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NachoMan

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11

13.12.2014, 13:25

BlueCobold, du argumentierst so als würde es darum gehen die Straßenhändler los zu werden. Das ist aber nebensächlich.

Ausserdem kommt der Schwarzhandel mit Zigaretten durch die hohen Tabaksteuern in Deutschland zustande.

Für Cannabis müsste dagegen unbedingt diese Bedingung erfüllt werden:
wenn die Preise im legalen Markt richtig dimensioniert sind
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12

13.12.2014, 14:17

Zumindest bezogen auf den nicht medizinischen Nutzen, denn der sollte wirklich von der Krankenkasse getragen werden.
Ob jetzt der Straßenhandel verschwindet oder nicht, ist das so wichtig, dass man darüber länger diskutiert, angesichts dessen, dass eben auch die "Volksdrogen" schwarz erhältlich sind.


Doch lässt sich ja die ganze Pflanze auch für was komplett anderes wunderbar gebrauchen.

BlueCobold

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13

13.12.2014, 15:13

Ausserdem kommt der Schwarzhandel mit Zigaretten durch die hohen Tabaksteuern in Deutschland zustande.
Stimmt natürlich. 20 Zigaretten kosten mehr als ein Joint. Und weil das so ist, wird der Schwarzmarkt verschwinden und das "Anfixen" ebenso. Oder?
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Schorsch

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14

13.12.2014, 16:01

Ob man es jetzt wirklich legalisieren soll oder nicht finde ich sehr sehr schwierig. Ich habe mich auch einige Zeit mit dem Thema auseinander gesetzt und versucht mich ordentlich einzulesen wobei ich es teilweise recht schwierig und mühselig finde. Je nach Quelle wird doch sehr sehr Unterschiedlich über dieses Thema berichtet. Eines dieser Themen wo oft nur in 1 oder 0 gedacht wird, so kommt es mir zumindest vor. Ich denke was medizinische Zwecke angeht so sollte das ganze gelockert werden. Ein Beispiel wäre dass die Krankenkassen das Mittel übernehmen. Man muss das Zeug dann ja für Patienten nicht als Rauchware verkaufen sondern kann Tabletten da raus machen oder wie auch immer.
„Es ist doch so. Zwei und zwei macht irgendwas, und vier und vier macht irgendwas. Leider nicht dasselbe, dann wär's leicht.
Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“

15

13.12.2014, 18:48

Es gibt ja auch den Vaporizer, der einen Konsum ermöglicht, der an sich nur noch ein äußerst, äußerst, äääuußerst geringes Risiko birgt, aber naja. Soweit ich weiß ist es momentan auch nur in Tablettenform erhältlich und das eben äußerst unzuverlässig, weil nur die Niederlande, gut in Tschechien wurden jetzt erstmals 40kg Produktion genehmigt, befugt ist (war), das zu produzieren und so den kompletten europäischen Markt beliefern muss (te). Es ist durchaus nicht verkehrt auch daran zu denken, dass sich die Patienten das evtl. selbst anbauen dürfen sollten. Auch übrigens thematisiert in einem der Werbespots.
Ich finde, dass bei dem Thema viel zu stark auf die Nutzung als Genussmittel geschaut wird, als auf die vielen anderen Qualitäten.
Was denkst du zu den anderen Bereichen, in denen Cannabis von Nutzen ist? Bislang hast du dich ja lediglich konkret zum medizinischem Nutzen geäußert.

