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MitgliedXYZ

Alter Hase

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1

22.06.2016, 19:18

Auftraggeber zahlt Rechnung nicht

Hi,
da ich ab und zu für kleinere Firmen Webseiten erstelle, habe ich dafür ein Gewerbe angemeldet.
Bisher waren alle meine Auftraggeber zufrieden und haben schnell gezahlt.

Vor kurzem hatte ich einen Webseiten Auftrag von einer Werbeagentur. Ich sollte ursprünglich ein paar Farben und Schriftarten von einem Joomla Template anpassen, also habe ich gesagt, dass es in ein, bis zwei Wochen machbar ist, da ich nur ein paar Stunden pro Woche arbeiten will.
Der Auftraggeber hat allerdings, sobald ich ein paar Punkte erfüllt habe, immer mehr Anforderungen gestellt und zusätzlich noch ein kurzes Zeitlimit gesetzt. Ich habe dann gesagt, dass ich es in dem Zeitrahmen für nicht umsetzbar halte und ihm geschrieben, dass ich auch die Projekt organisation unprofessionell finde. Dann hat er mir geschrieben, dass er ab jetzt mit einem anderen Entwickler zusammenarbeiten wird.
Nachdem ich ihm die Rechnung für meine Arbeitszeit geschickt habe, hat er das Template weiter verwendet, nun ist es die Webseite von der Firma, welche die Werbeagentur beauftragt hat. Es wird also mein Code benutzt, aber das Zahlungsziel für die Rechnung waren 30 Tage und die sind heute vorbei.

Habt ihr auch Erfahrungen mit solchen Auftraggebern?
Was macht man am besten? Mahnung schicken und gerichtliches Mahnverfahren in Aussicht stellen, eine Anwaltskanzlei, oder Forderungsmanagment Firma beauftragen? Es handelt sich nur um einen Auftragswert von ca. 350€, es geht mir aber auch um das Prinzip. Alternativ könnte ich auch den Kunden der Werbeagentur benachrichtigen, dass die Webseite meinen Code enthält, ich dafür aber nicht bezahlt wurde.

Schorsch

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2

22.06.2016, 19:36

Hatte auch mal vergleichbare Probleme. Da ging es nicht darum dass nicht nicht bezahlt werden wollte sondern der Zahlungstermin immer weiter aufgeschoben wurde, vorgeschlagen wurde in wirklich winzig kleinen Raten zu zahlen und solche Dinge. Am einfachsten ist es natürlich wenn du einen Anwalt kennst der eben fix ein Mahnschreiben aufsetzen kann. Wenn du ihn kennst macht er das sicherlich kostenlos. Ich habe damals zuerst damit gedroht und das hat schon Wirkung gezeigt. Der nächste Schritt wäre dann wie gesagt der Anwalt geworden. Meine damalige Freundin kannte einen privat weshalb ich das umsonst bekommen hätte. Ob das mit dem Kunden was bringt weiß ich nicht. Ihm kann es ja erst mal egal sein. Er könnte vielleicht sagen er arbeitet nicht mehr mit der Agentur zusammen aber selbst das halte ich für unwahrscheinlich.
Also erst mal vielleicht versuchen das Gespräch zu suchen, falls das nicht fruchtet mit einem Anwalt drohen und falls möglich im nächsten Schritt auch einen beauftragen. Wenn es dir nur ums Prinzip geht kannst du natürlich auch einen Anwalt für ein Mahnschreiben bezahlen. Kannst ja mal gucken was sowas kosten würde.
„Es ist doch so. Zwei und zwei macht irgendwas, und vier und vier macht irgendwas. Leider nicht dasselbe, dann wär's leicht.
Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“

3

22.06.2016, 19:41

Hast du mit der Agentur einen Webdesign-Werkvertrag abgeschlossen? Wurde ein Pflichtenheft erstellt?
Mahnung(en) - mit den üblichen Floskeln - würde ich auf jeden Fall schicken.
Was dabei rumkommt, steht auf einem anderen Blatt.
Anwalts- oder Inkasso-Kosten werden vermutlich die 350 Ocken überschreiten.
Für mich sieht das so aus, dass es wohl eine schmerzliche Erfahrung für dich werden wird.
(meine bescheidene Meinung, lass dich dadurch nicht entmutigen oder bremsen!)
Ich halte es übrings so, dass ich mir direkt nach Vertragsabschluss 50% des Volumens auszahlen lasse.
fka tm

