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Nox

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31

04.01.2014, 20:09

Nach meiner Kenntnis:
Quantenmechanik = Beschreibung von Objekten durch Wellenfunktionen/Zuständen bzw. den sich ergebenden Wahrscheinlichkeitsdichten/Besetzungverteilung
Beobachter/Beobachtung (Quantenmechanik) = Messung am System -> Interaktion mit dem System ->Änderung der Wellenfunktionen -> Änderung des Systems
Beobachter/Beobachtung (Relativistik) = Wahl eines Bezugsystem (am besten Inertialsystem) und Beschreibung der übrigen Systeme aus sicht diese Systems
spezielle Relativitätstheorie = es gibt kein bevorzugtes Inertialsystem (alle sind gleich, kein absolutes System) + E^2 = m^2c^4+p^2c^2
Wissenschaftliches Modell = Konzept das nicht per se unwiderlegbar ist und idealerweise Vorhersagen über zukünftige Messungen/Experimente erlaubt
Metaphysik = alle Modelle/Aussagen/Thesen die keinerlei widerlegbaren Ergebnisse/Vorhersagen liefern

Gründe warum die Annahme einer überall gleichen Physik (aktuell) sinnvoll ist:
-Spektren von stellaren Objekten entsprechen größten Teils den auf der Erde beobachteten Spektren
-Bewegungen stellarer Objekte entsprechen den anhand der Erdphysik zu erwartenden Dynamik
-Messungen an der Hintergrundstrahlung (Mikrowellenstrahlung aus der Zeit der schnellen Expansion) passen auch mit den Vorhersagen unserer gängigen Theorien zusammen

Das Antiwasserstoff hat übrigens nach bisherigen Kenntnisstand das gleiche Spektrum wie das Wasserstoff. Spricht also dafür, dass Materie und Antimaterie sich gleich verhalten.

P.S. to the best of my knowledge time is no(!) dimension in the sense of relativity or QM.
PRO Lernkurs "Wie benutze ich eine Doku richtig"!
CONTRA lasst mal die anderen machen!
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nox« (04.01.2014, 20:16)


Julian Mautner

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32

05.01.2014, 15:13

Nach meiner Kenntnis:
Quantenmechanik = Beschreibung von Objekten durch Wellenfunktionen/Zuständen bzw. den sich ergebenden Wahrscheinlichkeitsdichten/Besetzungverteilung
Beobachter/Beobachtung (Quantenmechanik) = Messung am System -> Interaktion mit dem System ->Änderung der Wellenfunktionen -> Änderung des Systems

Stimmt soweit, wobei dies Teil der Definition der Quantenmechanik ist.
Siehe Postulate der Quantenmechanik (übersichtliche Zusammenfassung): http://userpage.chemie.fu-berlin.de/~let…7/Postulate.pdf


Gründe warum die Annahme einer überall gleichen Physik (aktuell) sinnvoll ist:
-Spektren von stellaren Objekten entsprechen größten Teils den auf der Erde beobachteten Spektren
-Bewegungen stellarer Objekte entsprechen den anhand der Erdphysik zu erwartenden Dynamik
-Messungen an der Hintergrundstrahlung (Mikrowellenstrahlung aus der Zeit der schnellen Expansion) passen auch mit den Vorhersagen unserer gängigen Theorien zusammen

Hinzukommen noch spontan:
- nachweisbare Gravitationseffekte (zB Gravitationslinsen)
- bestätigte Massen und Dichtenberechnungen von astronomischen Objekten (zB Neutronensterne oder Weiße-Zwerge (Entartete Materie, welche wiederum QM vorhergesagt wurde))

Natürlich gibt es noch sehr viele offene Fragen in der Physik und wir verstehen nicht annähernd genug von allem, aber plausibel ist die Annahme einer veränderten Physik in anderen Galaxien nicht (zumindest noch nicht ;) ).


Das Antiwasserstoff hat übrigens nach bisherigen Kenntnisstand das gleiche Spektrum wie das Wasserstoff. Spricht also dafür, dass Materie und Antimaterie sich gleich verhalten.