Ich möchte nun auch mal darlegen, wieso es dazu kam, dass Alkohol legal ist, Cannabis aber nicht. Vielleicht weiß das der ein oder andere ja noch nicht. :)
USA 1920, Alkoholprohibition. Das Volk soll dadurch moralisch und körperlich positiv beeinflusst werden, doch natürlich säuft 's weiter. Alkohol war die Droge des Schwarzmarkts. Nach 15 Jahren hebt dann der Präsident das ganze wieder auf, die Prohibition sei gescheitert. Durch die Aufhebung wurden viele Menschen, die sich darum kümmerten, dass Alkoholprohibition eben Prohibition bleibt, arbeitslos, so auch der Chef des ganzen: Harry Anslinger.
Der versucht sein Glück nun mit Hanf, obwohl es hohen wirtschaftlichen Nutzen hatte! 80% des Papiers (Papiermenge von 1ha Hanf = Papiermenge von 4ha Wald) war auf Hanfbasis hergestellt worden, Farben, Seile, Medikamente, ... aber nö! Anslinger produziert Filmchen, wie Reefer Madness, die angebliche Wirkungen vom Hanfkonsum zeigen. Cannabis führe zu Gewalt, unkontrolliertes Sexualverhalten und zu einer veränderten Persönlichkeit.
Anslinger machte Aussagen wie "Der Hauptgrund Marihuana zu verbieten ist der Effekt auf die degenerierten Rassen" und er war generell der Meinung, dass eine Gesellschaft ohne Drogen, Einwanderer, Schwarze und Künstler eine erfolgreiche sei.
Seine Kampagne war erfolgreich und mehr oder weniger von heute auf morgen waren tausende Amerikaner Kriminelle, wegen ihres Konsums. Es lässt sich auch mutmaßen, dass gewisse hohe Tiere von bestimmten Industrien Anslinger unterstützten, wie Holz und Kunstfaser. Hanf ist in denen ja ein sehr großer Konkurrent, aber das ist natürlich nur Mutmaßung.
Im übrigen äußerste sich der damalige Bürgermeister New Yorks dagegen und forderte wissenschaftliche Untersuchungen, die im Endeffekt alle Symptome die propagiert wurden widerlegten. Selbstverständlich wurde der Bericht von Anslinger diskreditiert und in seiner Position damit zu Nichte gemacht. Hanf ist und bleibt nun illegal.
1947 wird Anslinger dann in die UN Drogenkommission berufen und 1961 setzt er dann eine Konvention gegen Cannabis durch, wodurch alle Mitgliedsstaaten das Verbot übernehmen mussten.
Soviel zur Geschichte. Damals war wenig bekannt über Cannabis, aber mittlerweile sind wir bei einem Wissensstand, wo man die Prohibition wirklich nochmal überdenken sollte.

NachoMan

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16

13.12.2014, 19:48

Nachdem was ich gehört habe gibt es momentan ein Medikament in Deutschland das THC enthält. Das wird aber aus Tonnen von Nutzhanf extrahiert und kostet deshalb mehrere hundert Euro. Welch ein Irrsinn... Und das nur wegen diesem nutzlosen Verbot.

@BlueCobold: Der Schwarzmarkt wird nicht verschwinden, aber er wird auf jeden Fall schrumpfen. Wenn der Preis für ein Gramm Grünzeug zwischen 5€ und 10€ liegt wird er dem Preis des Schwarzmarkts entsprechen und ich denke so gut wie jeder Konsument würde das Gras aus dem Coffeeshop bevorzugen. Besonders Einsteiger werden den Weg über den Coffeeshop gehen, weil sie meist noch keine Kontakte zu einem Schwarzmarkthändler haben.

Ich habe nie behauptet, dass es dann garkeine Ticker mehr geben wird, der Jugendliche und junge Erwachsene mit harten Drogen anfixen. Aber du kannst auch nicht leugnen, dass es WENIGER sein werden
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17

13.12.2014, 21:54

Ja, ein Medikament. Die Blüten selbst kann man aber auch beziehen. Man zahlt in der Apotheke pro Gramm ca. 15 bis 18 Euro, durch das holländische Monopol überteuert und auch dadurch nicht immer beziehbar. Die Patienten sind im Monat also mal locker bei mindestens 500€ und müssen ständig Sorge haben, dass sie es überhaupt erhalten.
In der Statistik der Betroffenen sind übrigens lediglich die gezählt, die es tatsächlich bei uns beziehen dürfen. (nach dieser bürokratischen Veranstaltung dafür eine Zulassung zu bekommen) Der Rest muss sich damit abfinden irgendwelche Alternativen zu nehmen, die mäßig oder gar nicht helfen, weil der Antrag abgelehnt wird/wurde. Oder man geht natürlich zum vertrauenswürdigen Dealer im Görlitzer Park....
Wir hängen da noch viel weiter zurück, als man es annehmen könnte.

