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ProAmateur

Alter Hase

  • »ProAmateur« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 434

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1

14.06.2013, 17:20

Zukunft in der Informatik-Branche

Hi

Ich bin momentan Schüler in der 11. Klasse und bei uns stehen im kommenden Jahr Praktika an.
Ich kann mir meine Zukunft gut in der Informatik-Branche vorstellen und würde gerne mal ein paar Einblicke von euch bekommen,
da viele von euch ja schon ein festes Standbein darin haben.

Ich könnte mir für mich vorstellen, Mathe oder/und Informatik zu studieren. Die beiden Unis, die vll so spontan in Frage kommen, sind die in Koblenz oder in
Kaiserslautern, mit Tendenz zu Lautern. Studiert jemand von euch im Moment an einer dieser beiden und könnte mir mal einen kleinen Einblick geben?
Können sich auch andere zu Wort melden, die nicht dort studiert haben/studieren, die aber auch etwas zu erzählen haben.

Mich würde interessieren:
Was studiert ihr?
Welche Erwartungen hattet ihr an das Studium/die Uni?
Haben sich die Erwartungen für wahr bewiesen?
Ist Koblenz/Lautern als Studierender reizvoll?
Wenn ihr schon studiert habt oder auch nicht, als was arbeitet ihr jetzt in der Branche?

Wäre cool, wenn ein paar mal so ihre Eindrücke weitergeben könnten.

Noch eine Frage, hat jemand schon mal etwas mit dem DFKI in Lautern zu tun gehabt und kann auch davon etwas erzählen?
Das hat sich für mich sehr interessant angehört.

Bin dankbar für jede Antwort! Danke

ProAmateur
"Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will."
Galileo Galilei
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"Dumme Fragen gibt es nicht, dumm ist nur, wer nicht fragt.“

Sp3iky

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2

14.06.2013, 18:08


Was studiert ihr?


Ich habe Bachelor und Master Medieninformatik (Schwerpunkt Virtual Reality/Augmented Reality/Computer Graphics) studiert.


Welche Erwartungen hattet ihr an das Studium/die Uni?


Am Anfang ehrlich gesagt nicht wirklich irgendwelche. Mich haben einfach schon immer PCs, Spiele und Computer Grafik interessiert. Programmieren kann dann auch erst am Anfang des Studiums zu meinen richtigen Interessengebieten dazu. Bin also nicht wie viele hier schon vorher am Programmieren gewesen.
Interessiert hat mich während des Studiums dann einfach was man so alles anstellen kann mit den heutigen technischen Möglichkeiten. Spannend ist auch, dass in der Branche so rasend schnell Fortschritte gemacht werden und es einfach nicht langweilig wird. Natürlich muss man dann auch mit der Zeit mitgehen und sich fachlich fit halten.


Haben sich die Erwartungen für wahr bewiesen?


Das klappte gut, wenn man vorher keine hatte ;) Aber vor allem durch die Forschungsprojekte an der Uni konnte man sich gut auf Fachgebiete spezialisieren und das nehmen, was einen persönlich am meisten interessiert hat. Hier wird einem nicht etwas aufgezwungen, was einen nicht interessiert.


Ist Koblenz/Lautern als Studierender reizvoll?


Da kann ich leider nichts zu sagen.


Wenn ihr schon studiert habt oder auch nicht, als was arbeitet ihr jetzt in der Branche?


