Du bist nicht angemeldet.

Stilllegung des Forums
Das Forum wurde am 05.06.2023 nach über 20 Jahren stillgelegt (weitere Informationen und ein kleiner Rückblick).
Registrierungen, Anmeldungen und Postings sind nicht mehr möglich. Öffentliche Inhalte sind weiterhin zugänglich.
Das Team von spieleprogrammierer.de bedankt sich bei der Community für die vielen schönen Jahre.
Wenn du eine deutschsprachige Spieleentwickler-Community suchst, schau doch mal im Discord und auf ZFX vorbei!

Werbeanzeige

Sacaldur

Community-Fossil

Beiträge: 2 301

Wohnort: Berlin

Beruf: FIAE

  • Private Nachricht senden

11

28.07.2015, 11:10

Wenn es schon genug Leute mit Doppelmoral in anderen Bereichen geben sollte, warum dann nicht auch in dieser Hinsicht? ;D
Wie meinen?

Er meinte: Menschen sind komplexe Wesen und vertreten nicht immer konsistente Ansichten. Es kann also durchaus Hardcore-FOSS-Vertreter geben, die trotzdem Microsoft .NET benutzen.

Ja. Danke für die Beschreibung. ;)
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

BlueCobold

Community-Fossil

  • »BlueCobold« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

  • Private Nachricht senden

12

28.07.2015, 11:33

Er meinte: Menschen sind komplexe Wesen und vertreten nicht immer konsistente Ansichten. Es kann also durchaus Hardcore-FOSS-Vertreter geben, die trotzdem Microsoft .NET benutzen.
Aha. Die gibt es sicherlich. Aber sie machen bestimmt nicht den Großteil aus. Und nein, ich kann das weder belegen, noch Zahlen dazu nennen. Ich kann nur sagen, was mir als übliche Reaktion auf Microsoft/.Net/C# von Linux-Usern entgegnet wurde.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

13

28.07.2015, 11:55

Zu sagen, dass es bei Open Source zwei Varianten gibt, ist schlichtweg falsch. Open Source ist nicht frei! Open Source hat nichts mit GPL oder anderen, freien Lizenzen zu tun.
Wenn jemand unfreie Software verwendet, jedoch freie Software erstellen möchte, so sollte diese Person auch die Freiheit dazu haben, wenn sie sich in einem anderem Bereich eben mal für etwas unfreies entscheidet, warum sie das auch immer tun möge, freie Software zu produzieren.
Ist ja unheimlich, wie viele gleich losschreien, dass man die GPL verwendet.
Solltest du dich durch diesen Ansturm an Kritik entscheiden, deiner Bibliothek eine andere Lizenz zu verpassen, dann würde ich zur Apache 2.0 Lizenz raten, solange vorher nicht unter GPLv2 lizenziert und die Inhalte weiter vertreten werden sollen und solange nicht irgendeine andere benutzte Bibliothek GPLv2 lizenziert sein sollte, da Apache 2.0 inkompatibel mit GPLv2 ist. GPLv2 ist btw auch inkompatibel mit GPLv3.
Solltest du gar nicht wechseln wollen, empfehle ich dir trotzdem unbedingt zur AGPL zu wechseln!
Das ganze eskaliert aber gerade in einen schönen Flame War und sollte vielleicht abgespalten werden.

MfG
Check

BlueCobold

Community-Fossil

  • »BlueCobold« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

  • Private Nachricht senden

14

28.07.2015, 12:01

Ich sehe hier keinen Flamewar. Ich habe darauf hingewiesen, dass er effektiv keine Lizenz angegeben hat und seine spärliche Information unnütz ist. Anschließend wurde darauf hingewiesen, dass die GPL ungeeignet für Bibliotheken ist und dass es effektiv ein Zweiklassensystem unter Open-Source-Lizenzen gibt. Das ist auch so. Effektiv gibt es eine Spaltung zwischen GPL und all den anderen Lizenzen. Tut mir Leid, wenn Du das anders siehst, aber genau so ist es in der Praxis.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Schrompf

Alter Hase

Beiträge: 1 470

Wohnort: Dresden

Beruf: Softwareentwickler

  • Private Nachricht senden

15

28.07.2015, 12:16

Jupp, ich habe hier auch keinen Flamewar und auch keinen "Ansturm von Kritik" gesehen, sondern rein fachliche Anmerkungen. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich GPL-Libs grundsätzlich meide, und meine eigene Software unter MIT oder Artverwandtem veröffentliche. Aber das kann jeder für sich allein entscheiden.