BlueCobold

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18

14.12.2014, 09:19

Aber du kannst auch nicht leugnen, dass es WENIGER sein werden
Klar kann ich das, denn das ist alles Spekulation. Genau das war meine Aussage. Nicht mehr und nicht weniger. Genau wie Du behaupten kannst, dass es weniger wird, kann ich behaupten, dass sich da nichts ändern wird. Warum kiffen Leute denn aktuell illegal, wo es doch legalen Alkohol als Rauschmittel gibt? Warum sollten sie also nicht Crystal probieren wollen, nur weil Hanf legal wäre? Ich sehe da keinen logischen Schluss. Es ist ja nicht so, dass jemandem Drogen von einem Dealer aufgedrängt werden aktuell. Es ist wohl eher so, dass der Konsument den Kick sucht. Und das wird wohl kaum verschwinden. Gegenteiliges zu behaupten ist reine Spekulation. Genau wie meine eigene Darstellung.
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19

14.12.2014, 12:19

@BlueCobold:
Versteh das nicht falsch, aber wenn jemand mit solch einer Einstellung wie du Entscheidungen treffen sollte, würde es wohl schwierig aussehen. Denn alles als Spekulation zu bezeichnen ist zwar richtig (denn natürlich weiß niemand was genau passieren wird), aber da muss man schon abwägen, was für einen wahrscheinlicher und plausibler erscheint. Dich möchte ich nicht als Außenminister haben, ganz ehrlich. Wenn es sich um reine Spekulationen handelt, geht es letzendlich nur noch um eigene Meinungen, denn Fakten gibt es keine.
Btw.: Ich lebe derzeit in Berlin und habe ein Jahr in Holland(Enschede) gelebt.
Und meine Meinung dazu ist, dass ich glaube, dass du von dem Thema bisher nicht viel aus erster und zweiter Hand mitbekommen hast. Anders kann ich mir das nicht erklären. Unter Leuten die ab und zu mal kiffen, bis hinzu täglich, kennt ich wirklich viele. Niemand davon (mich eingeschlossen) tut dies aus einem Kick heraus. Man ist nunmal auf Dealer angewiesen und Spaß macht mir das nicht. Der "Kick" (diesen Begriff kann eigentlich auch nur ein Unbewanderter in Zusammenhang mit Gras bringen) ist doch letzendlich ausschließlich die Droge selbst. Es mag sein, dass das bei Teenagern anders aussieht. Die machen ja schließlich alles, was verboten und vermeintlich cool ist.
Nun bin ich vielleicht als gelegentlicher Konsument etwas klischeebehaftet, dennoch würde ich mich freuen, wiedermal einen Coffeeshop wie in Holland aufsuchen zu können. Denn es geht doch den ernstzunehmenden Konsumenten eindeutig um die Qualität und am Görlitzer Bahnhof/Hasenheide habe ich schon lange keinen Spaß mehr..

20

14.12.2014, 13:44

Verharmlost wird es nicht, das Kontra zu solchen Aussagen wie in Reefer Madness wird nur ins extreme interpretiert.
Legalisierung wird aufgefasst, als stünde die Droge im Supermarkt. Wir haben doch schon gelernt, dass das wegsehen im Gegensatz zur Aufklärung nicht zu Erfolg führt...
Die Dosis macht das Gift. Wenn ich nur noch Kaffee mit sehr viel Koffein trinke, dauerhaft und schön hintereinander, was bekomme ich dann? Gelbe Zähne, Bluthochdruck und Herzinfarkt vom bloßem riechen des Koffeingehalts in dem Gebräu. Solche Leute gibts auch, ist deswegen Kaffee verboten? Ne, Kaffee ist nicht wirklich gestreckt auf dem Schwarzmarkt und man wird nicht wegen des Streckungsmittel, weils ja keine Verwendung hat, ins Krankenhaus geschickt, alles cool mit Kaffee. Kaffee ist Volksdroge.
Es gibt keine physische sondern psychische Abhängigkeit, heißt nur der aufgeklärte Umgang führt zum Erfolg, bei 'jedem'. Natürlich geht dann noch irgendwer liebend gern in den Görlitzer Park, doch was ist das für ein Argument? Weil ein paar Individuen nicht gescheit mit einer Substanz umgehen können, soll man sie illegal halten? Ich finde, dass dann auch zumindest eine Alkoholprohibition wieder aufleben sollte.
Man muss wirklich aufgeklärt mit dem Genussmittelkonsum umgehen und nichts anderes ist hier gefordert, weil sich jegliche andere Systeme als nicht sehr gut bewiesen haben. (Alkohol im Supermarkt)
Ich sehe hier keine Verharmlosung, ich sehe nur, dass du auf exzessiven Konsum hinweist und diesen mit normalen in der Argumentation gleichsetzt, was ich als ebenso fragwürdig erachte, wie die ungenannten Pro-Argumente fern jeglicher Realität.

Welche Pro-Argumente sind deiner Meinung nach fern jeglicher Realität?
Welche Contra-Argumente sind deiner Meinung nach fern jeglicher Realität?

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