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Schorsch

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51

15.01.2014, 00:04

Was die Dimensionen angeht, so fand ich dieses Video als ich es gesehen habe ziemlich interessant.

Ob jetzt alle Physiker und Wissenschaftler die ersten 10 Dimensionen so definieren weiß ich nicht, dafür habe ich mich damit auch zu wenig beschäftigt. Es zeigt aber eine Variante wie man sich höhere Dimensionen vorstellen könnte. Es gibt mittlerweile auch eine Version auf Deutsch, diese habe ich aber noch nicht gesehen und kann nicht sagen wie gut sie ist.
„Es ist doch so. Zwei und zwei macht irgendwas, und vier und vier macht irgendwas. Leider nicht dasselbe, dann wär's leicht.
Das ist aber auch schon höhere Mathematik.“

Nox

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52

15.01.2014, 01:41

@Faule Socke du machst deinen Namen wieder mal alle Ehre. Auch wenn es manchmal unter den Fingernägeln brennt, lohnt sich manchmal das Lesen aller Beiträge. Die Wissenschaften beschäftigen übrigens schon mit Fragen innerhalb des nichtbeobachtbaren. Schimpft sich dann allerdings u.a. Metaphysik oder Philosophie. Dein Bild von Wissenschaft teile ich übrigens nicht so ganz und ich bin auch Physiker ;) . Wissenschaft hat eigentlich sehr wohl mit Fantasie bzw. der Frage "was wäre wenn" bzw. "was wäre wenn nicht" zu tun. Aber ich gebe dir recht, dass man zumindest am Ende dann doch bei den Fakten bleiben und zum Messer greifen. Man darf es nur nicht dogmatisch angehen, wozu einige (auch berühmte) Wissenschaftler von Zeit zu Zeit neigen.

Zu der Dimensionsfrage:
Soweit ich weiß unterscheidet man zwischen ausgedehnten und "in sich geschlossene" Dimensionen. Die Zusatzdimension bei den diversen Theorien sind soweit ich das verstanden habe ein "Trick" um genügend Freiheitsgrade zu haben um die Naturkonstanten zu definieren. Somit braucht man also nicht mehr den R^3 + Naturkonstanten sondern "nur" einen R^N. Wenn es noch mehr ausgedehnte Dimensionen neben den R^3 gäbe, müsste man das glaube ich am Gravitationsgesetz feststellen können. Ob es wirklich "aufgerollte" Dimensionen gibt, könnte man glaube ebenfalls anhand einer sehr genauen Energiemessung bei der Graviation feststellen.

P.S: ahh hier haben wir es ja als Pressemeldung. Details dazu lassen sich sicher in den entsprechenden Veröffentlichungen finden. http://www.wissenschaft.de/technik-kommu…n-Entfernungen/
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CONTRA lasst mal die anderen machen!
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Faule Socke

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53

15.01.2014, 16:09

@Faule Socke du machst deinen Namen wieder mal alle Ehre. Auch wenn es manchmal unter den Fingernägeln brennt, lohnt sich manchmal das Lesen aller Beiträge. Die Wissenschaften beschäftigen übrigens schon mit Fragen innerhalb des nichtbeobachtbaren. Schimpft sich dann allerdings u.a. Metaphysik oder Philosophie. Dein Bild von Wissenschaft teile ich übrigens nicht so ganz und ich bin auch Physiker ;) . Wissenschaft hat eigentlich sehr wohl mit Fantasie bzw. der Frage "was wäre wenn" bzw. "was wäre wenn nicht" zu tun. Aber ich gebe dir recht, dass man zumindest am Ende dann doch bei den Fakten bleiben und zum Messer greifen. Man darf es nur nicht dogmatisch angehen, wozu einige (auch berühmte) Wissenschaftler von Zeit zu Zeit neigen.


Nun, da man sich Professorentitel für Metaphysik online erkaufen kann betrachte ich das nicht als Wissenschaft... Philosophie hingegen schon, denn sie folgt ja im Groben den Prinzipien der Wissenschaft auch wenn ihr Forschungsgegenstand vielleicht nicht immer so Greifbar ist wie die der Naturwissenschaften. Mehr habe ich dann auch nichtmehr hinzuzufügen :)

Gruß Socke

54

24.01.2014, 05:14

Zitat

Danke für die Videos. So einfach geht erklären...


Desweiteren:

-Glaubensfrage
-Gesetzmäßigkeiten
-Gravitation
-Dimensionen und R^6
-Rasiermesser





Glaubensfrage

Zitat

von Faule Socke
Physik ist keine Glaubensfrage, sondern eine Wissenschaft.

