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Sylence

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11

09.08.2011, 17:18

Seid ihr durch Zwang zu Christen geworden?

Mich hat zumindest niemand gefragt ob ich getauft werden wollte...

Wenn ihr mir in einem christlichen Land ernsthaft das Recht absprechen wollt, meine Kinder christlich zu erziehen, bin ich fertig mit dieser Diskussion.


Anders herum funktioniert das auch. Es herrscht Religionsfreiheit. Und wenn die Eltern christlich sind, ist das Kind auch erstmal eher mit dem Christentum verbunden, als mit dem Islam oder dem Atheismus.
Aber nein das Recht will dir keiner absprechen. Denn aus der Religionsfreiheit ergibt sich nunmal auch, dass die Eltern Christen sein dürfen. Und Kinder nehmen sich nunmal ihre Eltern als Vorbild.

Ich hab auch das Gefühl, dass viele Atheisten einfach Religion und Kirche vermischen. Die Kirche hat nunmal viel Dreck am stecken und da kann man auch nicht wirklich drum herum diskutieren. Das hat allerdings nichts mit Religion zu tun. Diese ist nämlich wie schon geschrieben wurde ein guter Weg zur Wertevermittlung. Aber natürlich nicht der einzige.

Diese ganzen Extreme hier nerven aber ein wenig. Von wegen Atheisten hätten keine Werte oder gläubige Menschen wären Idioten. Ignoriert doch einfach die Extremisten. Extreme sind immer scheiße, obs jetzt Christen, Atheisten, Moslems, Linke oder Rechte sind. *Das* sind Idioten.

Soll doch jeder das glauben, was er glaubt. Das macht doch niemanden zu einem schlechteren Menschen.
Der Vergleich hinkt zwar ein wenig, weil er nicht so tiefgehend ist, wie der Glaube, aber seht es mal von der Seite: Würdet ihr solche Diskussionen mit jemandem führen, dessen Lieblingsfarbe nicht eure ist?

12

09.08.2011, 17:26

Also grün ist eindeutig die beste Farbe. :)

13

09.08.2011, 17:34

BTW: Die Frage oder Theorien, ob es einen allmächtigen Gott gibt, sind sowieso nicht qualifiziert, da eine Frage oder Theorie nur dann qualifiziert ist, wenn sie grundsätzlich falsifizierbar ist. Wenn ein Gott wirklich allmächtig ist (Christentum, etc.), kann er sich jeder Prüfung entziehen. Falsifizierbar ist das also nicht :) </philosoph>

14

09.08.2011, 17:37

Zitat von »rewb0rn«
Seid ihr durch Zwang zu Christen geworden?
Mich hat zumindest niemand gefragt ob ich getauft werden wollte...

Eine Taufe macht noch niemanden zum Christen...

Wenn man Kindern von klein auf Geschichten erzählt glaubt es daran. Sie verpassen ihren Kindern also eine Gehirnwäsche und zwingen sie so indirekt zu ihrer Religion.
Man kann nicht entscheiden wer sein Kind wie zu erziehen hat. Mich regt es auf wenn sie die Freiheit ihres Kindes ohne echten Grund beschränken, nur weil es in einem Buch steht, das jeder anders interpretiert.

Was genau stört dich jetzt? Von welchen Freiheiten sprichst du, die beschränkt werden?
Natürlich muss man das in den jeweiligen Fällen getrennt betrachten. Es gibt sicherlich Kinder, die unter einer zu strengen, christlichen Erziehung leiden. Es gibt auch Kinder, die unter zu strengen atheistischen Kindern leiden oder die einfach leiden, weil sich ihre Eltern nicht um sie kümmern. Ob eine Erziehung streng ist oder nicht, wie sich das Kind entfalten kann oder eben nicht, das hat nichts damit zu tun, welche Religion die Eltern haben.

