Du bist nicht angemeldet.

Stilllegung des Forums
Das Forum wurde am 05.06.2023 nach über 20 Jahren stillgelegt (weitere Informationen und ein kleiner Rückblick).
Registrierungen, Anmeldungen und Postings sind nicht mehr möglich. Öffentliche Inhalte sind weiterhin zugänglich.
Das Team von spieleprogrammierer.de bedankt sich bei der Community für die vielen schönen Jahre.
Wenn du eine deutschsprachige Spieleentwickler-Community suchst, schau doch mal im Discord und auf ZFX vorbei!

Werbeanzeige

DeKugelschieber

Community-Fossil

Beiträge: 2 641

Wohnort: Rheda-Wiedenbrück

Beruf: Software-Entwickler

  • Private Nachricht senden

11

01.05.2015, 00:33

Nicht unbedingt. Das sind Leute die auch andere Probleme haben wie z.B. sozialer Abstieg, finanzielle Probleme usw.
Die meisten Politikverdrossenen regen sich sowieso schon auf hohem Nouveau auf...

12

01.05.2015, 01:07

Wobei man aber schon bei allem meckern einfach mal sagen muss, dass es Deutschland schon extrem gut geht. Ich meine, vergleich das mal mit anderen Ländern. Oder damit, wie es früher lief. Ich glaube, es ist schwer, eine Zeit oder einen Ort zu finden, an dem es den Menschen besser geht, als uns heute in Deutschland. Nicht, dass man deswegen aufhören sollte, es verbessern zu wollen. Verbessern kann man immer und es ist gut, danach zu streben. Aber zu sagen, alles wäre Mist, ist halt auch einfach mal unfair.

Und naja, natürlich müsste niemand auf der Welt hungern. Natürlich müsste es niemandem wirklich schlecht gehen. Aber eigentlich wollen wir das doch gar nicht. Jetzt mal Hand aufs Herz, hast du jemals etwas kaufen wollen und im Internet nach dem absolut besten Preis recherchiert? Unsere Gesellschaft ist nicht darauf aus, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Es geht darum, alles billig zu machen, um den Gewinn zu maximieren. Möglichst viel Geld verdienen und für möglichst viele tolle Dinge wieder ausgeben. Ein dekadenter Lebensstil, man kann es sich ja leisten, man gehört ja zu den Reichen. Aber immer schön das billigste kaufen, denn dann kann man ja noch mehr kaufen. Im Grunde ist es erschreckend, wie oft es in der Werbung viel mehr um den billigen Preis, als um die gute Qualität geht.
Und das schöne ist, weil man ja dann schon so viel Geld gespart hat, kann man gleich noch ein bisschen was spenden gehen. Weil man ja ach so ein guter Mensch ist und vom dem Geld das man sich so wahnsinnig hart verdient hat ja bereitwillig an Menschen abgibt, denen es leider schlechter geht (warum wohl?). Ist doch perfekt, da hat man nicht nur konsumiert, sondern ist auch noch ein guter Mensch.

Das ist jetzt vielleicht ein klein bisschen überzogen. Aber irgendwo stimmt es halt schon, dass man jedes mal, wenn man seinen eigenen Vorteil sucht, den Nachteil des anderen sucht. Und Globalisierung hat es uns ermöglicht, dass wir den Leuten, die wir ausnutzen noch nicht einmal begegnen müssen. Toll, jetzt wird das moralisch gleich viel einfacher!

Worauf ich damit hinaus will ist, dass nicht die Politik etwas ändern muss. Die Menschheit muss sich ändern, und solange das nicht geschieht, wird es auch immer Menschen schlecht gehen. Und ich glaube, dass sich davon kaum jemand freisprechen kann. Ich will billige Preise, also will ich, dass andere Menschen wenig verdienen, ob mir das jetzt bewusst ist oder nicht, ändert an dieser Tatsache nichts. Ich selber habe übrigens erst gestern wieder ein Schnäppchen im Internet geschossen, aber wenigstens suche ich die Schuld nicht bei Politikern oder Nichtwählern, sondern weiß, dass ich selber schuld bin. Jedenfalls dann, wenn ich es gerade nicht verdränge...
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

13

01.05.2015, 01:27

(...)