Ja, im Großen Ganzen gesehen stimmt das schon.
Es gab (und gibt?) nur immer wieder Auseinandersetzungen innerhalb der Physik, die mich stark an Glaubensfragen erinnern.

Da hat sich aber auch etwas geändert in den letzten Jahren. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen es ... naja, nicht Publikationsverbot, aber eben keine Publikation nicht angesagter Themen (in der Fachpresse) gab, wenn nicht so uns so viele Namhafte ihr Jawort gaben. Und nicht vergessen werden darf, daß es sehr wohl um sehr viel Geld geht, weil gerade Grundlagenforschung sehr teuer ist und so gut, wie kein Geld einspielt. Und nur selten wird bei viel Geld mit fairen Mitteln gefochten. (Das fängt doch schon bei Planstellen an der Uni an.)




Gesetzmäßigkeiten

Zitat

von Faule Socke
Wir können davon ausgehen, dass unsere Gesetzmäßigkeiten, die wir in unserem Sonnensystem beobachten können auch überall dort gelten, wo wir nichts Widersprüchliches beobachten.
Auch da gebe ich Dir Recht.
Nur hat unser Beobachten eben genau jene Grenzen, die durch unsere physikalischen Gesetze vorgegeben sind.
Ich meinte mit anderen "physikalischen Konstanten" nicht, daß die uns bekannten Gesetze außer Kraft wären oder völlig andere Auswirkungen hätten. Sondern eben, daß (meinetwegen auch nebenher, also im beobachtbaren Raum) ganz andere Kräfte am Wirken sind, die wir weder wahrnehmen, noch erklären können.
Eben das sagt doch das Modell der "Dunklen Energie" aus.

Wie im vorvorigen Post von mir erwähnt, soll die "Dunkle Masse/Energie" ca. 95% des Weltalls ausmachen.
Das heißt doch schlichtweg, daß wir nur für 5% des Weltalls sagen können, wie es funktioniert.

Die Aussagen über diese 5%, die hier im Strang getroffen wurden, decken sich auch so ungefähr mit meinem Weltall-Verständnis.

Wenn ich über die restlichen 95% spekulieren würde, wäre das - hm - unwissenschaftlich. Doch, was ich ausschließe, ist, daß sie genauso funktioniert, wie der uns bekannte Teil. Denn das hätten wir vermutlich schon bewiesen.


(Wie hätten wir den Elektromagnetismus erklärt, bevor er "entdeckt" wurde? Versuch den mal mit einem Holzlineal nachzuweisen;)




Gravitation

Zitat

von Faule Socke
Gravitationswellen und deren Nachweis sind Gegenstand aktueller physikalischer Forschung. Siehe Wiki.
Und nach all unseren physikalischen Erfahrungen müsste es eben keine negativen "Schwerkraftteilchen" geben, weil wir nie etwas derartiges beobachten konnten



Da ist einfach noch nichts klar. Unsere Erfahrungen sind das eine. Aber gerade im Vorfeld der Experimente zu Antimaterie und Gravitatition differieren die Erwartungen doch etwas. (Graviton/Gravitino)

Falls es keine negativen Schwerkraftteilchen geben sollte, spräche das - nach meiner Meinung - eher dafür, daß die Schwerkraft eine Eigenschaft des Raumes an sich ist, während die anderen uns bekannten Kräfte Eigenschaften der Materie/Energie im Raum sind.
Aber ich wäre auch über jedes andere Ergebnis nicht enttäuscht. Ich finde die Denkmodelle (die ich verstehe) zumindest spannend. (siehe unten zu Dimensionen)





Dimensionen und R^6

Zitat

von Faule Socke
Gib mir doch mal eine Quelle, bei der man den R^6 heranzieht um Feldstärken von Spulen zu berechnen.




Hm. Die Bücher standen in Bibliotheken dazumal. Und meine Seminarmitschriften haben das Zeitliche gesegnet.
Ich meinte die elektrische Feldstärke eines Punktes in einem zeitlich veränderten Feld einer wechselstromdurchflossen Spule.
Wie wird die heute berechnet?
Vielleicht war das auch nur ein Beispiel, um ein mathematisches Werkzeug zu erläutern. Das weiß ich leider nicht mehr so genau.
Gemerkt habe ich mir das Beispiel nur, weil es meine Sicht auf das mathematische Modell der Dimensionen stark veränderte.
Zudem wurde der R^6 (R^7?) nur in einem Zwischenschritt zur Berechnung imaginärer Punkte herangezogen. Aber frag mich jetzt bitte nicht nach dem Rechenweg. Es würde mich aber wundern, wenn sich da so viel geändert hätte, gehörte zum Lehrplan 2. Semester (Theoretische P., firmierte als Running Gag).