Ich würde ebenso zu MIT o.Ä. raten. Dann heutzutage hat man nur sehr sehr selten das Problem, dass irgendwer die Software nimmt und damit Geld verdient. Dafür hat man sehr oft das Problem, dass es bereits ein Dutzend Konkurrenten mit freundlichen Lizenzen gibt, und man mit seiner Lib gar nicht beachtet wird. Der heutige Kampf der Kreativen geht nicht mehr um das Portemonnaie der Nutzer, sondern um die Aufmerksamkeit der Nutzer.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

Sacaldur

Community-Fossil

Beiträge: 2 301

Wohnort: Berlin

Beruf: FIAE

  • Private Nachricht senden

16

28.07.2015, 12:17

@Checkmateing:
Vielleicht habe ich nur ein falsches Verständnis der Begriffe "frei" und "OpenSource". Warum soll "Open Source" nicht frei sein? Welches Kriterium von "frei" wird dabei nicht erfüllt?
Weiterhin bin ich in meinem Beitrag auf meine Meinung in Bezug auf die Lizenzen eingegangen (alias "ich würde diese Art von Lizenz bevorzugen") und habe mich nach seinen Beweggründen für seine Entscheidung erkundigt. Ich hatte mit der Frage nach den Gründen seinerseits nicht die Absicht, ihn umzustimmen. Sollte er sich aber noch nicht genug über die unterschiedlichen Lizenzen informiert haben und somit nur eine gewählt, haben, die er oft gehört hat, dann sollte er sich grundsätzlich nochmal informieren. (Vielleicht käme er danach zu einem anderen Entschluss, vielleicht auch zum selben wie vorher, vielleicht weiß er schon von Anfang an, was die GPL beinhaltet.)

Weiterhin kann er die Lizenz _seiner_ Bibliothek nach belieben bestimmen, solange er die Lizenzen _anderer_ Bibliotheken nicht verletzt. Er ist der Urheber und er darf deswegen jede beliebige Lizenz vergeben, egal welche er vorher mal verwendet hatte.

Und einen Flamewar kann auch ich noch nicht sehen. Ich befürchte nur, dass die Debatte zu emotional werden könnte, was nicht konstruktiv wäre.


Bzgl. .NET und Debian Nutzer: Da es nur eine gehässige Anmerkung war, ging es mir gar nicht darum, wie viele oder gar ob es .NET nutzende Debian-Fanaktier gibt. ;)
(Und dabei ist doch gar nicht Montag... ;D)
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sacaldur« (28.07.2015, 12:23)


17

28.07.2015, 14:00

Sacaldur, zunächst betreffend seiner Fähigkeit, die Lizenz seines Projekts selbst zu vergeben: Da hast du schlichtweg einen wichtigen Teil in meinem Satz überlesen. Ich widerspreche dem überhaupt nicht.

Zitat

[…] vorher nicht unter GPLv2 lizenziert und die Inhalte weiter vertreten werden sollen […]