Die Gleichheit bzw. die offensichtliche Ungleichheit von Anti-Materie und Materie (gegeben durch die gewaltige Baryonenasymmetrie in unserem Universum) ist eine der großen noch offenen Fragen der heutigen Teilchenphysik. Afaik konnte bis heute noch kein Experiment durchgeführt noch eine vollständige Theorie aufgestellt werden, welche diese CP Symmetrie-Verletzung in diesem Ausmaß erklärt.
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33

06.01.2014, 05:11

Du wirbelst in Deiner Argumentation ganz schön rum. Schätze, ich könnte so gleichberechtigt kaum mit Dir reden. Es sei denn, es gäbe begrenzte Redezeit und Thesenzwang;)

Na du bist lustig. Bittest mich erst um konkrete Fragen und beantwortest sie dann doch nicht. Und dann zitierst du auch noch irgendeinen Quatsch, der überhaupt nicht gefragt war.
Du bist bisher noch auf keine einzige meiner Aussagen eingegangen. Ich wollte eigentlich nur noch wissen, ob du einfach nur vor dich her faselst oder wirklich halbwegs verstehst, wovon du da redest. Naja, du hast die Frage nicht direkt beantwortet, aber die Antwort doch sehr anschaulich demonstriert, in diesem Sinne bin ich jetzt fertig mit dir.
Ich revidiere meine Meinung erst sobald einer der vernünftig mitdiskutierenden mir sagt, dass ich derjenige bin, der hier kein Wort von dem versteht was gesprochen wird.

Was den Rest der Diskussion angeht: Ich sollte mich in meiner Freizeit echt mehr mit Physik beschäftigen, da gibt es ja so unglaublich viele coole Dinge :)
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

34

06.01.2014, 13:23

Die Gleichheit bzw. die offensichtliche Ungleichheit von Anti-Materie und Materie (gegeben durch die gewaltige Baryonenasymmetrie in unserem Universum) ist eine der großen noch offenen Fragen der heutigen Teilchenphysik. Afaik konnte bis heute noch kein Experiment durchgeführt noch eine vollständige Theorie aufgestellt werden, welche diese CP Symmetrie-Verletzung in diesem Ausmaß erklärt.

Es ist aber wahrscheinlich so, dass ein Universum aus Antimaterie sich genauso verhalten würde wie eines aus Materie. Und der Name "Antimaterie" ist im Prinzip falsch, da es sich genauso um Materie handelt wie bei der "normalen Materie".

Nimelrian

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35

06.01.2014, 19:54

Die Gleichheit bzw. die offensichtliche Ungleichheit von Anti-Materie und Materie (gegeben durch die gewaltige Baryonenasymmetrie in unserem Universum) ist eine der großen noch offenen Fragen der heutigen Teilchenphysik. Afaik konnte bis heute noch kein Experiment durchgeführt noch eine vollständige Theorie aufgestellt werden, welche diese CP Symmetrie-Verletzung in diesem Ausmaß erklärt.

Es ist aber wahrscheinlich so, dass ein Universum aus Antimaterie sich genauso verhalten würde wie eines aus Materie. Und der Name "Antimaterie" ist im Prinzip falsch, da es sich genauso um Materie handelt wie bei der "normalen Materie".


"Genauso" ist nicht ganz richtig. Während die Energiesumme "normaler" Materie, wie wir sie sehen/atmen/etc. positiv ist, ist die Energiesumme von Antimaterie negativ.
Würde Antimaterie GENAUSO wechselwirken wie normale Materie, so könnte es z.B. auch keine Hawkingstrahlung geben und schwarze Löcher würden nie an Energie, sprich, Masse verlieren
Ich bin kein UserSideGoogleProxy. Und nein, dieses Forum ist kein UserSideGoogleProxyAbstractFactorySingleton.

Helmut

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36

06.01.2014, 22:38

Dir ist schon klar, dass die Annahme, dass die physikalischen Gesetze im ganzen Universum gleich sind, den Grundpfeiler der Relativitätstheorie darstellt, von der du da oben so schwärmst (steht im Paper auf Seite 1)? Diese Annahme (läuft unter dem Namen "Relativitätsprinzip") ist sogar so fundamental, dass sie namensgebend für die ganze Theorie ist...

