spieleprogrammierer.de - Forum und Wiki zur Spieleprogrammierung und Spieleentwicklung

Solange entsprechenden Zertifikaten von zumindest ein paar Personen ein Wert zugesprochen wird, besitzen diese auch einen gewissen Wert. Lohnen können diese sich aber nur, wenn man auch in entsprechenden Bereichen anfangen möchte, wo genau diese Zertifikate gefragt und somit auch als einigermaßen wertvoll angesehen werden. Ob man aber dort arbeiten will, ist ggf. eine andere Sache.

Um das also auf die Frage zu übertragen: wie bereits andere würde auch ich dir raten, dich ohne teure Kurse mit der Programmierung und Spieleentwicklung zu beschäftigen. Dir werden unterschiedliche Leute bestimmt noch dazu raten, entweder auf jeden Fall das Programmieren außerhalb der Spieleentwicklung zu lernen (um dich mit Grundlagen der Softwareentwicklung vertraut zu machen, "sauberes" Softwaredesign zu lernen, ...), oder aber darauf keinen zu großen Wert zu legen und direkt mit der Spieleentwicklung auch die Programmierung zu erlernen (um diene eigentlichen Ziele zu verfolgen, nicht so leicht die Motivation zu verlieren, die Zeit nicht zu sehr mit nebensächlichen Dingen zu verbringen, ...).
Letztendlich solltest du wohl eine Balance dazwischen finden. Es könnte gut sein, direkt mit der Spieleentwicklung anzufangen, nur solltest du die Augen immernoch offen halten, wie bspw. bessere Vorgehensweisen aussehen könnten. Auch solltest du nicht mit deinem großen Traumprojekt anfangen, da jeder am Anfang lernen muss.


Bezüglich Java Zertifikat: wird da dann bspw. auf die Funktionsweise des Garbage Collectors eingegangen? Oder wie wäre es mit den Enumerationen in Java und den Möglichkeiten, die man mit diesen hat?

Zum Topic:

Ich stimme hier allen zu. Schnapp dir ein Buch, lies dich ein und lies danach fremde Quelltexte, bearbeite diese und schreib dann eigene Sachen.

Zum Zertifikat Topic:
Genau die Frage hatte ich mir vor 4 Jahren (Anfang des Studiums) auch gestellt. Ich nehme alles spannende was ich an Zertifikaten an der Uni finde mit (z.b. SAP oder Wirtschaftsenglisch) aber habe mich darauf fokussiert schon Berufserfahrung zu sammeln. Wenn du ein wenig programmieren kannst, such dir einen SHK/WHK Job, daraus können sich super Dinge entwickeln!
Wenn du während des Studiums gute Dienste in einem (oder mehreren) Unternehmen leistest übernehmen die danach gerne die Leute
Wichtig dabei: lass dir immer Arbeitszeugnisse ausstellen. Die sind den meisten Personalern wichtiger als irgendwelche Zertifikate.

Es gibt auch Dinge wie Unity Certified Developers.. ich kenne nur keinen einzigen professionellen Unity-Entwickler, der sich darum schert (oder überhaupt davon weis).
Mehr als Geld kosten bringen die häufig nicht.

Zitat

Für Großkonzerne kann es schon sein, dass es was bringt durch die Vorauswahl zu kommen, weil die Personaler weniger Ahnung vom Fach haben und es halt einen guten Eindruck macht.

"Großkonzerne" wiederum bezahlen in Deutschland nahezu ausschließlich nach Tarif. Und diese Tarife sind so gut wie immer (habs noch nie anders erlebt) an Abschlüsse gebunden.
Ohne Studienabschluss würdest du also in keine Auswahl kommen, da du mit deinem süßen Zertifikat in keinen Tarif passt.

Zitat

Und ja, ich habe damals entsprechende Zeugnisse über (teure) Lehrgänge nachgeholt. Wurde durchaus anerkannt.

Daran zweifelt sicher niemand. Kein Arbeitgeber sagt "oh, ein relevantes Zertifikat? Den will ich nicht!".
Ob es aber prinzipielle Vorteilsbehandlungen dazu gibt? Eher sehr selten.

Zitat

ohne hunderte Euros dafür zu bezahlen

Hunderte? Die Sache geht gerne mal in die Zehntausende.

p.s.:
Das Unity Zertifikat z.B. beinhaltet so unglaublich herausfordernde Aufgaben wie "Apply an Animator Controller to a Game Object" oder "Create a Prefab".
Mir kommt es so vor als wären die meisten Zertifikate und Lehrgänge auf solch einem Niveau.
Welcher Arbeitgeber kann sowas bitte ernst nehmen?

Unity certified Developer ist halt auch nichtmal richtig draußen. Wurd doch erst vor 2 Wochen oder so angekündigt.

Glaube aber auch nicht, dass die viel mehr bringen werden, als ahnungslose HRler zu beeindrucken.