MitgliedXYZ

Alter Hase

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4

22.06.2016, 19:53

Einen Vertrag habe ich nicht abgeschlossen, allerdings habe ich alle Mails, in denen mein Stundenlohn von 15€ festgelegt wurde und jeweils die Arbeitszeit dokumentiert wurde.
Das ist vermutlich kein rechtlich gültiger Vertrag, allerdings wäre es dann nicht urheberrechts verletzung von meinem Quellcode?

Über solche Portale habe ich schon mal nachgedacht, die werden das aber eher für einfache Fälle machen, wie z.b. unbezahlte Rechnungen von Lieferungen, oder mit gültigem Vertrag. Da wird es mit meinen Daten wohl zu wenig sein?

Software werde ich weiterhin entwickeln, in Zukunft werde ich aber etwas misstrauisch den Auftraggebern gegenüber sein und einen schriftlichen Vertrag und Vorauszahlungen verlangen.

DeKugelschieber

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5

23.06.2016, 00:45

Ist die Summe den aufwand wert? Das würde ich mich zuerst fragen. Wenn es sich um z.B. 100€ handelt macht es vielleicht einfach nur noch mehr Arbeit, bringt dir also nicht wirklich mehr was ein. Wenn das so ist schick entsprechend Mahnungen und droh nach festgelegter Frist mit einem Anwalt. Wenn das nicht hilft sein lassen.
Wenn es hier tatsächlich um etwas Geld geht, würde ich es durchziehen. Du kannst anhand der Mails und dem Code beweisen, dass die Leistung tatsächlich erbracht wurde. Am besten auch jetzt, wenn möglich, Screenshots und Sicherungen von deiner geklauten Seite (wenn sie online oder zugreifbar ist) machen. Soweit ich weiß, genau wie [Anonymer Benutzer] sagt, zählen mündliche Verträge auch, vor allem wenn sie so deutlich untermauert sind.

6

23.06.2016, 01:03

Ist ja cool, Arbeit für Lau, wenn man das sowieso lassen muss. Geiles Rechtssystem :thumbup:

MfG
Check

7

23.06.2016, 06:34

Solcher Auftragsarbeiten fallen unter Werk- oder Dienstverträge. Nicht mit Kaufvertrag verwechseln :)

Zitat

Ist die Summe den aufwand wert?

Warum nicht? Du brauchst keinen Anwalt, um eine Frist zu setzen und danach direkt einen gerichtlichen Mahnbescheid zu beantragen (eine weitere Mahnung ist nicht nötig).
Der Aufwand hält sich bis zu einem möglichen Widerspruch in Grenzen.. und dann kann man immer noch auf eine Verhandlung verzichten. Und auch in einem Zivilverfahren brauchst du keinen Anwalt (ist sowieso schwer, einen zu finden, der sich mit dem Neuland Internet auskennt).
Mehr Möglichkeiten hast du nicht. Willkommen im Rechtsstaat.

Zitat

Wenn du ihn kennst macht er das sicherlich kostenlos.

Jede kostenlose juristische Tätigkeit, welche über "Beratung" hinaus geht ist im Zweifel wettbewerbswidrig.
Ein Anwalt kann dabei seine Zulassung verlieren.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ventrix« (23.06.2016, 06:41)


MitgliedXYZ

Alter Hase

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8

23.06.2016, 08:44

Also es handelt sich um 330€.
Habe jetzt eine Mahnung geschrieben und die Webseite auf thewebarchive gespeichert.
Wenn ich in zwei Wochen noch nicht den Betrag überwisen bekommen habe, werde ich ein gerichtliches Mahnverfahren beantragen.

9

23.06.2016, 10:06

Viel Glück! ;)
fka tm

DeKugelschieber

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10

23.06.2016, 11:30

Gute Entscheidung, viel Glück.

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