QFT
Ich bin auch kein Physiker, aber ich hatte in den letzten Semestern Astronomie-Vorlesungen und dieses Prinzip war eines der wichtigsten, die wir kennen sollten. Denn würden wir nicht annhemen können, dass physikalische Beobachtungen unabhängig vom Beobachter sind, dann wäre vieles in der Physik hinfällig. Klar ist es theoretisch möglich, aber die gesamte Physik baut momentan auf diesem Prinzip auf und ich habe bisher noch keine fundierte, wissenschaftliche Theorie gesehen, die das Gegenteil behauptet (aber gut bestimmt wird es auch das geben). Die Aussagen, die hier getroffen werden haben mit Wissenschaft ja nicht viel zu tun. "Es könnte aber ja anders sein", sehe ich nicht als fundierte wissenschaftliche Erkenntnis an ;).

Meiner Meinung nach ist das, was du da geschrieben hast Quatsch. Ich denke du meinst das richtige (das was du auch von dot zitierst), aber hast es irgendwie komplett falsch formuliert. Dass physikalische Beobachtungen vom Beobachter abhängig sind, ist, wie LeBusch schon meinte, nicht nur Tatsache, sondern einer der Grundpfeiler der Quantenmechanik. Und sicherlich nicht nur eine von vielen "Interpretationen" (siehe hier). Hier ist auch eine ganz anschauliche Erklärung.
Was wir postulieren ist, dass die Gesetze, die wir aufstellen, im ganzen Universum und für jeden Beobachter gelten. Ich glaub das hattest du auch gemeint. Aber ich bin auch kein Physiker. Also falls das Quatsch war bitte korrigieren :)
Sei stets geduldig gegenüber Leuten, die nicht mit dir übereinstimmen. Sie haben ein Recht auf ihren Standpunkt - trotz ihrer lächerlichen Meinung. (F. Hollaender)

dot

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37

06.01.2014, 23:36

Dass physikalische Beobachtungen vom Beobachter abhängig sind, ist, wie LeBusch schon meinte, nicht nur Tatsache, sondern einer der Grundpfeiler der Quantenmechanik. Und sicherlich nicht nur eine von vielen "Interpretationen" (siehe hier). Hier ist auch eine ganz anschauliche Erklärung.

Kann natürlich sein, dass ich falsch liege, aber diese Aussage von wegen dass es "nur eine der vielen Interpretation der Quantenmechanik" wäre, bezog sich auf die Aussage, dass der Beobachter das Ergebnis beeinflusst. Zumindest nach meinem, zugegebenermaßen beschränkten, Verständnis, macht die Quantenmechanik keine Aussage darüber, ob der Beobachter das Ergebnis beeinflusst, oder nicht. Die Quantenmechanik sagt lediglich, dass der Vorgang des Beobachtens an sich, also das Vorhandensein eines Beobachters, das Vorhandensein eines Ergebnisses beeinflusst. Das Ergebnis ist nicht, was es ist, weil ich es beobachtet habe, das Ergebnis ist weil beobachtet wurde. Die Beobachungen mehrer Beobachter werden dennoch immer konsistent sein (Beispiel Doppelspalt: Sobald ich messe, durch welchen Spalt das Teilchen ging, verschwindet das Interferenzmuster am Schirm). Wieso das Ergebnis ist, was es ist, ist dagegen dann eine Frage der Interpretation der Quantenmechanik genauso wie die Fragen, ob mögliche Ergebnisse auch ohne Beobachtung existieren und ob es überhaupt Sinn macht, all diese Fragen zu stellen. Aber ich muss zugeben, dass ich mich da etwas unverständlich ausgedrückt hab...

Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von »dot« (07.01.2014, 00:59)


38

07.01.2014, 21:36

Schön, daß die Diskussion ohne mich den Verlauf genommen hat, den ich gerne mitgehe.
Ich werde infolge versuchen, meine Anfangsthese weiterzuverfolgen. (Schon, damit sie wieder in den Projektstrang darf, freilich nur die These;)

Zitat

Eine andere Galaxie bietet die Möglichkeit veränderter physikalischer Grundkonstanten
Rein aus der Tatsache, daß ich niemanden kenne, der das wirklich überprüft hat, sehe ich diese Behauptung als legitim an.
Aber ich werde mich erstmal nicht daran festhaken. Ich stellte diese These auf. Sie wurde in Zweifel gezogen. Jetzt wäre dran, sie auf ihre Wertigkeit abzuklopfen. Einiges dazu wurde schon angemerkt. Ich werde mich darauf beziehen, auch wenn ich vielleicht nicht alles ideal zitiere (Iiegt mehr an der mir ungewohnten Zitierfunktion als am grundsätzlichen Unwillen).