Open Source kann unfrei sein. Zum einem ist es ein ganz anderes, philosophisches Verständnis, zum anderem auch rein auf dem Papier. Es gibt bspw. von der Open Source Initiative als Open Source deklarierte Lizenzierungen, die unfrei sind, wie etwa die 'Sybase Open Watcom Public License'. Diese Lizenz erlaubt dir nämlich nicht, eine modifizierte Version des angebotenen Quellcodes im privatem Gebrauch zu verwenden.
Es soll auch viele Programme geben, die Signaturen von Executables machen und dann abchecken, bei Mismatch entsprechend blocken, sodass du keine modifizierte Version verwenden kannst. Das war bspw. bei Tivo der Fall. Freie Lizenzen wollen die 4 wesentlichen Freiheiten, die ein Nutzer hat, beschützen:
  1. Die Freiheit ein Programm so auszuführen, wie man es ausführen will, egal für welchen Zweck.
  2. Die Freiheit vom Source des Programms zu lernen, wie es funktioniert, oder es zu verändern, sodass es so funktioniert, wie man es möchte.
  3. Die Freiheit Kopien dessen zu verteilen
  4. Die Freiheit Kopien der eigens modifizierten Version zu verteilen.
Die GP-Lizenzen sind nicht die einzigen, die das tun.
Open Source Lizenzen geht es eher um den bloßen "Mein-Code-Ist-Öffentlich-Wir-Entwickeln-Nun-Effizient"-Gedanken. Es ist ein bisschen wie der Bauhausstil. Das rein praktische ist das ästhetische.
Es bleibt zu erwähnen, dass viele Open-Source-Lizenzen auch freie Lizenzen sind, aber es sind nun mal nicht alle Open Source Lizenzen auch freie, weshalb es wichtig ist, diesen Unterschied zu machen. Entsprechend habe ich oben mit Open Source Lizenzen natürlich die, die außerhalb der Schnittmenge liegen, im Fokus.

Schrompf, aus bloßem Interesse, welche Lizenz sprichst du mit "MIT-Lizenz" an? X11 oder Expat?
Rein fachliche Anmerkungen sind also keine Kritik, ok.

BlueCobold, dann kann ich Flamewars offenbar schlecht einschätzen. Tut mir Leid. :S Sind sie etwa immer unfachlicher Natur? Ich dachte, dass es nur Diskussionen wären, die in OT abdriften...?
OSI und FSF. Beides total unterschiedliche Lager. Sollte hier mit "Open Source" jedoch schlichtweg öffentlich einsehbarer Quellcode gemeint sein, dann haben beide sicherlich diesen gemeinsamen Nenner und ich habe mich auch hier vertan. - Warum täte es dir Leid, dass ich das anders sehen sollte?

- Das ganze unter einer freien Lizenz zu veröffentlichen, aber .NET als requirement zu haben, ist jedoch echt eher so lustig wie inkompatibel. Das habe ich überlesen. Nvm then -

MfG
Check

Sacaldur

Community-Fossil

Beiträge: 2 301

Wohnort: Berlin

Beruf: FIAE

  • Private Nachricht senden

18

28.07.2015, 14:17

"frei", so wie es bisher in diesem Thread verwendet wurde, wäre also im Grunde eine Teilmenge von "Open Source", die nur weitere Bedingungen mit sich bringt, oder?

Wie du im Grunde bereits beschrieben hast, is "Open Source" (so wie du es verwendet hast, im Grunde also Lizenzen ohne copyleft) wesentlich "freier" (liberaler), da es weniger einschränkend ist, zumindest würde ich das so sehen. Ich finde ein "Ich gehe mit gutem Beispiel voran, stelle mein Zeug frei zur Verfügung und verlange 'nichts' von den Nutzern" wesentlich besser als ein "Alle Software sollte frei sein, also stelle ich mein Zeug unter eine Lizenz, die von jedem Nutzer die gleiche Vorgehensweise abverlangt". (Letzteres ist natürlich etwas ungenau, da abhängig von der Lizenz das reine Einbinden nicht mit solchen Einschränkungen verbunden sein könnte etc.)
Auch wenn ein Nutzen aus propritärer Software nicht ersichtlich ist, ist es fraglich, ob man diese mit bestimmten Lizenzen "bekämpfen" sollte. Schrompf wies ja bereits darauf hin, dass diese Herangehensweise bestimmte Nutzer wieder "ausschließen" könnte.

