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MitgliedXYZ

Alter Hase

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21

21.08.2013, 11:39

@rnlf
Wo arbeitest du denn, gibt es noch andere Firmen in Deutschland, die in diesem Bereich arbeiten, außer Astrium?
Das ist bestimmt ein interessanter Bereich.

22

21.08.2013, 12:50

Jupp. Ich habe mein Informatikstudium angefangen, weil ich Spiele machen wollte, jetzt mache ich Raumfahrt. Damit hätte ich vor 10 Jahren nie gerechnet, aber hätte es kaum besser treffen können :D


Das klingt tatsaechlich interessant, wenn man fragen darf: Was machst du da denn so konkret?

rnlf

Frischling

Beiträge: 85

Beruf: Softwareingenieur Raumfahrt

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23

21.08.2013, 13:37

Es gibt einige Firmen in Deutschland, Astrium ist nur zufällig die größte und bekannteste, auch wenn viel der anderen inzwischen zur OHB AG gehören. Es gibt aber auch noch TESAT, Telespazio und natürlich eine Unmenge von Forschungs- und Kontrollzentren, es gibt das DLR, die ESA und Universitätsinstitute die sich alle mit Raumfahrt beschäftigen.

Ich sag mal nicht, für welche Firma ich arbeite, aber ich bin momentan verantwortlich für die Weiterentwicklung, Wartung und Experientintegration bei einem der europäischen Experiment-Racks auf der Internationalen Raumstation (und nebenbei noch bei einigen anderen Racks zumindest am Rande beteiligt). Die Arbeit ist tatsächlich interessant, wenn man mal von der ENORMEN Bürokratie die hier herrscht und der tatsächlich inzwischen ziemlich alten Hard- und Software auf der Raumstation absieht. Wenn man sich ansieht, wie die eigenen Vorgänger vor 10-15 Jahren Software geschrieben haben, läuft es einem kalt den Rücken runter :golly:

Und was die Hardware angeht: Die Laptops im europäischen Modul (Columbus) werden jetzt nach und nach aktualisiert. Und zwar auf Modelle mit Core 2 Prozessoren. Es dauert halt alles extrem lang, bis man Hardware für die Station qualifiziert hat, diese dann mit noch mehr Bürokratie in eine Rakete gesteckt und hochgeschossen und dann auch noch die neue Software dafür durch eine mehrstufige (und trotzdem schrecklich fehleranfällige) Qualitäts- und Bürokratiekontrolle gekriegt hat. Und dann noch Bandbreite auf dem Uplink und falls nötig Crewzeit zu bekommen ist noch mal ein Spektakel für sich, mit dem ich zum Glück nicht viel zu tun habe (außer dass ich dann manchmal Monate auf irgendwas warten muss).

Aber man hat die Chance, sachen zu machen, die sonst kaum jemand machen kann und es ist EXTREM spannend, wenn man seine Software fertig hat, sie hochgeladen und dann installiert wird. Man kann sich noch so viel Mühe geben bei Verifikation und allem, man bleibt trotzdem nervös, ob man auch wirklich alles bedacht hat und ob man nicht gleich das Projekt ein paar Zehntausend Euro kostet, weil ein Astronaut zwei Stunden lang mit Anweisung vom Boden irgendwas reparieren muss :cursing:

Ich kann allerdings nicht viel dazu sagen, wie es in dem viel größeren Bereich der Satellitenentwicklung aussieht. Da gibt es keine Crewzeit oder ähnliches, aber eine nicht funktionierende Software kann da dann mal ein paar hundert Millionen Euro kosten, wenn ein Satellit nicht funktioniert. Insgesamt ziemlich spannend, auch wenn ich in Wirklichkeit locker 70% meiner Zeit mit dem Schreiben verschiedenster Dokumente zubringe.

ERROR

Alter Hase

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24

29.09.2013, 13:11

Ich würde gerne dieses Thema nochmal aus der Versenkung holen.

Ich habe jetzt die Möglichkeit bekommen entweder Angewandte Informatik oder Wirtschaftsinformatik zu studieren. Beides wären Duale Studiengänge und würden 3 Jahre dauern, wobei es die Möglichkeit gibt Angewandte Informatik um bis zu 1 Jahr zu verkürzen ( durch vorherige Ausbildung, die anerkannt wird).

Allerdings suchen fast alle Unternehmen mit denen ich geredet habe(Bertelsmann, Dr. Oetker, Wincor ..) nur Wirtschaftsinformatiker. Später würde ich dann aber gerne Programmieren und auch Aufstiegschancen haben. Einer der Professoren meinte es wäre an sich egal welchen Studiengang ich nehmen würde, denn wenn man nach dem Studium eine gewisse Zeit in einem guten Unternehmen als Programmierer o.ä. gearbeitet hat, wäre es nicht mehr so wichtig welchen der beiden Gänge ich studiert habe, sondern dass es überhaupt einer war.

