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Wirago

Alter Hase

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21

22.11.2016, 09:44

Also am Preis kann es nicht liegen wenn ich mir die Gewinnmarge von z.B. Apple anschaue... Und andere spucken da sicher auch nicht ins Glas. Besonders die Textil Industrie kauft T-Shirts für ein paar Cent und verkauft sie dann schnell mal für 15-20€. Es sollte also aus Sicht der Unternehmen kein Problem sein halbwegs fair zu bezahlen.

Du hast die Funktionsweise des Kapitalismus nicht verstanden ;)

Angenommen ein Unternehmen will jedes Jahr um 10% wachsen, gemessen am Gewinn.
Dann hat das Unternehmen 3 Optionen: 1) Jedes Jahr 10% mehr verkaufen (schwierig, aber machbar) 2) Jedes Jahr 10% weniger ausgeben (Gehälter kürzen geht nicht lange gut, F&E zurückschrauben ist der Tod) oder 3) 10% billiger produzieren (ab nach Asien mit der Produktion) ... welchen Weg denkst du, wird ein Unternehmen gehen?

Kann man es ihnen verübeln? Nein.
Wer ist schuld? Der Konsument der die Ware immer billiger haben möchte.

DeKugelschieber

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22

22.11.2016, 10:18

Das hab ich schon verstanden. Aber hier geht es ja um fairness.

Wirago

Alter Hase

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23

22.11.2016, 10:42

Das hab ich schon verstanden. Aber hier geht es ja um fairness.


War auch nicht ernst gemeint ;)

Fairness wird in dem Sinn aber nicht zu Stande kommen. Wie schon Xardias schrieb, nen Euro mehr für die FairTrade Schokolade ist ok, aber 300€ mehr für einen Laptop mit Fairtrade-Siegel werden sich nicht viele gönnen. Und so lange den Unternehmen die Gewinnmaximierung am wichtigsten ist (gerade in der IT) wird es so bleiben.
Es müssten trotzdem in erster Linie die Konsumenten umdenken und nicht immer das billigste am Markt kaufen.

Nox

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24

22.11.2016, 13:03

Außerdem ist der Gewinn primär bei den Fabless arbeitenden Unternehmen. Je weiter man die supply chain hinabfolgt (sprich weg von den Entwicklern hin zu den Produzierenden) umso mehr geht es um millicent Beträge und Volumen. In Fab Bereich geht es typischerweise um Volumen von mehreren mio Einheiten pro Jahr, Laufende kosten im Mio Bereich pro Woche und Investitionskosten im mehrere Mio Bereich. Da sind Änderungen weg von Masse statt Klasse nur denkbar mit einem entsprechenden Auftragsvolumen und das wird vmtl nicht durch ein paar tausend Notebooks/PCs pro Jahr erreicht werden. Auch ist die Nachverfolgbarkeit wie schon angesprochen sehr schwierig. Beispiel: kleine eigene Schaltung. Diese geht an einem PCB Hersteller. Der stellt die PCB her und gibt die Platine an einen Bestücker weiter. Der kauft die Bauteile von einem Distributor der selbst bei X-Herstellen bestellt. Diese wiederum lassen ihre Bauteile designen und geben den Auftrag zur Fertigung an eine Fab weiter. Diese wiederum besorgt sich die Rohmaterialen etc pp. Am Ende geht es durch viele Hände und niemand ist verantwortlich.
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DeKugelschieber

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25

22.11.2016, 13:38

Worauf ich hinauswollte ist, dass die Hersteller, also die deren Marke am Ende auf dem Produkt steht, einen Teil ihres Gewinnes in Fairtrade investieren. Z.B. indem sie darauf versichten um Arbeiter besser zu bezahlen. Natürlich ist das idealistisch und kaum umsetzbar für Hardware. Für die Textil Industrie aus meinem Beispiel wäre dies aber nicht wirklich schwer.

26

22.11.2016, 17:25

Das ganze ist ja auch nur eine Frage des Willens. Die Gesellschaft könnte entsprechende Standards auch einfach rechtlich erzwingen. Ich glaube nicht, dass dann plötzlich alles unbezahlbar ist und wenn dem so wäre, dann ist es vielleicht auch richtig so. Den Gedanken an entsprechende Siegel finde ich jedenfalls gut. Zumindest bezüglich Entsorgung und Stromverbrauch gibt es ja auch schon ein paar Siegel etc.

MitgliedXYZ

Alter Hase

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27

23.11.2016, 15:50


Renegade

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  • »Renegade« ist der Autor dieses Themas

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28

23.11.2016, 18:49



Damit zähle ich aktuell zwei Produkte, deren Endherstellung zumindest faire Bedingungen aufweisen: Fairphone und diese Maus. Wobei man natürlich beachten muss, dass auch das Fairphone aus Bauteilen von Qualcomm und anderen Unternehmen besteht. Das ist meiner Meinung nach schockierend wenig - bis überhaupt nicht existent, wenn man das Angebot an Produkten sieht. Persönlich finde ich all die Informationen die man finden kann sehr alamierend und fühle mich dabei schlecht. Insbesondere das ich als Verbraucher überhaupt keine Chance habe und demnach völlig betäubt zuschauen muss. Und da muss ich ganz klar sagen: Wir als fachkundige Gemeinschaft sollten doch gerade die Ersten sein, die auf Missstände aufmerksam machen. Ich (und viele andere hier sicherlich auch) bezahle mein täglich Brot mit der Arbeit am PC und bin mit absoluter Sicherheit dazu bereit, mehr Geld zu zahlen, wenn das die Arbeitsbedingungen eines jeden in der Herstellungskette verbessert. So sollte eigentlich jeder Vebraucher denken. Nun stellt sich für mich die finale Frage: Was kann ich nun überhaupt tun?

PS: Hier noch mehr Links für alle Interessierten:
http://www.oeko-fair.de/clever-konsumier…eufige-fragen56
https://futurezone.at/digital-life/blut-…opie/24.576.630
http://www.greenpeace.org/international/…er-Electronics/
https://en.wikipedia.org/wiki/Blood_in_the_Mobile
Liebe Grüße,
René

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Renegade« (23.11.2016, 19:08)


MitgliedXYZ

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29

23.11.2016, 19:32

Du könntest dich bei einer Firma bewerben, die Hardware entwickelt und dann die Leute überzeugen, sich für faire Herstellung einzusetzen.

Alternativ kannst du dich auch mehr über dieses Thema informieren, dich mit Firmen unterhalten, wie deren Meinungen darüber sind und dann zum Beispiel einen Vortrag darüber halten. Die re:publica wäre passend für das Thema.

30

23.11.2016, 20:14

Vielleicht kann man auch mal ne Anfrage bei TransFair e.V. stellen, wie deren Roadmap für den IT-Sektor aussieht.

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