Was ich mich dabei gerade gefragt habe ist, was für uns eigentlich ein Wunder ist? Ich meine, ist etwas Fake und Minderwertig, nur weil wir es auf einmal erklären können? Das Rätselhafte und damit vielleicht auch interessante geht zwar sicherlich verloren, aber die Sache ansich wird dadurch doch nicht schlechter.
Beispielsweise würde Strom wie wir ihn heute kennen so ziemlich alle Eigenschaften einer mysteriösen, magischen "Energie" haben, die man vielleicht im Mittelalter hatte. Damals wäre eine Taschenlampe oder so einfach Magie gewesen. Heute staunt da niemand mehr drüber, aber es ist immer noch das selbe Ding.
In diesem Zusammenhang fand ich im Film auch sehr schön, dass nicht mal wieder die Wissenschaft arrogant auf die vermeidliche Dummheit des Durchschnittsmenschen herunter geblickt hat. Dieses ständige "wir haben es euch mal wieder gezeigt, ihr habt an irgendeinen Blödsinn geglaubt, aber die Wissenschaft hat bewiesen, dass es keine Wunder gibt!" ist oft sehr arrogant und erniedrigend. Wobei das einzige was doch passiert ist, die Tatsache war, dass man jetzt eine einfache Erklärung für etwas hat, das früher mysteriös war. Aber an der Sache ansich hat sich nix geändert, und Dinge zu erklären ist nunmal die Aufgabe der Wissenschaft.
Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass egal woran man glaubt, man jederzeit bereit ist, seine Meinung zu ändern, wenn sich die Umstände ändern. Es ist eine großartige Eigenschaft des Gehirns, schnell einer Erklärung für ein Phänomen zu finden, und diese Erklärung ist oft großartig und nützlich, so lange sie funktioniert. So wie Menschen Jahrtausende im festen Glauben aufgewachsen sind, dass Dinge nach unten fallen, wenn man sie loslässt, und man heute weiß, dass es natürlich grober Unfug ist weil es keine feste Fallrichtung, sondern Gravitationsfelder gibt. Hätte man diesen Glauben, oder besser gesagt, dieses Modell der Wirklichkeit nicht geändert, wäre Raumfahrt undenkbar gewesen.