Außerdem weiß ich nicht, welche Form hier möglich ist. Wenn also die von mir jetzt versuchte Art nicht machbar ist, meldet es bitte an. Vielleicht versuche ich es dann anders. (Ich habe allerdings schon einen anderen Versuch verworfen, der wirklich unmöglich war; )


Was wir postulieren ist, dass die Gesetze, die wir aufstellen, im ganzen Universum und für jeden Beobachter gelten.
Die Gesetze werden eher deshalb aufgestellt, um eine gemeinsame Forschungsgrundlage herzustellen, als daß sie den Anspruch haben für ewig zu gelten.
Freilich wird versucht, alle bekannten Erscheinungen abzudecken. Aber meist geht es erst nach der Aufstellung einer Theorie richtig los mit der experimentellen, rechnerischen oder durch Beobachtung möglichen Überprüfung derselben.
Meine Aufgabe sehe ich auch nicht, diese Gesetze an sich infrage zu stellen. Dazu sehe ich mich auch nicht in der Lage.
Doch was möglich ist, zeigten schon ein paar Beiträge hier: Einfach die Ausnahmen oder Unregelmäßigkeiten darzustellen, die von den Wissenschaftlern selber erkannt, isoliert oder anderweitig postuliert wurden.


ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
So im weiteren folgen Gedanken zur:

-Galaxienkollision
-Dunkle Energie
-Antimaterie
-Gleichverteilung Antimaterie-Materie
xxxxxxxxx
R6

--------------------

@Möglichkeit einer Galaxienkollision


Für mich war lediglich Folgendes widersprüchlich:
Als ich mich damit beschäftigte, wurde eine Urknalltheorie (von mehreren) bevorzugt. Derzufolge strebt das Ganze Universum auseinander. Von einem Mittelpunkt aus. Dem Punkt des Urknalls.

Es gab einmal einen Impuls. Jede "Einzelmasse" (ev. spätere Galaxie) wurde entsprechend beschleunigt. Nur im Prozeß des Knalls und der kurzen Phase danach. Später erfolgte kein weiterer (bekannter) Schub. (Soweit die damalige Theorie)

Wenn jede Einzelmasse als Einzelmasse erhalten bleibt, könnten sie nach dieser Theorie nicht kollidieren.

Um es zu illustrieren: Von einem Punkt aus bewegen sich verschieden Massen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit weg. Die schnelleren Massen bleiben dabei immer schneller, die langsameren bleiben also immer hinter den schnelleren zurück

(Dafür spricht u.a. die Beobachtung, daß sich die Galaxien je schneller entfernen, je weiter sie entfernt sind.)


Erst, wenn sich die Einzelmassen verändern, kann eine Kollision erfolgen.
Eine Einzelmasse muß kleiner oder größer werden. Dann kann sich die Geschwindigkeit verändern.
(Ich sehe jetzt mal von der praktischen Verlangsamung der Geschwindigkeit durch Wechselwirkungen der Materie ab. Diese würde ja prinzipiell für jede Einzelmasse gelten.)

Das würde bedeuten, daß erst eine Kollision oder Teilung stattgefunden haben muß, bevor eine Kollision möglich wird.

Und das fand ich eben widersprüchlich.


Ansonsten halte ich es für durchaus realistisch, daß Galaxien kollidieren.
(Schon, weil die Bilder davon so schön aussehen und ein stückweit wegen der Genetik;)



@Dunkle Energie

Heute wird von einer beschleunigten Expansion des Universums ausgegangen.
Eine Beschleunigung setzt eine aktuell wirkende Kraft voraus.
Welche Kraft wirkt da? Woher kommt die nötige Energie dafür?

