spieleprogrammierer.de - Forum und Wiki zur Spieleprogrammierung und Spieleentwicklung

Ich habe, bzw. bin dabei, beide Abschlussarbeiten auf Englisch zu schreiben.
Wenn du später noch den Master machen willst, ist es bei der Bachelor-Arbeit eigentlich egal - die interessiert dann später kaum noch. Aber natürlich wäre es eine gute Gelegenheit zu üben.
Gleichzeitig kannst du auch für spätere Veröffentlichungen trainieren (und dann könntest du Teile aus deiner Arbeit ohne große Änderungen übernehmen).
Solide angewandte Englischkenntnisse machen immer einen guten Eindruck.
Bedenke auch, dass deine Prüfer sicherlich keine Native Speaker sind - sie werden wohl kaum jede Kleinigkeit an deinem Sprachstil kritisieren.
Ein weiteres Argument: Deine Arbeit ist damit einer viel größeren Zahl von Menschen zugänglich und könnte ihnen nützlich sein.
Also, ich würde sagen: Ja, es lohnt sich!

Der Vollständigkeit halber sollte man auch auf die Nachteile einer englischen Bachelorarbeit hinweisen:

Die billigsten Korrekturleser sind Eltern und Freundeskreis. Je nachdem wie es um deren Englischkenntnisse bestellt ist kann eine englische Bachelorarbeit gegen Ende der Schreibphase zu deutlich mehr Aufwand führen, da evtl. Kosten auf dich zukommen. Ohne Korrekturleser würde ich sowas jedenfalls nicht abgeben.

Wenn Du über was besonderes schreibst, danach noch an der Uni bist und Dein Betreuer dabei wäre, kannst Du im Nachhinein auch nen Paper (auf English) für eine entsprechende Veranstaltung draus machen. Die BA würde ich aus praktischen Gründen auf Deutsch schreiben, damit hat man genug zu tun.

Also bei uns floss eigentlich keine Bewertung in Rechtschreibung. Grosse Korrekturlesung ist da also imo unangebracht. Das gröbste hat mein zugeteilter Assistent angemerkt.
Bei uns werden aber eh alle arbeiten in Englisch verfasst, weil sie sonst mit grosser Wahrscheinlichkeit der, der sie bewertet gar nicht lesen kann. - Ist in Deutschland sicher nicht so extrem, wie an der ETH, aber ich würde dir schon auch zu Englisch raten.

Grösster Vorteil in Englisch ist natürlich in der Informatik, dass du nicht irgendwelche verdeutschten Begriffe verwenden oder erfinden musst. Vieles hätte ich persönlich (hab auch Computergrafik gemacht) auch gar nicht gescheit in Deutsch formulieren können. Willkürliches Beispiel: "Spatial coherence". In Deutsch? "Räumliche Verbundenheit"?! Kommt auch darauf an wie die Vorlesungen gehalten sind (und solche Begriffe dementsprechend an der Uni bekannt sind).

Es kommt sicher auch auf den Professor an. Wir hatten welche, die nur in Englisch verfasst haben wollten. Andererseits hatten wir auch einen Komiliton, der Aus Afghanistan kommt und deutsch über Englisch gelernt hat und daher wesentlich besser englisch schreiben konnte - und schrieb alle in Englisch, was auch kein Problem war.

Um aber auf deine Frage prinzipiell zu Antworten: Ich habe meine Arbeiten alle in Deutsch verfasst. Ich hatte nur 10 Wochen für meine Abschlussarbeit (Theorie + Praxis wohlgemerkt!!) und da habe ich einfach in deutsch schneller von der Leber tippen können. Ich habe darüber auch wenig nachgedacht, weil englisch schreiben ist das eine, sprechen das andere. Ich denke deine praktischen Englischkenntnisse wirst du damit nur geringfügig verbessern. Gut aussehen tut es international natürlich besser. Frage ist: Brauchst du das?

Zitat von »drakon«

Also bei uns floss eigentlich keine Bewertung in Rechtschreibung.

Bei uns schon. Wer Rechtschreibung nicht beherrscht, dem werden auch andere Mängel unterstellt. Zudem ist es eine Frage der Höflichkeit, Förmlichkeit und Gründlichkeit.

Wäre ich Professor, gäbe es bei mir auch Punktabzüge für schlechte Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Vielleicht war hier aber auch der Sonderfall einer englischen Arbeit gemeint. Da kann man nicht die gleichen sprachlichen Fähigkeiten voraussetzen wie bei der Muttersprache und wäre eher geneigt, mal ein Auge zuzudrücken.

Grobe Schnitzer in der Rechtschreibung sollten natürlich nicht vorkommen, aber da alle Arbeiten auch noch auf korrekte Rechtschreibung zu prüfen halte ich für verschwendete Zeit. Trägt nichts zu Forschung bei und braucht enorm viel Zeit für die Assistenten, die die Zeit viel besser brauchen können. Und am Ende hat da ja auch niemand wirklich etwas davon.

Von wegen Zeitaufwand: Ich hätte in Deutsch wahrscheinlich länger gehabt, als in Englisch, obwohl ich meine Englischkenntnisse auch nicht als hervorragend bezeichnen würde.