Word! Einfach nur ... Word!

xardias

Community-Fossil

Beiträge: 2 731

Wohnort: Santa Clara, CA

Beruf: Software Engineer

  • Private Nachricht senden

14

01.05.2015, 18:29

Wobei man aber schon bei allem meckern einfach mal sagen muss, dass es Deutschland schon extrem gut geht. Ich meine, vergleich das mal mit anderen Ländern. Oder damit, wie es früher lief. Ich glaube, es ist schwer, eine Zeit oder einen Ort zu finden, an dem es den Menschen besser geht, als uns heute in Deutschland. Nicht, dass man deswegen aufhören sollte, es verbessern zu wollen. Verbessern kann man immer und es ist gut, danach zu streben. Aber zu sagen, alles wäre Mist, ist halt auch einfach mal unfair.


Sehe ich genauso, vor allem das Deutsche Sozial- und Gesundheitssystem ist weltweit kaum zu schlagen. So ziemlich jedem nicht-Deutschen dem ich erklaere wie unser System funktioniert, glaubt ich wuerde sie verarschen. In den meisten Laendern kann man sich gar nicht vorstellen, dass ein Staat so viel fuer seine Buerger bieten kann. Wenn man dann erwaehnt wie hoch die Steuern sind wollen sie dann aber doch nicht mehr nach Deutschland ziehen ;)

Es macht mich schon ziemlich traurig, dass wann immer es um Politik in Deutschland geht, die Diskussionen klingen als wuerden alle Deutschen Tag fuer Tag am Hungertod vorbeikratzen. Was mich noch trauriger macht ist, dass es immer heisst "Alle Leute sind so dumm, ungebildet, boese, etc". Egal mit wem man redet, es sind immer "Alle anderen" (Mit Ausnahme meiner Freunde natuerlich) die an allem schuld sind. Und der einzige Erklaerung kann nur sein, dass "Alle anderen" dumm sein muessen, oder ungebildet, einfach boese Menschen sind oder vielleicht nur Machtgeil.

"Alle anderen" sind auch nur Menschen. Und rein statistisch genauso dumm und intelligent wie man selbst auch. Im Endeffekt tun wir alle nur was wir fuer richtig halten.

15

01.05.2015, 18:30

@DeKugelschieber: das eine schließt das andere ja nicht aus, ich kann Probleme haben und Politikverdrossen sein, nuja.
Solche Orgamisationen haben ja nicht das Ziel, auf hohem Niveau zu jammern (außer man sucht sich die Organisation zu diesem Thema raus, wenn es da was gibt). Das Ziel ist ja mehr der Versuch, Leute für Themen zu interessieren (sensibilisieren) und vielleicht auf eine andere Art Politik zu machen, weil sich das bisherige System nicht so richtig bewährt hat. Ich kann daran ersmal nichts schlechtes erkennen.

NachoMan

Community-Fossil

  • »NachoMan« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 885

Wohnort: Berlin

Beruf: (Nachhilfe)Lehrer (Mathematik, C++, Java, C#)

  • Private Nachricht senden

16

01.05.2015, 20:21

Natürlich hat das System Probleme. Z.B. funktioniert es nicht richtig, wenn nicht alle teilnehmen.
Nichtwähler sind daher ein Teil des Problems und das kann niemals die Antwort sein.
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
Biete Privatunterricht in Berlin und Online.
Kommt jemand mit Nach oMan?

H5::

Treue Seele

Beiträge: 368

Wohnort: Kiel

  • Private Nachricht senden

17

01.05.2015, 23:43

Zinseszins… Mehr sage ich nicht.
:love: := Go;

18

03.05.2015, 09:08

Natürlich hat das System Probleme. Z.B. funktioniert es nicht richtig, wenn nicht alle teilnehmen.
Nichtwähler sind daher ein Teil des Problems und das kann niemals die Antwort sein.


Da sind wir einer Meinung, wählen gehen sollte man schon. Sonst ist das schon jammern auf hohem Niveau.
Hier gilt im übrigen auch das Argument dass es uns hierzulande verhältnismäßig gut geht. Das Argument gilt in dem Moment nicht mehr, wo es um Gerechtigkeit geht. Der Leiharbeiter, der für die selbe Arbeit weniger als der Stammarbeiter bekommt, wird sicht zu recht nicht damit zufrieden geben, wenn man ihm erzählt, dass es den Menschen woanders noch viel viel schlechter geht.