Um diese Energie zu benennen, wurde der Begriff "Dunkle Energie" von Physikern eingeführt. Sie ist derzeit noch Gegenstand von Forschungen.
Die "Dunkle Energie" ist eine von mehreren Erklärungsversuchen für die beschleunigte Expansion des Universums. Sie ist also eher ein abstraktes Modell als ein real existierendes Spaghettimonster.



@Antimaterie

Zitat

von Nox
Das Antiwasserstoff hat übrigens nach bisherigen Kenntnisstand das gleiche Spektrum wie das Wasserstoff. Spricht also dafür, dass Materie und Antimaterie sich gleich verhalten.
(Weißt Du da eine deutschsprachige Quelle für? Ich kenne bisher nur das 16minütige Einfangen des Anti-Wasserstoffs, aber keine Folgeuntersuchungen)

Die Spektrumsgleichheit dürfte den Aspekt abdecken, daß es sich zu anderen Anti-Teilchen energetisch gleich/ähnlich verhält wie Wasserstoff, soweit ich das richtig verstehe. (weiß das wer genauer?)
Aber das ist bisher (mehr oder weniger fundierte) Spekulation, da andere Anti-Elemente noch nicht lange genug "eingefangen" wurden, um spektroskopiert zu werden. Momentan wird das - glaube ich - für Helium vorbereitet. Folgt: Ungeklärt.


Ein anderer Aspekt wäre das Schwerkraftverhalten von Antimaterie. Da werden wohl grad unfangreichere Forschungen vorbereitet. Klar ist aber meines Wissens noch nichts. Ebenso ungeklärt.



@Gleichverteilung Materie <-> Antimaterie



Zitat von »Julian Mautner«

Zitat

von »Julian Mautner«
... die offensichtliche Ungleichheit von Anti-Materie und Materie (gegeben durch die gewaltige Baryonenasymmetrie in unserem Universum) ist eine der großen noch offenen Fragen der heutigen Teilchenphysik. Afaik konnte bis heute noch kein Experiment durchgeführt noch eine vollständige Theorie aufgestellt werden, welche diese CP Symmetrie-Verletzung in diesem Ausmaß erklärt.
Normalerweise müßte aus den gängigen Theorien eine Gleichverteilung von
Antimaterie und Materie im Universum zu erwarten sein. Diese kann aber
bisher nicht nachgewiesen werden.
Das heißt, daß entweder die Theorie
nicht so ganz hinhaut oder, es muß irgendein Spezialfall postuliert
werden. Ausnahmen bzw. ungeklärte Fälle gibt es innerhalb der Theorien
schon mehrere. Dafür werden dann meist "Konstante" eingeführt.


von »michi_95«
Es ist aber wahrscheinlich so, dass ein Universum aus Antimaterie sich genauso verhalten würde wie eines aus Materie. Und der Name "Antimaterie" ist im Prinzip falsch, da es sich genauso um Materie handelt wie bei der "normalen Materie".
Ich glaube, dies ist eine wissenschaftliche These, die aufgestellt wurde, um die von der Theorie "geforderte" Ungleichheit von Materie und Antimaterie zu erklären. Also, es wird gesagt, daß wir den Unterschied nicht feststellen können, weil er sich nicht auf den von uns meßbaren Bereich bezieht.

Das kann bedeuten (muß aber nicht): In allen von uns beobachteten Antimaterie- und Materie-Galaxien stimmen die von uns beobachtbaren Merkmale überein.
Das bedeutet aber auf alle Fälle: Über alles, was wir nicht messen können, können wir aus den (Nicht-) Beobachtungen heraus, keine Aussage treffen.
Was wir machen können, wäre aus der aufgestellten Theorie heraus, Aussagen zu treffen.
Wenn diese Theorie aber genau in diesem Punkt widersprüchlich ist, haben diese Aussagen lediglich den Wert, um als zu beweisende Thesen aufgestellt zu werden. Sprich: Ungeklärt.

Zitat

von Nimelrian
"Genauso" ist nicht ganz richtig. Während die Energiesumme
"normaler" Materie, wie wir sie sehen/atmen/etc. positiv ist, ist die
Energiesumme von Antimaterie negativ.
Würde Antimaterie GENAUSO
wechselwirken wie normale Materie, so könnte es z.B. auch keine
Hawkingstrahlung geben und schwarze Löcher würden nie an Energie,
sprich, Masse verlieren
Hm.
Die Energiesumme dürfte nicht der Unterschied sein.
Das hieße ja, daß eine Menge Antimaterie und dieselbe Menge Materie (der gleichen Art), falls sie aufeinandertreffen einfach 0 Energie und 0 Materie ergeben würden.
Oder verstehe ich das falsch?