Zitat

von »Faule Socke«
Mit Wissenschaft hat dein Geschwafel da nichts zu tun. Wir leben nicht im R^4, das ist ein Mathematischer Raum, bestenfalls eine Modellvorstellung die in manchen Bereichen der Physik Anwendung findet (Relativitätstheorie, z.B.).

Ich lernte das in etwa so:

Zitat

aus Wiki
Ihr erster Vertreter in vier Raumzeit-Dimensionen wurde 1973 in Russland von Volkov und Soroka und 1976 im Westen Daniel Z. Freedman, Peter van Nieuwenhuizen und Sergio Ferrara konstruiert. Dem Graviton mit Spin 2 wird dadurch (mindestens) ein fermionischer Superpartner mit Spin 3/2, das sogenannte Gravitino, zugeordnet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Supergravitation)



Den Rest hat >Nox< da eigentlich ausgiebig erklärt.
Nur, daß ich glaube (!), daß die höheren Dimensionen mehr als ein mathematisches Konstrukt sind. Daß sie in den Beziehung von Ursache-Wirkung real existieren und derzeit nur die Mathematik ein Verständnismodell liefert. Vielleicht werden uns spätere Modelle anschaulicher diese Verkettung und damit die reale Existenz dieser Räume vermitteln.



Zitat

von LeBusch
Ich hatte in irgendeiner Alpha Centauri-Folge mal gehört, dass es laut String-Theorie sogar 11 Dimensionen geben müsse.
Laut einer String-Theorie wäre das so.
Meines Wissens ist da aber nicht allzuviel geklärt. Es ist eine Theorie unter mehreren Laut dieser String-Theorie wären diese Dimensionen auch alle sehr real, wenn auch ersteinmal nur im sehr kleinen Bereich der sehrsehr kleinen Teilchen. Ob das auch Auswirkungen auf die von uns direkt erlebbare Welt hat, gehört derzeit nicht wissenschaftlich behauptet.
(Übrigens ist gerade die String-Theorie ein gutes Beispiel für "Glaubensfragen" in der Physik.)






Zum Schluß nochmal auf's Rasiermesser.


Urknall...
In der (Planck-)Zeit vor der inflationären (überlichtschnellen) Ausdehnung existierte ein chaotischer Zustand, der sich meines Wissens noch am ehesten mit der Quanten(gravitations-)theorie erklären läßt.
Chaotischer Zustand jetzt in dem Sinne, daß in manchen "Klumpen" schon die Saat der uns bekannten Ordnung gelegt war, in anderen "Klumpen" andere uns unbekannte Ordnungen vorherrschten.


Nach der Rasiermesserthese wäre es am einfachsten zu sagen, daß der chaotische Zustand durch die Ausdehnung des Raumes auf Abstand gebracht wurde.


Was aber durch die Behauptung des "einheitlichen Kosmos" vorausgesetzt wird, ist - meiner Meinung nach - die "Herstellung" einer Ordnung vor oder während der Inflation. Daß eben nach Abschluß dieser Phase nur noch der Teil an Ordnung vorhanden war, den wir heute beschreiben können.

Und genau dies ist meines Erachtens nicht statthaft, wenn die Razor-These zum Einsatz kommt. Weil es eben die Zusatzbedingung "Ordnungschaffen" einführt. Was dann wieder die Frage auffwirft, wie diese Ordnung denn geschafft werden könnte.

Auch hier verweise ich auf das Modell der "Dunklen Materie/Energie", die eben zu 95% das Weltall ausmachen soll.

Gibt es fachliche Gründe, die dagegen sprechen?




Hier nochmal aus dem oben schon zitierten Artikel:


Zitat

aus Frühphase Der letzte Horizont, 20.12.2011

http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltra…1571561-p3.html

"Vor allem ist offen, inwieweit die Annahme eines gleichformigen Kosmos da überhaupt noch gültig ist, unter der aus den Einsteinschen Gleichungen mit Kosmologischer Konstante eine Inflation folgt. Einen winzigen Sekundenbruchteil früher, in der sogenannten Planck-Ära, dürfte Einsteins Theorie noch nicht anwendbar gewesen sein, stattdessen führten die noch unbekannten Gesetze der Quantengravitation das Regiment."




Soweit erstmal und danke für die Anregungen.

g.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gast2« (24.01.2014, 05:30)


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