Entwicklungsingenieur in der Vorentwicklung für Fahrerassistenzsysteme

peacerokkaz

Frischling

Beiträge: 13

Wohnort: Twistringen

Beruf: Student für Informatik

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3

14.06.2013, 19:02

Ich studiere gerade noch an meinem Bachelor, zwar in Rostock, aber kann ja dennoch mal was erzählen.
Ich kann mir meine Zukunft gut in der Informatik-Branche vorstellen und würde gerne mal ein paar Einblicke von euch bekommen,
da viele von euch ja schon ein festes Standbein darin haben.
Finde ich gut. In diesem Bereich gibt es zu wenig Fachkräfte. Fällt mir immer wieder auf, wenn ich von Unternehmen höre, dass deren Softwareabteilung total unterbesetzt ist. Zumindest bei uns auf der Ecke. Häufig sind es aber auch die Unternehmen, die nicht offensichtlich was mit Informatik zu tun haben.
Mich würde interessieren:
Was studiert ihr?
Welche Erwartungen hattet ihr an das Studium/die Uni?
Haben sich die Erwartungen für wahr bewiesen?
Ich studiere die reine Informatik mit dem Abschluss Bachelor of Science. Da ich mich vorher schon mit der Materie auseinandergesetzt habe, wusste ich, dass das Studium an einer Universität sehr theoretisch sein wird. Gerade in den ersten Semestern, in denen die Grundlagen gelegt werden, ging es viel um Mathematik und theoretische Informatik. Wenn du eh am überlegen bist, stattdessen auch Mathe zu studieren, wirst du sicher nicht die Probleme haben, die viele meiner Kommilitonen hatten, nämlich: "Mathe?! Shit...". Nur wird es natürlich auch nicht ganz einfach sein, weil du dir halt auch ne ganze Menge selbst erarbeiten musst.
Ich hatte allerdings auch erwartet, dass es gegen Ende praxisbezogener wird. Zwar hatten wir Einblicke in verschiedene Gebiete (denke mal, dass man an den meisten Unis im Bachelor mit Softwaretechnik, Datenbanken, Künstliche Intelligenz u.a. in Kontakt kommt), aber war dies alles immer noch sehr mit akademischen Beispielen gespickt. Dennoch war das Studium bisher eine Bereicherung für mich persönlich. Ob das erlangte Wissen reicht, um im Beruf erfolgreich zu sein, wird sich wohl demnächst zeigen.

rnlf

Frischling

Beiträge: 85

Beruf: Softwareingenieur Raumfahrt

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4

17.06.2013, 09:51


Was studiert ihr?

Ich habe Informatik auf Diplom studiert.

Zitat


Welche Erwartungen hattet ihr an das Studium/die Uni?
Haben sich die Erwartungen für wahr bewiesen?


Ich hatte mit wesentlich mehr Mathematik gerechnet, als wir in Bremen dann tatsächlich hatten. Das ist an den meisten anderen Unis wahrscheinlich anders, aber bei uns gab es nur vier Pflichtveranstaltung aus dem Bereich Mathematik.

Zitat


Ist Koblenz/Lautern als Studierender reizvoll?


Kein Plan. Ich wüsste ohne Google Maps nicht mal auf 300km genau, wo die Städte liegen :D

Zitat


Wenn ihr schon studiert habt oder auch nicht, als was arbeitet ihr jetzt in der Branche?


Ich arbeite in der Raumfahrtbranche, wo ich für Pflege und Wartung der Software auf einigen Experimenten-Racks auf der ISS zuständig bin. Das ganze ist wesentlich mehr Papierkram als echte Softwareentwicklung und viel weniger High-Tech als man denken würde.

Zitat


Noch eine Frage, hat jemand schon mal etwas mit dem DFKI in Lautern zu tun gehabt und kann auch davon etwas erzählen?
Das hat sich für mich sehr interessant angehört.


Ich kenne nur das DFKI in Bremen (die aber eine Tochter vom DFKI in Lautern sind). Ich hab da meine Diplomarbeit geschrieben und war von der Firma insgesamt nicht besonders begeistert. Von den Wissenschaftlern da sind leider 75% oder so reine Blender, die nicht viel auf die Reihe kriegen und mehr reden und ihre Studis arbeiten lassen als wirklich was zu leisten. Aber keine Ahnung, wie das in Kaiserslautern ist. Immerhin konnte ich damals alle Labore und Werkstätten benutzen, was schon ein enormer Vorteil war. Allerdings scheint das DFKI (keine Ahnung ob nur in HB oder allgemein) finanziell auf einem absteigenden Ast zu sein. In Bremen wurden z.B. einige Wissenschaftlerstellen nicht verlängert.

Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen!

Gruß Flo

xardias

Community-Fossil

Beiträge: 2 731

Wohnort: Santa Clara, CA

Beruf: Software Engineer

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5

17.06.2013, 17:48

Ich kann mir meine Zukunft gut in der Informatik-Branche vorstellen und würde gerne mal ein paar Einblicke von euch bekommen,
da viele von euch ja schon ein festes Standbein darin haben.

Ich habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Waerend des Studiums hatte ich es unheimlich leicht einen Nebenjob zu finden, da jedes Institut (egal welche Fakultaet, ich hab bei Geologen gearbeitet) Programmierer sucht. Und danach habe ich auch keine Probleme gehabt einen Job zu finden. Wobei meine Situation etwas ander ist, da ich nach Kalifornien ausgewandert bin und es hier Jobs fuer Informatiker wie Sand am Meer gibt.

Natuerlich kann keiner in die Zukunft sehen und niemand weiss wie es der Branche in 10 Jahren gehen wird. Momentan sieht es jedoch sehr gut aus und bei der zentralen Rolle die Software in unserer Industrie und Wirtschaft spielt sind die Chancen gut, dass es auch erstmal so bleibt.

Wenn du Spass am Programmieren hast, dann kann ich nur empfehlen in die Informatik Richtung zu gehen. Du hast gute Chance einen Job zu kriegen in dem du fuer etwas bezahlt wirst, was du mehr oder weniger als Hobby eh machen wuerdest! Und das Glueck haben nicht viele Menschen! :)

PS: Ich habe Medientechnik studiert, was mehr in die Richtung Elektrotechnik geht.

rnlf

Frischling

Beiträge: 85

Beruf: Softwareingenieur Raumfahrt

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6

18.06.2013, 09:27

Die ganze Dokumentation würde ich aber niemals als Hobby machen :D Bei dem Rest hast du allerdings recht.

Sp3iky

Treue Seele

Beiträge: 232

Beruf: Entwicklungsingenieur

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7

18.06.2013, 17:34

Der Punkt ist, dass für die interdisziplinären Projekte irgendwo ein solides Grundwissen und auch eine gemeinsame Basis der Projektteilnehmer vorhanden sein muss und die lassen sich zeitlich gesehen immer noch am besten mit Vorlesungen vermitteln. (bzw. zumindest kann die Uni sagen "wir haben es euch gezeigt und erwarten, dass ihr es wisst") Projekte dauern längern und meitst spezialisiert man sich in eine Richtung bei der Themenwahl. Damit werden dann im Laufe des Studiums aber nicht alle Bereiche abgedeckt, die für den Studiengang vorgesehen sind.

Was allerdings die Ermittlung der Leistung angeht, bin ich deiner Meinung. Klausurnoten sagen nur etwas darüber aus, wie fleißig ein Student vor der Prüfung gelernt bzw. geübt hat. Wenn man Glück hat, behält man was davon, wenn es eher ein "ich muss es machen"-Fach war, wird es nach einem Monat eh wieder weg sein.
Abgesehen davon ist das Gewichtungssystem über Credit Points/ECTS totaler Murks. Bei mir zählte eine wöchentliche Vorlesung + Übung mit Abschlussklausur und umfangreichem "Beleg" (als Beispiel die Implementation eines Spiels mit Mehrnutzer-Stereoskopie) als Prüfungszulassung ganze 4,5 CP. Bei meiner Freundin in einem geisteswissenschaftlichen Fach zählte eine wöchentliche Vorlesung plus Seminar mit 10-seitiger benoteter Hausarbeit am Semesterende über ein fachverwandtes Thema 10 CP. Am Ende brauchten wir trotzdem beide 180CP für den Bachelor und 120 CP für den Master. Kann sich ja jeder selbst denken, wie da der Arbeitsaufwand im Vergleich aussieht.