(Meines Wissens bezieht sich der Unterschied auf eine nicht vollständige "Spiegelung" (CPT-Theorem?) bei den schwachen Kernkräften.)


Es fehlt aber noch ein anderer möglicher Hinweis auf die Existenz von Anti-Materie-Welten. Und zwar genau die obige Kollision von Galaxien/Systemen aus Antimaterie und Materie.
Diese würden sich solange Auslöschen, bis nur noch entweder Antimaterie oder Materie übrig ist.
Bei dieser Auslöschung müßte eine bestimmte elektromagnetische Strahlung nachzuweisen sein. Ist aber bisher nicht nachgewiesen worden.
Wieder: Ungeklärt.



Wichtig ist das deshalb, weil die Gleichverteilung sich aus den Grundannahmen der Teilchenphysik ergibt.

Damit eine Theorie als geltend angenommen werden kann, muß sie für alle Bereiche gelten. Wenn nicht, muß entweder der Teil ausgeklammert werden oder insgesamt infrage gestellt werden.
In diesem Fall wird meines Wissens dieser Teil infrage gestellt, was meist zur Aufstellung einer (teils veränderlichen) Konstante führt.



So, erstmal bis hierhin.
Sind noch andere Sachen, die ich für fortführenswert halte, doch der Text ist wohl auch so schon recht lang.



###########

R6
Das Beispiel mit der Feldstärke in Spulen war von mir ungenau formuliert.
Ich meinte die Feldstärke in einem Punkt bei zeitlich veränderlichen Feldern.

R6 bezeichnet einen 6 (eventuell auch 7) -dimensionalen Raum.

Ja, das ist ein Modell. Ebenso wie "imaginäre Punkte", "R3", "R4"...
Inwieweit ein abstraktes Modell direkte Auswirkungen auf die Realität hat (mithin zur Realität gehört bzw. ihr sogar entspricht) ist vom Einzelfall abhängig.
Reden ist auch über völlig unreales möglich, glaube ich zumindest...


################
PS:
Videos kriege ich grade nicht auf den Bildschirm;)


PS2:

Zitat

von Julian Mautner

Siehe Postulate der Quantenmechanik (übersichtliche Zusammenfassung): http://userpage.chemie.fu-berlin.de/~let…7/Postulate.pdf
Kannst Du das durchdeklinieren? Per Hand? (Nur interessehalber)
Ich müßte da wohl passen... Zumindest mächtig rumkramen.

Nimelrian

Alter Hase

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39

07.01.2014, 22:24


Zitat von »Nimelrian«

"Genauso" ist nicht ganz richtig. Während die Energiesumme
"normaler" Materie, wie wir sie sehen/atmen/etc. positiv ist, ist die Energiesumme von Antimaterie negativ.
Würde Antimaterie GENAUSO wechselwirken wie normale Materie, so könnte es z.B. auch keine
Hawkingstrahlung geben und schwarze Löcher würden nie an Energie, sprich, Masse verlieren.

Hm.
Die Energiesumme dürfte nicht der Unterschied sein.
Das hieße ja, daß eine Menge Antimaterie und dieselbe Menge Materie (der gleichen Art), falls sie aufeinandertreffen einfach 0 Energie und 0 Materie ergeben würden.
Oder verstehe ich das falsch?


Nach meinem Wissensstand (Physik-LK und eine Menge Eigenrecherche) ist der Betrag der Energie von Materie und Antimaterie gleich, die Massen gleichen sich völlig.
Nehmen wir an, wir haben ein Atom mit der Energiesumme 1J, sowie ein Anti-Atom mit der Energiesumme -1J (rein hypothetisch).
Beide haben jedoch dieselbe Masse, nämlich 1kg (wieder hypothetisch).
Nun kommt es zum Aufeinandertreffen, dabei summieren sich die Energien zu 0J, es bleibt also nur noch die Masse, die nach E = mc² zu Energie umgewandelt wird.