Und böse Zungen könnten dir nun unterstellen, du würdest eine Korrelation zwischen der geschlechtichen Ausrichtung der und der Präferenz zwischen "frei" und "Open Source" sehen... *duck-und-weg*


Nachtrag:
@checkmateing:
Um ehrlich zu sein verstehe ich auch nicht ganz, was du mit dem hervorgehobenen Abschnitt ausdrücken wolltest. (Meinst du mit den "Inhalten" die Bedingungen der GPLv2 Lizenz? Wenn er diese behalten möchte, dann sollte diese Lizenz stimmen. Oder meintest du etwas anderes? =/)
Mein Verständnis war bisher, dass "Open Source" mehr als nur die Zugänglichkeit des Quellcodes umfasst. (Entsprechend muss man in den Beiträgen von mir ggf. gedanklich "Open Source" und "frei" durch "frei" und "frei mit copyleft" ersetzen.)

Ich kann zumindest von mir behaupten, dass ich entsprechend meines Wissensstandes versucht habe, eine ordentliche Diskussion zu führen. Es kann durchaus sein, dass ich einen nicht richtigen Wissensstand hatte, aber eine solche Diskussion ist ja dann auch dafür da, entsprechende Fehler aufzudecken, damit entsprechende Personen etwas daraus lernen und sich die richtigen Informationen merken können. (Soweit ich das einschätzen kann, war das bisher der Fall.)

Auf anderen Plattformen als Windows würde Mono zum Einsatz kommen. (Über dessen Lizenzbedingungen bin ich mir nich sicher.)

Und ich denke nicht, dass ein Flame War immer mit einem Offtopic-Thema zu tun haben muss. Beides ist unschön, tritt aber sowohl in Kombination, als auch getrennt auf.
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

19

28.07.2015, 14:37

Ich wollte damit betonen, dass du nicht, wenn du die Werte von GPLv2 vertreten möchtest, Apache 2.0 nehmen kannst, weil die inkompatibel sind.
Freie Softwarelizenzen sind nicht immer CopyLeft Lizenzen. Die GPL, ja. Die ist auch sehr restriktiv, was aber eben auch am philosophischen Hintergrund liegt, dass man da verfolgt, das ganze System mit freier Software zu überhäufen. Aber die Apache 2.0 Lizenz hat beispielsweise kein Copyleft, ist aber trotzdem frei, weil sie die besagten 4 Freiheiten beschützt.
Im Open Source Bereich geht's echt nur um die Pragmatik, bei freier Software jedoch um diesen philosophischen Anteil, Beschützung unserer Grund-, nein, Menschenrechte. :)
Im Grunde hast du recht, freie Lizenzen sind strenger als Open Source Lizenzen, jedoch nicht so streng, wie du es vermutetest.

MfG
Check

Sacaldur

Community-Fossil

Beiträge: 2 301

Wohnort: Berlin

Beruf: FIAE

  • Private Nachricht senden

20

28.07.2015, 15:05

Wie ich es mir dachte ist Open Source (gemäß der Open Source Initiative) tatsächlich mehr als nur ein zugänglicher Quelltext: The Open Source Definition
Unterschiede zwischen dieser Definition und der freier Software der Free Software Foundation (ich gehe davon aus, dass du letztere auszugsweise zitiert hast) scheint es aber dennoch zu geben, siehe z. B. Punkt 1, 4 und 9.

Mit der "MIT license" ist wohl die gemeinst, die auf der Seite der OSI zu finden ist.

Ich werde später wohl nochmal genauer gucken müssen, worin genau die Unterschiede in den Definitionen liegen. In meinen vorherigen Beiträgen habe ich aber Lizenzen mit copyleft gemeint, wenn ich von "frei" geschrieben habe. (Evtl. könntent dadurch Missverständnisse aufgetreten sein.)

@Nachtrag:
Warum wurde Hello_Kittys Beitrag gelöscht? Er ist mir zwar auch durch eher aggresive, anstachelnde Beiträge (die häufiger schon zu Offtopic und Flame war verleiteten) aufgefallen, als unsachlich hätte ich seinen Beitrag aber dieses Mal nicht eingestuft.
Spieleentwickler in Berlin? (Thema in diesem Forum)
---
Es ist ja keine Schande etwas falsch zu machen, als Programmierer tu ich das täglich, [...].

Werbeanzeige

Ähnliche Themen