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NachoMan

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1

08.02.2014, 02:30

Das Glück der "Erleuchtungsphase"

Ich habe schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass eine Erkenntnis (scheinbar und übertrieben) alle Probleme löst, die man in der letzten Zeit hatte. Wenn ich das Gefühl dabei beschreiben müsste, würde ich es wohl als Erleuchtung beschreiben und es macht mich glücklich. Klingt das arrogant oder kommt es euch bekannt vor?

Das ist mir besonders häufig beim programmieren Lernen passiert und seitdem auch wesentlich häufiger im Alltag. Ich glaube, dass kommt durch das Training, das für das Programmieren nötig ist um komplexe zusammenhänge zu verstehen. Das interessiert mich besonders, weil ich plane einen Artikel darüber zu schreiben, wovon Kinder und auch Erwachsene vom Programmieren lernen für den Alltag mitnehmen können. Gibt es dafür vielleicht sogar einen Fachbegriff?
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
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Sylence

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2

08.02.2014, 09:59

Ich glaub http://de.wikipedia.org/wiki/Aha-Erlebnis ist der Fachbegriff dafür ^^

Warum sollte das arrogant klingen? Das sollte doch jeder kennen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sylence« (08.02.2014, 10:14)


NachoMan

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3

08.02.2014, 10:07

Da hat mir nur meine Formulierung nicht gefallen, mir ist aber nichts besseres eingefallen. :whistling:
Ausserdem wurde mir nie davon berichtet. Jedenfalls nicht so, dass ich es damit assoziiert hätte.
Dein Link ist übrigens kaputt.

Jedenfalls danke ich dir, das werde ich auf jeden Fall aufnehmen.

Bleibt die Frage, ob ihr die Erfahrung gemacht habt, dass dieses Erlebnis nach dem programmieren Lernen auch im Alltag häufiger vor kommt.
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4

08.02.2014, 10:07

Bei dem Begriff "Erleuchtung" läuft man schnell Gefahr, ins Esoterische abzurutschen. Der Begriff ist mit einer nach innen gerichteten Erkenntnis vorbelegt.

Meiner Meinung nach hat das nichts damit zu tun, mit was man sich im speziellen beschäftigt. Vielmehr ist die (positive) Motivation entscheidend ein gewisses Ziel zu erreichen. Aus der Motivation zieht man bei Erfolg eine positive Bestätigung.

Es unterscheidet sich nach meiner Erfahrung jedoch nicht, ob ich nun meine Kampfkunstprüfung (#0000FF -> #FF0000) bestehe oder sich mir Haskell mehr erschließt.

Wie gesagt: Eine rein subjektive Bewertung. Ich müsste das Psychologiebuch aus dem Regal nehmen, um Beweise anführen zu können ... aber da scheitert es nun an der Motivation ;)

Zitat

Ich bin nicht der Messias.
Ich sage, du bist es, Herr. Und ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.

https://bitbucket.org/bwbg

NachoMan

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5

08.02.2014, 10:15

Ich verwende genau diesen Begriff, weil das Gefühl mich an die Gefühle erinnert, die ich als Kind verspürte, als ich über Gott (und Aliens) nachdachte. Ich habe in einer Doku gesehen, dass jeder Mensch über eine Hirnregion verfügt, die für religiöse Gefühle zuständig ist. Wird diese Hirnregion stimmuliert, sollen die gläubigen Probanten eine göttliche Vision und die Atheisten der Testgruppe, Hallozinationen gehabt und Glücksgefühle verspürt haben. Für mich klang das Plausibel und es bestätigte sich mit meinen Erfahrungen. Es schadet nicht dem nachzugehen, dann kann man vielleicht selbst als Pastafarie von dieser Hirnregion voll profitieren.

Ausserdem zieht sich dieses Erlebnis für mich häufig über Wochen hin, weil eine Erkenntnis die nächste bringt. Ich komm in der Zeit kaum zur Ruhe, mach ständig Notizen, teile mich mit. Der Wikipediaartikel beschreibt aber nur ein kurzes Erlebnis oder habe ich das falsch verstanden?
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6

08.02.2014, 22:49

Kenn ich auch. Ehrlich gesagt geht es mir dann so wie dir. Auffällig ist bei mir aber, dass ich das Ganze mehr oder weniger kontrollieren kann, soll heißen ich kann mir vor dem Schlafengehen sagen, dass ich dieses und jenes Problem habe. Nach etwa drei Nächten (mal mehr, mal weniger) habe ich, sobald ich mich wieder mit der Problematik beschäftige, sofort einen Einfall der in 99,99...% der Fälle auch noch vollständig funktioniert. Ich kann auch das Problem nicht mehr beachten, mir dieses Problem aber nachts stellen, und mich erst nach drei Tagen wieder damit beschäftigen, und siehe da: ein Einfall. Mich würde mal interessieren, ob das bei euch auch so ist.

