiger sind andere "Regeln" die ich habe. In diesem Zusammenhang die Wichtigste ist es, dass das Hauptziel sein muss, mehr Gutes zu tun als schlechtes oder z.B. in einem gefährlichen Streit zu de-eskalieren. Wenn das jeder tun würde wäre die Welt eine bessere. Leider schafft man natürlich auch manchmal unabsichlich oder evtl sogar ohne es zu merken Leid. Aber wenn man absolut sicher ist diese Regel einzuhalten so hat man IMHO seine Hauptschuldigkeit getan und alles weitere ist "extra".

Es gibt natürlich noch weitere Regeln, z.B. man ist nicht verantworlich für Folgen des Tuns, die man absolut nicht hätte vorhersehen können. Und "Der moralische Wert einer Handlung ist relativ zu den Alternativen". In anderen Worten das kleinere Übel auszuwählen ist eine richtige Tat, obwohl man ein Übel gewählt hat. Wenn ich eine weiche umstellen muss damit der führerlose Zug nur 3 Menschen statt 5 überfährt, dann mache ich das.

Neben diesen Regeln muss es natürlich auch noch Werte geben, also was heisst "gut" überhaupt. Ich denke hier gibt es Werte die man beinahe als universal ansehen kann, z.B. Tot und Krankheit und Verletzung und Hunger und Schmerz sind schlecht. Es gibt aber auch durchaus "umstrittene" Werte also z.B. "Ehre". Ich habe erst vor kurzem jemand gelesen der sagte selbst wenn sie auf dem Verhandlungsweg erreichen können, dass alle Ihre Forderungen erfüllt werden wäre es schlecht, und es müsse unbedingt wieder einen "heissen" Krieg geben damit sie Ihre Mannesehre auf dem Schlachtfeld wieder herstellen können. Passt übrigens gut in dieses Thema da die eine Seite eine Religion hat und die andere die andere. Für mich ist Ehre weniger wichtig als Leben und körperliche Unversehrtheit, daher sehe ich das genau umgekehrt rum.
"Games are algorithmic entertainment."

dot

Supermoderator

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107

27.02.2007, 08:03

Zitat

Wenn ich eine weiche umstellen muss damit der führerlose Zug nur 3 Menschen statt 5 überfährt, dann mache ich das.

auch wenn unter den 3 deine mutter ist? ich denke nicht.

ich denke werte sind vollkommen subjektiv. du wirst z.b. immer einen aspekt finden unter dem der Tod eine gute sache ist (vielleicht verblutet gerade jemand qualvoll und du weist, dass er nicht mehr zu retten ist. ein möglichst schneller und schmerzloser tod wäre nach dem prinzip der leidminimierung wohl das beste. würdest du zum mörder werden?).

zum thema entwicklungshilfe hab ich auch eine kleine anekdote:

ich war schon mal in einem dorf, die haben dort durch ein hilfsprojekt einen super tollen traktor bekommen. nur gib es in dem dorf blöderweise keinen platz um damit auch nur geradeaus zu fahren. jetzt steht der dort und verrostet.

john

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108

27.02.2007, 11:45

Zitat von »"dot"«

ich denke werte sind vollkommen subjektiv.

Das sehe ich genauso. Mit dem Gebrauch des Wortes "Objektivität" sollte man generell vorsichtig sein.
mfg
john

SilentDragon

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109

27.02.2007, 15:16

also,

zu dem mit der Weiche meine Mutter is manchmal ziemlich nervig :x
Naja aber stimmt, ich würde trotzdem zwei unbekannte lieber für sie Opfern.. Wer füttert moich sonst..
...

Anonymous

unregistriert

110

27.02.2007, 16:31

Ich habe grössten Respekt vor euch das ihr euch auf der 8ten Seite eines sehr delikaten Themas befindet ohne auszurasten.

***Respekt***

cu

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