Nox

Supermoderator

Beiträge: 5 272

Beruf: Student

  • Private Nachricht senden

19

03.05.2015, 12:34

Was kann man denn wählen?
Ich persönlich finde es aktuell sehr bequem in Deutschland, aber dennoch gibt es ein paar Punkte, die mir zu denken geben. So zum Beispiel, dass etliche ( http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:ESt_S…dtarif_2010.svg -grob überschlagen 11 Mio) aktuell deutlich unter 1000 Euro pro Monat verdienen und wenn die später mal dann die, sagen wir mal, 60% Rentenanspruch haben braucht man nicht lange rechnen, dass es dann verdammt knapp wird. So gesehen ist die Politik der ruhigen Hand unserer aktuellen Regierung zwar nett, aber Status Quo ist aktuell nach meiner Einschätzung mit Kurs Richtung runter.
Doch was soll ich wählen?
Die Volkparteien? Haben ja nicht mehr so unterschiedliche Programme.
Die Splitterparteien? Viele haben zwar einige gute Punkte aber im Gesamtbild oft krude Vorstellungen.
Die Extremen? Eigentlich mag ich Deutschland dafür dann doch zu sehr.
Mal ganz ehrlich-wer macht denn eigentlich Politik? Nach meiner Beobachtung kommen Gesetze vom Apparat im Hintergrund (was per se nicht schlecht ist; Denn die machen es immerhin nicht zum ersten Mal) und die öffentliche Meinung zu einem gewissen Teil. Oder sehe ich das falsch?

Doch welche Alternativen gibt es?
Basisdemokratie - meiner Meinung nach nette Idee, aber wie man an vielen linken Veranstaltungen und an den Piraten gesehen hat, leider zu langsam.
Rätedemokratie - Grundsätzlich auch nicht schlecht, aber ist ja der repräsentativen Demokratie und damit unserem System nicht unähnlich.
Aristokratie/Monarchie - wenn sich die herrschende Klasse als erste Diener des Staates sehen würde, meiner Meinung nach einer der besten Systeme, aber leider lehrt uns die Erfahrung was anderes.

ABER-
wie wäre es, wenn wir nicht Personen wählen würde, die uns ein Komplettpaket präsentieren und sagen "wenn ihr mich wählt mache ich x,y,z und wenn ich morgen keine Lust habe, mache ich was ganz anderes", sondern wenn wir "Ideen" wählen würden? Sprich wir nehmen das Petitionsystem und erweitern es. Wenn eine Petition durchkommt wird sie nicht einfach der Regierung präsentiert, sondern es wird eine Volksabstimmung draus. Wenn das Volk abgestimmt hat, ist die Petition als "Politikwillen" von der Regierung zu akzeptieren und umzusetzen. Sollte die Regierung dies nicht tun, greift das übliche Verfassungsgericht Prozedere. Somit könnte man "Ideen wählen" und es müsste nicht allzuviel im aktuellen System geändert werden.
Wie könnte so eine Abstimmung aussehen?

Dabei müssen es klare ja/nein Abstimmungen mit Maximalzahl an Fragen sein (z.B. 4) und einer Maximalanzahl an Seiten mit Erklärungen. Der exemplarisch Aufbau könnte wie folgt sein:
-soll es eine rechtbindende Petition zu dem Thema "mehr Demokratie" (siehe Erklärung 1.1) geben?
-soll es möglich gemacht werden, dass eine gültige Stimmabgabe über das vorhandene EC System durchgeführt werden kann (statt Geldüberweisung eine Stimmenüberweisung)?
-sollen die Petitionen rechtsbinden für die Regierung der BRD sein?

Was haltet ihr davon?
PRO Lernkurs "Wie benutze ich eine Doku richtig"!
CONTRA lasst mal die anderen machen!
networklibbenc - Netzwerklibs im Vergleich | syncsys - Netzwerk lib (MMO-ready) | Schleichfahrt Remake | Firegalaxy | Sammelsurium rund um FPGA&Co.

DeKugelschieber

Community-Fossil

Beiträge: 2 641

Wohnort: Rheda-Wiedenbrück

Beruf: Software-Entwickler

  • Private Nachricht senden

20

03.05.2015, 14:35

Volksabstimmungen wären schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Das sowas hier nicht einmal in betracht gezogen wird, zeigt eigentlich wie undemokratisch es hinter den Kulissen zugeht.

Ich würde gerne mal sehen wie eine Technokratie läuft. Gibt es da Länder?

Werbeanzeige