Und Manipulation im Allgemeinen: Werbung ist doch heute überall. Sie manipuliert nachweislich Leute (sonst würde sie sich nicht lohnen) und die Firmen nutzen das aus, um Profit zu machen. Das stört niemanden, im Gegenteil, alle denken noch Google und Facebook wären so toll, weil sie kostenlos sind.
Wo ist das Problem, wenn jemand an Gott glaubt? Das es unwissenschaftlich und dumm ist? Es gibt auch viele christliche Wissenschaftler, das kann es denke ich nicht sein. Dann vielleicht dass die Kirche Menschen ausnutzt? Die Frage ist, wer hat wirklich einen Nutzen davon? Ich glaube nicht, dass sich viele an Spenden oder Kirchensteuern persönlich bereichern, und korrupte Ausnahmen gibt es überall. Dann vielleicht, dass man seine persönliche Meinung nicht hinterfragt? Das wäre dann ein Vorurteil, denn ich (und viele andere) bin der Meinung, dass jeder Religiöser Mensch seinen Glauben kritisch hinterfragen muss.

Also wo genau ist jetzt dein Problem?
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

Sylence

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15

09.08.2011, 17:42

Eine Taufe macht noch niemanden zum Christen...


Richtig. Aber so konnte ich mich zum Beispiel nicht selber entscheiden ob ich evangelischen Religionsunterricht in der Schule haben wollte oder nicht bis ich 14 war.
Das meinte ich ja damit, dass ein Kind von christlichen Eltern erstmal mehr zum Christentum hingezogen ist, als zu allem anderen.

NachoMan

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16

09.08.2011, 18:20

Würdet ihr solche Diskussionen mit jemandem führen, dessen Lieblingsfarbe nicht eure ist?

Wenn seine Lieblingsfarbe garnicht Existiert? Ja! :D

Was genau stört dich jetzt? Von welchen Freiheiten sprichst du, die beschränkt werden?
Natürlich muss man das in den jeweiligen Fällen getrennt betrachten. Es gibt sicherlich Kinder, die unter einer zu strengen, christlichen Erziehung leiden. Es gibt auch Kinder, die unter zu strengen atheistischen Kindern leiden oder die einfach leiden, weil sich ihre Eltern nicht um sie kümmern. Ob eine Erziehung streng ist oder nicht, wie sich das Kind entfalten kann oder eben nicht, das hat nichts damit zu tun, welche Religion die Eltern haben.

Mich stört eigentlich, dass viele ihren "Glauben" dazu missbrauchen ihr Verhalten zu rechtfertigen und das auch noch oft akzeptiert wird.
Ausserdem stört es mich einfach wenn etwas unlogisches oder falsches verbreitet wird. Da habe ich einfach den drang (fast schon zwang) aufzuklären.

Bis vor ein paar Jahren wurde noch jeder schief angeguckt wenn er einen Psychotherapeuten besuchte. Aber es ist ganz normal wenn man an ein intelligentes Wesen glaubt das immer und überall existiert und alles erschaffen haben soll. Für mich ist Gott nicht mehr als ein imaginärer Freund.
Heute sind die Menschen zum glück etwas Toleranter. Wobei ich glaube, dass solche Diskussionen nicht wenig dazu beigetragen haben.
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
Biete Privatunterricht in Berlin und Online.
Kommt jemand mit Nach oMan?

17

09.08.2011, 19:57

Mich stört eigentlich, dass viele ihren "Glauben" dazu missbrauchen ihr Verhalten zu rechtfertigen und das auch noch oft akzeptiert wird.
Ausserdem stört es mich einfach wenn etwas unlogisches oder falsches verbreitet wird. Da habe ich einfach den drang (fast schon zwang) aufzuklären.


Hm, welches Verhalten denn? Bestimmte Tiere nicht zu essen? Kann anderen doch egal sein. Strengere Moral-Vorstellungen als andere zu haben, die einem dazu anhalten freundliche zu jedermann zu sein, auch wenn man keinen eigenen Vorteil davon hat? Sollte dir eigentlich gefallen. Heiligen Krieg ausrufen und Millionen Unschuldige töten? Das finde ich auch scheiße, aber ich sag nicht, dass Religionen per se gut und richtig sind, sondern bin nur für das Christentum (wie ich es lebe), für das was andere im Namen irgendeiner Religion tun, kann ich doch keine Verantwortung übernehmen und mir deshalb das, was ich glaube schlecht reden lassen.

