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FSA

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1

28.04.2015, 21:09

Elektronikprojekt - Röhrenverstärker (der zweite)

Hallo!
Ich melde mich seit langem mal wieder hier mit einem neuem Projekt. Manche von euch erinnern sich vielleicht an meine Leidenschaft für Elektrotechnik und vor allem Röhrenverstärker. Ich habe nun endlich mein jüngstes Projekt fertiggestellt: Ein Hybrid Verstärker, in welchem der Transistorpart das harmonische Rauschen einer Triode hinzugemischt bekommt. Für stärker interessierte: Das Konzept kommt aus Japan und nett sich SuperTriodeConnection, welches eigentlich für Pentoden gedacht war. Ich habe die Pentode durch einen Rauscharmen X ersetzt. Die letztendliche Schaltung ist jedoch fast komplett geändert. Die Planung des Projektes hat knapp acht Wochen gedauert, in der Schaltplan und PCB-Layout entwickelt wurde. Im PCB Layout machte ich mir die "SuperGroundShielding" Technik zu nutze, was wohl eher ein Markenname von ASUS ist, aber erstaunlich gut funktioniert. Man legt neben Signalleitungen zwei Masseleitungen und bekommt so einen sehr rauscharmen Verstärker. Auf voller Lautstärker, ohne Signal, habe ich ein Rauschen von max. -138dB, was _nichts_ ist (es grenzt schon an Mechanischer Signalunterbrechung). Der Verstärker besitzt eine Kurzschlussfestigkeit, Überspannungs- und Überhitzungsschutz. Darüber hinaus filter er automatisch tiefe Frequenzen raus, sobald er im Cutting-Bereich ist, mittels vom eigentlich Audiokreis optisch isolierten Bauteilen (Optokoppler). Erste Hörproben von vielen "Audiophilen Menschen" waren sehr Positiv. Als vergleich wurden 40 Jahre alte Röhrenverstärker für mehrere tausend Euro gehört, mit denen meine Entwicklung sehr gut mithalten konnte. Tatsächlich konnte drei Personen ihn nicht unterscheiden. Der Frequenzgang ist mit einer Toleranz von 0.59dB absolut Linear, der Klirrfaktor ist sehr gering und der Frequenzbereich liegt zwischen 2 und 56.000 Hz. Verbaut ist eine russische Doppeltriode 6N3P sowie zwei magische Bänder EAM86. Die Anodenspannung beträgt 162V, welche mittels einem Cockcroft-Walton-Generator erzeugt werden.
Der Verstärker liefert maximal 2x30 Watt an 4Ohm (Röhrenwatt!). Mit der Leistung kann man gut laut hören. Er verbraucht in etwa 10 Watt im Leerlauf (20V, 0.5A), wobei er bei guter Lautstärke knapp 40 Watt benötigt.
Der komplette Verstärker ist ein Eigenentwurf, inklusive Platine und teilweise auch selbstgewickelten EMI-Filtern. ;) Die Bauteilkosten betragen in etwa 195 Euro + etwa 60 Euro für die Röhren, was für einen vollwertigen Verstärker in der Qualität absolut kein Betrag ist. Betrieben wird er an zwei Rundstrahlern, welche Handarbeit eines früheren Soundingeneurs bei Klein und Hummel sind, und dementsprechend auch gut klingen!
Nach diesem ganzen Text aber hier mal ein paar Bilder. Ich freue mich auf Feedback und Interesse. Den Schaltplan möchte ich nicht veröffentliche, da ich es in Erwägung Ziehe, bestimmte Modelle zu verkaufen.

Edit: Hier noch ein Video.

Grüße
Marc


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Zitat

Der RCCSWU (RandomCamelCaseSomtimesWithUndersquare) Stil bricht auch mal mit den veraltet strukturierten Denkmustern und erlaubt dem Entwickler seine Kreativität zu entfalten.

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »FSA« (30.07.2020, 10:38)


FSA

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2

28.04.2015, 22:46

Falls du den Linearen Frequenzgang meinst: Das liegt an der Röhre (und an der Rückkopplung vom Mosfet zur Triode).

Zitat

Der RCCSWU (RandomCamelCaseSomtimesWithUndersquare) Stil bricht auch mal mit den veraltet strukturierten Denkmustern und erlaubt dem Entwickler seine Kreativität zu entfalten.

xardias

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3

28.04.2015, 22:48

Does it go to 11? ;)

FSA

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4

28.04.2015, 22:55

:thumbsup:
Kommt auf den Wirkungsgrad der LS an ;) Sonst regelt der Verstärker einfach runter und beginnt sich mit einem blinken der Cutting LED zu beschweren.

Zitat

Der RCCSWU (RandomCamelCaseSomtimesWithUndersquare) Stil bricht auch mal mit den veraltet strukturierten Denkmustern und erlaubt dem Entwickler seine Kreativität zu entfalten.

Schrompf

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29.04.2015, 11:53

Ich find's großartig. Eine wundervoll nerdige geile Aktion! Hut ab!

