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Problem ist nur, dass weder die meisten Medienanwälte sich damit auskennen, noch riechen können, wie Richter in Zukunft entscheiden - noch, dass ich glaube, dass die Sache durchgesetzt wird (dafür fehlt schlicht die Kompetenz bei den Behörden, genau wie beim Datenschutz).

Und weil wir gerade dabei sind ... es ist nur blöd, dass die Petition ausgerechnet bei change.org organisiert wird. Diese Plattform erhielt nämlich 2016 den BigBrotherAward (Negativpreis) für die Kategorie Wirtschaft. Es ist wirklich schwierig geworden überhaupt noch jemanden/etwas wenigstens ein Basisvertrauen entgegen zu bringen.

Wenn die Uploadfilter gesetzlich vorgeschrieben werden, wird es auf jeden Fall in die nächste Runde gehen: EuGH.

Zitat von »ventrix«

noch, dass ich glaube, dass die Sache durchgesetzt wird (dafür fehlt schlicht die Kompetenz bei den Behörden, genau wie beim Datenschutz).

Also schlägst du vor statt auf Anwälte zu vertrauen eine möglicherweise Illegale Website zu betreiben? Es geht weniger darum ob etwas durchgesetzt wird als darum, dass sich ein Website Betreiber Strafbar macht.
Aber noch ist es nicht so weit, noch kann es Abgewandt werden. Kämpfen wir lieber dafür dass es nicht durch kommt, anstatt uns Gedanken zu machen was man machen könnte falls es Artikel 13 wirklich schafft.

Es geht dabei nicht nur um Bilder, Musik und Videos, sondern auch um Text, oder? Wenn also jemand hier einen urheberrechtlich geschützten Text posten würde, würde ich dafür haften?

Ja, jeglicher Inhalt der Urheberrechtlich geschützt ist. Also auch Texte, und sogar auch Programmcode usw.

Hat jemand die aktuelle Fassung zur Hand? Habe jetzt nur die gefunden: https://www.consilium.europa.eu/media/35373/st09134-en18.pdf .
Falls das noch gilt würde ich sagen "ruhe bewahren". Zumindest gibt Artikel 13 paragraph 5.a) Anlass zur Vermutung, dass man als einzelner Betreiber eines Forums dass jetzt nicht gerade der Hort des unerlaubten Sharing ist, unter dem Radar bleibt (Ist ja die rede von "proportionate"). Wenn man ein "complain system" sowie entsprechende Warnungen beim Posten installiert, geht das vor Gericht vmtl als "Angemessene Maßnahmen" durch. Außerdem ist im Artikel 2 ja auch eine weitere Einschränkung installiert:

Zitat

‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of works or other subject - matter uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes.

Es ist mMn fraglich ob klassische Forum überhaupt darunter fallen würden.

Zitat von »Nox«

Hat jemand die aktuelle Fassung zur Hand? Habe jetzt nur die gefunden: https://www.consilium.europa.eu/media/35373/st09134-en18.pdf .
Falls das noch gilt würde ich sagen "ruhe bewahren". Zumindest gibt Artikel 13 paragraph 5.a) Anlass zur Vermutung, dass man als einzelner Betreiber eines Forums dass jetzt nicht gerade der Hort des unerlaubten Sharing ist, unter dem Radar bleibt (Ist ja die rede von "proportionate"). Wenn man ein "complain system" sowie entsprechende Warnungen beim Posten installiert, geht das vor Gericht vmtl als "Angemessene Maßnahmen" durch. Außerdem ist im Artikel 2 ja auch eine weitere Einschränkung installiert:

Zitat

‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of works or other subject - matter uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes.

Es ist mMn fraglich ob klassische Forum überhaupt darunter fallen würden.

Hier ist die Finale Version: https://juliareda.eu/wp-content/uploads/…_unofficial.pdf

Hier die deutsche Zusammenfassung: https://juliareda.eu/2019/02/artikel-13-endgueltig/

In einem Interview mit Julia Reda hat sie gesagt, dass JEDE Kommerzielle Plattform die es ermöglicht Inhalte zu teilen betroffen sei. Aber wie gesagt, bis es nicht wirklich ein Gesetz ist, kann man nur spekulieren wie Richter urteilen würden.
Hoffen wir einfach dass es nicht durch kommt, es würde auf jeden Fall viele Probleme gar nicht erst auftreten lassen.

So wie ich die Sache sehe, werden große Konzerne Uploadfilter als Abo/Verkauf anbieten, welche dann von kleineren Plattformen genutzt werden (müssen), welche keinen eigenen ausreichend guten Filter basteln können. YouTube hat bereits einen umfangreichen Filter für Videos, Google wird also einer der ersten Konzerne sein, welcher Filter vermarktet. Dadurch könnten sie sogar ihre Datenbanken viel intensiver füttern (man stelle sich kostenfreie Uploadfilter mit Datentransfer zu Googleserver vor, die jeden Upload auf betreffenten Seiten durchsuchen und sammeln). Und mal ehrlich, das passt gut in die Konzepte der riesigen Datenkraken. Ich sehe das Problem somit weniger darin, ob David sein Forum noch weiter betreiben kann, sondern viel mehr in Datenschutz- und Grundrechtsverletzungen und auch in Rechtsunsicherheiten, die jeden betreffen werden.

@Half Ich denke und hoffe das was du gerade Angesprochen hast jedem hier bewusst ist. Deswegen gilt es ja in erster Linie den Artikel 13 zu verhindern, und mit allen (legitimen) Mitteln dagegen vor zu gehen. Trotz der möglichen neuen Datenkrake, die natürlich aus Datenschutz Sicht schrecklich ist, sollte man trotzdem darüber Reden wie Foren überleben können. Denn ich bin der Meinung dass es sehr schade wäre diese Möglichkeit des Austausches zu verlieren.