Was denkt/wisst ihr, hat man durch einen der beiden Studiengänge Vorteile im Berufsleben, wo würde man die Hauptunterschiede sehen usw.

Danke schon mal für neue Hilfen und Ratschläge.

KeksX

Community-Fossil

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25

29.09.2013, 14:14

Ich glaube kaum, dass du einen Unterschied in der beruflichen Stabilität merkst. Beide Studiengänge sollten dir gute Möglichkeiten bieten. Es ist eher die Frage, WAS du in deinem Beruf machst.
WIP Website: kevinheese.de

ERROR

Alter Hase

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26

01.10.2013, 15:04

Also denkt ihr beiden auch, dass es eher egal ist für den späteren beruf?

Als kleine Info vielleicht noch, die FH wäre die FHDW ( Fachhochschule der Wirtschaft) in Paderborn.

Diese ist zwar klein aber hört sich recht gut an, oder könnte mir vielleicht Jemand eine andere/bessere empfehlen? Ich wohne im Kreis Höxter(falls das überhaupt wer kennt :D ) aber eigentlich kann es quer über die Welt sein ;)

Mein Problem ist, dass ich nach stundenlanger Recherche immernoch sehr unschlüssig bin, welchen Informatik Studiengang ich genau wählen solll. Ich weiss halt jetzt schon, dass ich programmieren möchte, aber auch Aufstiegschancen haben und mir die Branche offen halten will, deswegen habe ich mich doch gegen den speziellen Studiengang (Digitale Medien und Spiele) entscheiden.

Wäre nett wenn ihr mir noch weiter helfen könntet

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Alter Hase

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27

01.10.2013, 21:33

Ich habe hier mal eine nette Grafik gefunden.

Kann man den Werten glauben? Ich denke mal die sehen recht unglaubwürdig aus oder?
»ERROR« hat folgendes Bild angehängt:
  • Unbenannt.PNG

KeksX

Community-Fossil

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28

01.10.2013, 21:36

Wo hast du die her?
WIP Website: kevinheese.de

ERROR

Alter Hase

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29

01.10.2013, 21:54


30

01.10.2013, 22:10

[edit]Vergiss, was unten steht, die Argumentation ist hinfällig, da ich statt "Minimum' von 'Durchschnittswert' ausgegangen bin. Der Text bleibt aber stehen, weil er schön zeigt, wie man Statistiken fälschen könnte.
Die Statistik ist natürlich trotzdem unsinnig, weil vollkommen unklar ist, was mit Maximum oder Minimum gemeint ist. Irgendjemand wird immer mit einem Abschluss reich, den man in seiner Position nicht erwarten würde. Man sollte viel eher Mittelwert und Varianz angeben, oder eine Verteilungsfunktion, oder sonstetwas.
[/edit]

Kann man den Werten glauben? Ich denke mal die sehen recht unglaubwürdig aus oder?


Selbst wenn die Zahlen richtig sind, ist die Statistik eine Lüge:

Nun, es ist offensichtlich quatsch, dass die Skala erst bei 2000 anfängt. So sehen viele Balken ja viel kümmerlicher aus, als sie es in Wirklichkeit wären. Denke dir mal noch eine Länge unten dran, dann sieht es gleich ganz anders aus. Dann sind nämlich die Durchschnittswerte sehr viel ähnlicher, und dann bedeutet der Ausreißer bei dem Maximalgehalt der Wirtschaftsinformatiker auf einmal, dass es auch sehr viele mit viel weniger Geld geben muss, damit der Durchschnitt auf so ähnliche Werte kommt, wie bei den anderen Fachrichtungen. Bei derartigen Ausreißern kann es dann sogar durchaus sein, dass der Median (und nicht der hier blau Dargestellte Mittelwert), demnach also der Job, den du nach Gleichverteilung bekommen würdest, sogar vom Gehalt unter dem der anderen Fachrichtungen liegen würde. Es ist eben so, dass je mehr die Vielverdiener verdienen, desto weniger verdienen die Normalverdiener, wenn der Schnitt gleich bleibt. Bist du also "nur" durchschnittlich gut (und selbst das ist im Grunde schon eine Leistung), ist ein hoher Maximalwert für dich schlecht, und nicht gut.
Je länger ich darüber nachdenke, desto faszinierender finde ich es, wie gut man Statistiken fälschen kann. Und hier wurde das überaus offensichtlich versucht, ich würde also schon aus Prinzip der gesamten Quelle misstrauen, da sie offensichtlich nicht an objektiven Darstellungen interessiert ist.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jonathan_Klein« (01.10.2013, 22:28)


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