Auf die Gefahr hin, überall das Haar in der Suppe zu suchen: audiophile Menschen sind für mich auf einer Stufe mit Esoterikern. "Sauerstofffreie Kabel" und solchen Quatsch - die Leute glauben daran, aber wie bei Homöopathie wurde in vernünftig geführten Studien nie eine Wirkung festgestellt. Daher ist es evtl. nicht so bemerkenswert, dass auch audiophile Zuhörer keinen Unterschied zu einem teuren Kaufverstärker hören.
Häuptling von Dreamworlds. Baut aktuell an nichts konkretem, weil das Vollzeitangestelltenverhältnis ihn fest im Griff hat. Baut daneben nur noch sehr selten an der Open Asset Import Library mit.

FSA

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6

29.04.2015, 16:43

Ich meine das Leuchten der Röhre.

Ja das sind spezielle Röhren, früher waren das Abstimmröhren in Radioempfängern. Nennen sich Magische Bänder / Magisches Auge.

Auf die Gefahr hin, überall das Haar in der Suppe zu suchen: audiophile Menschen sind für mich auf einer Stufe mit Esoterikern. "Sauerstofffreie Kabel" und solchen Quatsch - die Leute glauben daran, aber wie bei Homöopathie wurde in vernünftig geführten Studien nie eine Wirkung festgestellt. Daher ist es evtl. nicht so bemerkenswert, dass auch audiophile Zuhörer keinen Unterschied zu einem teuren Kaufverstärker hören.

Ich habe es bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Wobei man hier unterscheiden muss: Es gibt diejenigen, die wirklich Ahnung haben, und verschiedene Röhren am Frequenzgang erkennen und dann noch die mit Sauerstofffreien Kabeln. ;) Hörproben habe ich ausschließlich von der ersten Kategorie bekommen.

Und ich finde immer noch man kann Röhrensound nicht vollständig reproduzieren ohne Röhren! ;)

Zitat

Der RCCSWU (RandomCamelCaseSomtimesWithUndersquare) Stil bricht auch mal mit den veraltet strukturierten Denkmustern und erlaubt dem Entwickler seine Kreativität zu entfalten.

FSA

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7

04.01.2016, 18:23

Neue Projekte

So ich habe inzwischen wieder mal ein paar Wochen investiert und mir viele Sachen zusammen geschustert.
Ich habe mir einen Dipol-Subwoofer gebaut, der beachtliche Messwerte hervorbringt.
Ein paar Eckdaten:
-halber Meter Membrandurchmesser
-150W RMS um überhaupt etwas an Ton raus zubekommen (Dipole haben einen sehr schlechten Wirkungsgrad)
-aber dafür 23Hz bei -7dbSPL (25cm, direkt)
-maximale Auslöenkung +/-0.5mm, also keine Schwabbel-Memebran
und natürlich absolut trockener, präziser Bass, der nicht im Raum "stehen bleibt" und keinerlei Dröhnen. Wenn ihr einmal Dipol gehört habt, wollt ihr nie wieder zu den Bassreflex-Schwabbel-Membran-Dröhn-Würfel ;)

Dazu passend habe ich mir eine aktive Frequenzweiche gebaut mit einstellbarer Trennfrequenz (Schaltplan ist auch dabei, wenn es jemand nachbauen will) (Versorgung: +12V, -12V, GND muss unbedingt mit Hauserdung verbunden sein)

Und zuguter Letzt arbeite ich aktuell an einem VU-Meter mit zwei EM84. Existiert bisher leider erst Schaltplan und PCB aber ich schiebe sofort Bilder nach, wenn ich die Lieferungen bekommen habe. Eingangsimpedanz von 2,2 MegaOhm, damit die Audioquelle nicht belastet wird. Schaltplan gebe ich auch her, aber bitte nur aufbauen, wenn ihr wenigstens etwas von Elektronik versteht. Auf der Platinen werden ca. 240V Anodenspannung erzeugt.
Aber hier ein Vorgeschmack, wie es aussehen könnte: http://i.ytimg.com/vi/TIVUGsvTpVE/0.jpg

Meine Schallwandler sind nun eigentlich komplett: 2x Rundstrahler und einen Dipol-Subwoofer.
Ich hoffe hier interessieren sich ein Paar für sowas, bei Fragen zu Audio, Röhren oder Elektronik, bin ich gerne ein Ansprechpartner. Wenn jemand unbedingt so ein VU-Meter will, auch einfach kontaktieren.

Grüße Marc
»FSA« hat folgende Bilder angehängt:
  • Dipol.jpg
  • Dipol-Plan.jpg
  • Weiche.jpg

Zitat

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »FSA« (14.05.2019, 07:53)


FSA

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8

04.01.2016, 18:24

Und hier noch das Layout

Zitat

Der RCCSWU (RandomCamelCaseSomtimesWithUndersquare) Stil bricht auch mal mit den veraltet strukturierten Denkmustern und erlaubt dem Entwickler seine Kreativität zu entfalten.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FSA« (14.05.2019, 07:53)


TrommlBomml

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9

04.01.2016, 21:00

Wenn du dir gutes Feedback für einen Verstärker holen willst solltest du dir ein paar Gitarristen holen, die haben meist eine ziemlich genaue Vorstellung wie ein Sound sein sollte. Übrigens spielt auch die Musik eine Rolle, die du Abspielst. Zum Beispiel hast du bei Queens Bohemian Rhapsody einen sehr großen Tonumfang tief bis hoch, und das wirkt doch irgendwie besser als Frequenzreine Töne ;)

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