Am Ende haben wir also §2kg*c^{2}=1,798*10^{17}J=179,8PJ§

Wolframalpha teilt mir übrigens mit, dass das ungefähr der Energie der Sonne entspricht, die in einer Sekunde auf die Erde trifft.

Falls du gerade nicht genau weißt, was überhaupt diese Hawking-Strahlung ist:
Nach einem Teilbereich der Quantenphysik ist das Vakuum nicht Nichts sondern ein Raum, in dem permanent Materie und dazugehörige Antimaterie entstehen, die sich allerdings sofort berühren und damit vernichten.
Interessant wird es, wenn man dies auf den Ereignishorizont eines schwarzen Loches bezieht, also der Grenze, aber der die Schwerkraft so stark ist, dass nichts von ihr entkommen kann, auch kein Licht (deswegen "schwarzes" Loch).
Nehmen wir also an, genau an diesem Punkt entsteht nun ein Photon und ein dazugehöriges Anti-Photon. Das Anti-Photon ist innerhalb des Ereignishorizonts, fällt hinein und sorgt mit seiner negativen Energie dafür, dass die Energie des schwarzen Lochs, und damit seine Masse, abnimmt.
Das Photon ist jedoch knapp außerhalb des Ereignishorizonts entstanden und fliegt nun in die Weiten des Alls davon. Es verliert beim Durchqueren des Gravitationsfeldes zwar Energie, aber es entkommt. Dies bezeichnet man dann als eigentliche Hawking-Strahlung.
Ich bin kein UserSideGoogleProxy. Und nein, dieses Forum ist kein UserSideGoogleProxyAbstractFactorySingleton.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nimelrian« (08.01.2014, 11:09)


Nox

Supermoderator

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40

07.01.2014, 23:19

Zum Thema "Galaxienkollision":
Aus den selben Grund warum theoretisch ein Universum kollabieren könnte, gibt es Galaxiekollisionen. Selbst wenn Galaxien wie ein Schrottschuss auseinander fliegen, kann je nach Distanz und Masse die Relativgeschwindigkeit nicht größer der Fluchtgeschwindigkeit sein. In dem Fall machts dann halt boom.

Zum Thema "Dunkle Energie":
Soweit ich weiß ist diese bisher nur ein Term die aktuelle Expansion erklären würde. Soweit bin ich mit dir d'accord.

Zum Thema "Antiwasserstoff":
Das Folgeexperiment mit längeren Einschlusszeiten und damit genauerer Energiemessung läuft soweit ich weiß noch. Mir bekannte relevante Quelle sind alle in Englisch. Da sich das Antiwasserstoff aber (energetisch) scheinbar wie ein Wasserstoff verhält, ist es fraglich warum sich andere "Antiatome" (Antihelium) anders verhalten sollte. Auch ist ja das interessante an der Antimaterie, dass sie genauso viel wiegt wie ihre Gegenstücke und die Gravitation noch bisherigen Kenntnisstand genauso auf diese wirkt, während Spin,Ladung,Farbe etc. genau contraire sind.

Zum Thema "Materieüberschuss":
Es stimmt, dass die beobachtbare Menge an Materie sich nicht allein mit der bisher gefundenen CP Verletzung erklärt werden kann. Wenn es sich jedoch um "großen Effekt" handeln sollte, stellt sich die Frage, warum wir schon so tief suchen mussten um die CP Verletzung zu finden. Immerhin ist es einfacher über einen "großen Effekt" zu stolpern als über einen kleinen => wenn dann befindet sich der entsprechende "großer Effekt" vermutlich außerhalb der typischen Energieskalen unserer näheren Umgebung. Genauso könnten es auch sehr sehr viele kleine Zerfallskanäle sein in denen entsprechende Verletzungen auftreten.

Zum Thema "Galaxie mit veränderter physikalischer Grundkonstante":
wie bereits aufgeführt gibt es nach meinen Kenntnisstand keine Gründe für diese Annahme. Aber eine Menge die dagegensprechen würden (Gravitationslinsen,Energiespektren von stellaren Objekte, Hintergrundstrahlung).

P.S. nichts für ungut, aber warum werden hier eigentlich immer neue Töpfe aufgemacht?
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