Zum Thema unlogisch: Der Mensch als eine Rasse die so vielfältiges erschaffen hat, sollte doch eigentlich kein Problem damit haben, die Möglichkeit einzuräumen, dass auch jemand/etwas anderes Dinge erschaffen kann. Und übernatürlich heißt doch ansich nur, dass der Mensch es sich nicht erklären kann. Ist es nicht arrogant zu denken, wir könnten absolut alles was irgendwie existieren mag durch unsere Forschung verstehen? Ich will damit nicht sagen, dass man an Gott glauben muss, aber ich finde es etwas vorschnell, das gleich als unlogisch darzustellen. Und 'falsch', nunja, kniffelig von richtig oder falsch zu reden, wenn man keins von beiden beweisen kann.

Heute sind die Menschen zum Glück etwas Toleranter. Wobei ich glaube, dass solche Diskussionen nicht wenig dazu beigetragen haben.

Was für Diskussionen? Solche wie hier? Ja, das hoffe ich doch auch. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen viel negatives über das Christentum denken, was letztendlich auf Missverständnisse beruht. Das finde ich überaus bedauerlich, und darum bin ich jederzeit für eine offene und Sachliche Diskussion um solche Missverständnisse (die gewiss auf beiden Seiten existieren) aus der Welt zu schaffen.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

NachoMan

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18

09.08.2011, 20:19

Hm, welches Verhalten denn?

Es geht ausschließlich um Verhalten das anderen Menschen schadet. Mir ist doch egal was sie sich selbst antun ;)
Aber z.b. wenn Eltern ihren Kindern verbieten jemanden zu Heiraten weil er einer anderen Religion angehört oder sie nicht Sexuell aufklären.

Was ist logischer?
1. Ein allmächtiger Schöpfer, der so keine oder extrem schwache Zeichen von sich gibt, dass man mit Recht an seiner Existenz zweifeln kann, aber erwartet, dass wir ihn anbeten? Jeder der weiß wie Astrologie funktioniert weiß auch wie diese "Zeichen" funktionieren. Ein allmächtiges Wesen, dass ein so schlechtes Selbstbewusstsein hat, dass es jeden von uns schwachen Menschen bis in die Ewigkeit bestraft, der sich ihm nicht unterwirft. Dieser Gott ist erbärmlich!
oder 2. dass ein paar Menschen sich das ausgedacht haben um Dinge zu erklären, die sie sich vorher nicht erklären konnten und damit ausserdem ein gutes Werkzeug erschaffen haben um Menschen zu beeinflussen und unterdrücken.
oder 3. es gibt einen Gott, der nicht will, dass man ihn anbetet und sich nicht meldet weil es ihn nervt und er hofft, dass wir damit aufhören.

Am wahrscheinlichsten ist wohl 2. dann 3. und als letztes 1.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NachoMan« (09.08.2011, 20:26)


DasBlub

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19

09.08.2011, 20:23

meine aussage, dass alle religionen blödsinn sind, war als provokation gemeint, um eine gute grundlage für eine diskussion zu starten (sorry, aber niemand diskutiert so gut wie jemand, der sich angegriffen fühlt und versucht, sich und seine meinung/glauben zu verteidigen ;)) - und das hat wohl auch gut geklappt :)


dieser satz (fragt mich nicht, von wem er ist) ist eigentlich mein grundsatz bezüglich religionen:
die nichtexistenz eines beweises ist kein beweis für die nichtexistenz


in der tat kann ich nicht beweisen, dass es keinen gott gibt. aber genauso konnte bisher noch keiner beweisen, dass es einen gott gibt. und man sollte - wie hier auch schon erwähnt - niemals glauben und religionen verwechseln.