ProAmateur

Alter Hase

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8

19.06.2013, 08:08

Ok, ich danke euch allen, dass ihr mir einen Einblick gegeben habt!

Ich denke auch, dass Informatik auf jeden Fall Zukunft hat, aber mein Vater hat auch letztens einen Bericht im Fernsehn gesehen
(er kann sich nicht mehr so genau erinnern), bei dem gesagt wurde, dass es viel zu viele Informatiker geben würde und die Firmen mittlerweile
sogar anfangen würden, selbständige Informatiker auszubeuten. Sie würden Projekte ausschreiben, sich diese von mehreren schreiben lassen und dann
das beste aussuchen und auch nur das bezahlen... könnt ihr dazu irgendetwas sagen, denn das hört sich schon sehr krass an!

Zum anderen würde ich halt gerne in die Forschung von neuen Technologien gehen und auch KI-Programmierung hat mich auch sehr interessiert,
deshalb würde das DFKI sehr gut passen. Hat jemand sonst noch Erfahrungen bestenfalls mit dem in Kaiserslautern gemacht?

p3iky:

Dein Schwerpunkt hört sich sehr spannend an und ich habe auch schon öfter gedacht, dass mich das interessieren würde.
Kann ich mir das so vorstellen, dass du, als "Software-typ", mit anderen "Hardware-Typen" zusammen arbeitest und dann eben neue Technologien fürs Auto herstellst
oder ist das jetzt zu oberflächlich gedacht?

rnlf:
Zum DFKI in Bremen; das hat mich schon etwas stutzig gemacht, denn mit Blendern als Vorbild will keiner gern arbeiten. :/
Du sagtest aber, dass du alle Labore benutzen durftest, kannst du das etwas über die Ausstattung sagen? neuwertig oder eher veraltet?
Und das mit dem Stellenabbau ist natürlich auch nicht positiv...


Das wäre es vorerst nochmal! :P
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ERROR

Alter Hase

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Wohnort: Paderborn

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9

19.06.2013, 09:06

Also ich studiere zwar noch nicht, werde aber wohl nächstes Jahr zum Wintersemester anfangen.

Zum Studium selber kann ich deswegen noch nichts sagen, ich wollte einfach mal die FH Trier einwerfen, denn diese finde ich persönlich sehr interessanrt.

Vorallem der Studeingang "Digitale Medien und Spiele (Bachelor of Science)" ist wohl grade hier im Forum sehr passend ;)

BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

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10

19.06.2013, 10:15

Ich denke auch, dass Informatik auf jeden Fall Zukunft hat, aber mein Vater hat auch letztens einen Bericht im Fernsehn gesehen
(er kann sich nicht mehr so genau erinnern), bei dem gesagt wurde, dass es viel zu viele Informatiker geben würde und die Firmen mittlerweile
sogar anfangen würden, selbständige Informatiker auszubeuten.
Spannend, unsere Firma sucht verzweifelt nach geeigneten Fachkräften. Dauerhaft und mit Bonus für jeden Mitarbeiter, der jemanden in die Firma holt. Leider kenne ich aber entweder nur Deppen oder gute Leute, die bereits gute Jobs haben.
Bei den Gehältern, die Freiberufler so bekommen (ich kenne doch einige), kann von Ausbeutung nur dann die Rede sein, wenn man die Freiberufler als die Ausbeutenden betrachtet, denn da es scheinbar zu wenig gutes Personal gibt, können die ihren Preis ganz gut festlegen. Jenseits der 100k pro Jahr ist da keine Seltenheit.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »BlueCobold« (19.06.2013, 11:04)


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