Und ja, das von dir beschriebene Gefühl kenne auch ich zumeist vom Lernen des Programmierens. Auch das mit den Notizen kenne ich. Manchmal fallen mir dann Millionen von Melodien für Lieder ein, die ich dann alle in ein Diktiergerät summe. Das Blöde ist nur, dass ich unter Umständen gar nicht die Möglichkeit habe alles aufzuschreiben, aufzusummen, oder auf irgendeine andere Weise festzuhalten, da die Einfälle meist in zu großen Mengen, und in zu kurzer Zeit, viel zu schnell hintereinander kommen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »EuadeLuxe« (08.02.2014, 23:00)


7

08.02.2014, 23:13

Kenn ich auch. Ehrlich gesagt geht es mir dann so wie dir. Auffällig ist bei mir aber, dass ich das Ganze mehr oder weniger kontrollieren kann, soll heißen ich kann mir vor dem Schlafengehen sagen, dass ich dieses und jenes Problem habe. Nach etwa drei Nächten (mal mehr, mal weniger) habe ich, sobald ich mich wieder mit der Problematik beschäftige, sofort einen Einfall der in 99,99...% der Fälle auch noch vollständig funktioniert. Ich kann auch das Problem nicht mehr beachten, mir dieses Problem aber nachts stellen, und mich erst nach drei Tagen wieder damit beschäftigen, und siehe da: ein Einfall. Mich würde mal interessieren, ob das bei euch auch so ist.

Dafür gibt es eine interessante Erklärung in einem Buch das ich gerade lese und auch weiterempfehle: Pragmatic Thinking and Learning: Refactor Your Wetware
Das Gehirn kann in zwei unterschiedlichen Modi arbeiten. Im L-Mode oder im R-Mode, aber nie beide auf einmal. Der L-Mode ist bewusst und verbalisierbar wovon R-Mode das gegenteil ist. Man kann sich das ganze wie Google vorstellen. Der Prozess der Suche auf den Google Servern ist der R-Mode und das Ergebnis das wir letztendliche sehen der L-Mode.
Daher ist die Phase in der man sich nicht Bewusst um ein Problem kümmert extrem wichtig, da dort (z.B. beim Schlafen oder Spazieren gehen) der R-Mode aktiv wird und alle Daten im Hirn unbewusst verarbeitet.

xardias

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8

15.02.2014, 20:29

Kenn ich auch. Ehrlich gesagt geht es mir dann so wie dir. Auffällig ist bei mir aber, dass ich das Ganze mehr oder weniger kontrollieren kann, soll heißen ich kann mir vor dem Schlafengehen sagen, dass ich dieses und jenes Problem habe. Nach etwa drei Nächten (mal mehr, mal weniger) habe ich, sobald ich mich wieder mit der Problematik beschäftige, sofort einen Einfall der in 99,99...% der Fälle auch noch vollständig funktioniert. Ich kann auch das Problem nicht mehr beachten, mir dieses Problem aber nachts stellen, und mich erst nach drei Tagen wieder damit beschäftigen, und siehe da: ein Einfall. Mich würde mal interessieren, ob das bei euch auch so ist.

Dafür gibt es eine interessante Erklärung in einem Buch das ich gerade lese und auch weiterempfehle: Pragmatic Thinking and Learning: Refactor Your Wetware
Das Gehirn kann in zwei unterschiedlichen Modi arbeiten. Im L-Mode oder im R-Mode, aber nie beide auf einmal. Der L-Mode ist bewusst und verbalisierbar wovon R-Mode das gegenteil ist. Man kann sich das ganze wie Google vorstellen. Der Prozess der Suche auf den Google Servern ist der R-Mode und das Ergebnis das wir letztendliche sehen der L-Mode.
Daher ist die Phase in der man sich nicht Bewusst um ein Problem kümmert extrem wichtig, da dort (z.B. beim Schlafen oder Spazieren gehen) der R-Mode aktiv wird und alle Daten im Hirn unbewusst verarbeitet.

Haha, das klingt wie dieses Buch hier: http://www.amazon.com/Thinking-Fast-Slow…n/dp/0374533555
Bloss fuer Programmierer geschrieben ;) Was ich an solchen Buechern faszinierend finde, sind Studien die einem vor Augen halten wie wenig wir uns im "L-Mode" befinden. Wir haben nur sehr wenig bewusste Kontrolle ueber vieles was wir tun, aber unser Kopf gibt uns die Illusion, dass wir die volle Kontrolle haben.

Es ist unheimlich interessant, aber auch irgendwie erschreckend je mehr man darueber lernt.

Wirago

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9

17.02.2014, 15:09

Ist das nicht nur eine gewisse Form des Glücksgefühls?

Wenn ich beim Klettern (am Berg) das Top erreiche, ist das bei mir ein ähnlich gutes Gefühl als wenn ich nach längerem Suchen endlich den Grund finde warum mein Code nicht das tut was es er eigentlich sollte

10

17.02.2014, 15:27

wenn ich nach längerem Suchen endlich den Grund finde warum mein Code nicht das tut was es er eigentlich sollte
Dann ist da aber auch häufig ein Teil von dir, der sich ärgert, weil man die ganze Zeit einen dummen Fehler übersehen hat. :D

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