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Hello_Kitty!

unregistriert

11

08.01.2015, 09:51

Hmm, aber die größere Aussage der beiden Filme ist doch die Beeinflussbarkeit der eigenen Wahrnehmung und von wie vielen unbewussten Faktoren sie abhängen kann. Beide Filme bieten dann außerdem Gelegenheit zur Reflexion, im Elektromann sprechen die Protagonisten und im Schulfilm bleibt so eine direkte Beurteilung zwar aus, aber wahrscheinlich nur weil darüber dann im Anschluss diskutiert werden soll (gäbe sonst auch genug Möglichkeiten das fortzuführen).

Nox

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  • »Nox« ist der Autor dieses Themas

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12

08.01.2015, 18:27

Ich kenne den einem Film nicht, aber für mich liegt das Fazit im Mr. Elektro eher in der Aussage, dass Menschen dazu neigen an Wunder zu glauben, wobei vieles sich sehr wohl wissenschaftlich erklären lässt. Aber auch das Glaube per se nichts schlechtes ist, sondern den Menschen helfen kann.
Auch zeigt es sehr schön wie Glaube entstehen kann und das es wenig "Schutz" gibt. Meiner Meinung nach glauben wir alle an irgendwas. Denn wenn man z.B. meint, dass alles ohne Sinn ist, dann ist das eine Aussage, die man weder nachprüfen noch widerlegen kann (im Rahmen eines menschlichen Lebens) und damit eine reines Glaubensache. Alle das was wir meine zu wissen, ist doch größtenteils reine Erfahrung. Sei es eigene oder fremde. Aber wer sagt, dass diese Erfahrung allgemeingültig oder generalisierbar ist? Dennoch behaupten wir nicht selten etwas (besser) zu wissen - z.B. dass Glaube blödsinn/schlecht sei (manch "gebildeter" Bürger steht meiner Ansicht nach den religiösen Fanatikern in Sachen Eifer in nichts nach).
Ich glaube offen sein für Zweifel und Kritik ist das Wichtigste bei der ganzen Thematik.
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drakon

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13

08.01.2015, 21:42

Ich kenne den einem Film nicht, aber für mich liegt das Fazit im Mr. Elektro eher in der Aussage, dass Menschen dazu neigen an Wunder zu glauben

Ich glaube wenn du da Wunder mit "nicht-geprüftem" ersetzt passt es auch ganz gut zum anderen Video. Man könnte auch "Vorurteile" sagen. Das hat man im ersten Video auch gesehen. Wie wir Asiaten von irgendwelchen Inseln nahezu magische Kräfte zuordnen möchten so trauen wir den Russen zu sich zum Spass gegenseitig abzuknallen. Es ist dann halt praktisch und angenehm (und sehr viel weniger anstrengend) das einfach zu glauben als das kritisch zu hinterfragen und nachzuforschen.

Wobei ich habe bei den Russen Video sehr viel weniger Zweifel hatte dass es nicht wahr sein könnte. (aka: ich kann mir schon vorstellen, dass es effektiv Leute gibt, die das machen würden; kann ich mir immer noch vorstellen nachdem ich das gesehen habe. Zweifel hatte ich dann aber eher an der ganzen Aufmachung des Filmes, welche nach Fake geschrauen hat).

In beiden Fällen haben sicher Vorurteile (bezüglich Herkunft der Leute) eine grosse Rolle gespielt. Ich glaube Leute hätten auf einen solchen Elektro-Mann aus den USA ganz anders reagiert.

Fazit von beiden Filmen: Menschen sind leichtgläubig. Von dem her sehe ich da schon auch parallelen. Glaube ist nur ein Nebenprodukt dieser Leichtgläubigkeit.

Wenn aber ich auch das erste Video einiges besser und eindrücklicher (weil authentischer) finde. Zum Beispiel finde ich es sehr interessant wie dieser Mike mit einer kleinen Falschaussage (oder absichtlichen Übertreibung) die Geschichte weiter geschmückt hat und sozuagen dem Elektro Mann noch mehr Fähigkeiten gegeben hat.

14

09.01.2015, 00:22

Was ich mich dabei gerade gefragt habe ist, was für uns eigentlich ein Wunder ist? Ich meine, ist etwas Fake und Minderwertig, nur weil wir es auf einmal erklären können? Das Rätselhafte und damit vielleicht auch interessante geht zwar sicherlich verloren, aber die Sache ansich wird dadurch doch nicht schlechter.
Beispielsweise würde Strom wie wir ihn heute kennen so ziemlich alle Eigenschaften einer mysteriösen, magischen "Energie" haben, die man vielleicht im Mittelalter hatte. Damals wäre eine Taschenlampe oder so einfach Magie gewesen. Heute staunt da niemand mehr drüber, aber es ist immer noch das selbe Ding.

In diesem Zusammenhang fand ich im Film auch sehr schön, dass nicht mal wieder die Wissenschaft arrogant auf die vermeidliche Dummheit des Durchschnittsmenschen herunter geblickt hat. Dieses ständige "wir haben es euch mal wieder gezeigt, ihr habt an irgendeinen Blödsinn geglaubt, aber die Wissenschaft hat bewiesen, dass es keine Wunder gibt!" ist oft sehr arrogant und erniedrigend. Wobei das einzige was doch passiert ist, die Tatsache war, dass man jetzt eine einfache Erklärung für etwas hat, das früher mysteriös war. Aber an der Sache ansich hat sich nix geändert, und Dinge zu erklären ist nunmal die Aufgabe der Wissenschaft.

Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass egal woran man glaubt, man jederzeit bereit ist, seine Meinung zu ändern, wenn sich die Umstände ändern. Es ist eine großartige Eigenschaft des Gehirns, schnell einer Erklärung für ein Phänomen zu finden, und diese Erklärung ist oft großartig und nützlich, so lange sie funktioniert. So wie Menschen Jahrtausende im festen Glauben aufgewachsen sind, dass Dinge nach unten fallen, wenn man sie loslässt, und man heute weiß, dass es natürlich grober Unfug ist weil es keine feste Fallrichtung, sondern Gravitationsfelder gibt. Hätte man diesen Glauben, oder besser gesagt, dieses Modell der Wirklichkeit nicht geändert, wäre Raumfahrt undenkbar gewesen.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

TGGC

1x Rätselkönig

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15

09.01.2015, 08:45

Sobald das "Rätselhafte" verloren geht, können wir uns über die Sache eben nicht mehr wundern. Schlechter wird sie dadurch nicht (z.B. Herzschrittmacher basieren auf diesem "Wunder"). Aber sie sind eben kein Wunder mehr.

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