der glaube (an gott, allah, buddha, etc.) selbst ist nichts schlimmes. der glaube an soetwas steht für dinge, die man sich nicht erklären kann. früher, als die wissenschaft noch nicht so weit war, sagte man auch, dass gott adam und eva erschaffen hatte und man ging davon aus, dass dem mann eine rippe fehlte, da gott eva aus dieser erschaffen hatte. heute weiss man natürlich, dass beide geschlechter genau gleichviele rippen haben.

die religionen (christentum (kath., chr.-ref., etc.), islam, buddhismus, etc.) wiederum können etwas schlimmes sein. sie nehmen einen glauben und formen darum herum geschichten. sie versuchen den leuten mit diesen geschichten die welt zu erklären. die beschneidung wurde wohl früher aus hygienegründen gemacht - heute wäre sie unnötig, wird aber von gewissen religionsgruppen weiterhin gefördert (und wohl auch gefordert). genauso das verbot von schweinefleisch für moslems: dessen fleisch verdirbt wohl schneller als anderes fleisch und darum wurde den leuten damals - aus gesundheitlichen gründen - dieses fleisch verboten. im laufe der zeit hat es sich dann in ein religiöses ding gewendet. in der katholischen kirche gibt es ja auch ein kondomverbot, obwohl man eigentlich einsehen müsste, dass kondome sinn machen und damit viele dinge verhindert werden könnten (ansteckungen mit krankheiten; ungewollte schwangerschaften, welche dann wieder zu einem von der kat. kirche nicht gebilligten schwangerschaftsabbruch führen würde, etc.).
ein weiteres problem sind z.b. die weltanschauungen: früher ging man davon aus, dass die erde eine scheibe wäre. als dann mal jemand bemerkte, dass dies nicht stimmt, wurde von der kirche erklärt, dass die erde doch eine scheibe ist. das gleiche nachher als jemand bemerkte, dass nicht die erde der mittelpunkt vom universum ist sondern sich die erde um die sonne dreht.


noch zur info: ich bin schweizer, wir haben wohl einen leicht anderen aufbau, was religionsunterricht bei uns anbelangt. bei uns gibt es für ca. 3-4 jahre (ich erinnere mich nicht mehr genau) religionsunterricht, welcher wöchentlich 1-2 lektionen war. diesen hat man dann bei seiner jeweiligen kirche (bei uns in der klasse gabs eigentlich nur christen (wenngleich wohl nicht alle gläubig waren - so wie z.b. ich), die einen waren reformiert, die anderen katholisch. kann mich nicht daran erinnern, sonst noch andere in der klasse gehabt zu haben). dort wurde man dann vom jeweiligen pfarrer unterrichtet und dieser hat dann mit uns stellen in der bibel angeschaut und versucht, uns die bibel "näher zu bringen". das ganze ist schon etwas länger her, von daher kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, aber ich erinnere mich nicht daran, dass es jemals kritische fragen gegeben hätte. am schluss vom unterricht (mit 14?) stand dann halt die konfirmation, auf die man sich dann "vorbereitet" hat (da gabs nicht viel vorzubereiten). und "plötzlich" war man dann halt christ (hat sich auch niemand widersetzt - es wird ja schliesslich von den eltern und bekannten erwartet, dass man das durchzieht und man bekommt ja dann geschenkte...).



zusammenfassend: von mir aus kann jeder glauben was er will (vgl. zitat oben), ich selber gehe aber davon aus, dass es keinen gott/übernatürliches wesen gibt (und wenn, dann scheint es sich nicht für mich zu interessieren -> ich muss mich auch nicht irgendwie anpassen und kümmere mich lieber um reale dinge). ich habe aber ein problem mit religionen, da sie den glauben "missbrauchen" und menschen instrumentalisieren, um ihre ansichten und interessen durchzubringen.

Beiträge: 721

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Beruf: Software-Entwickler/Nerd

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20

09.08.2011, 20:43

Gegen Glauben habe ich nichts, viel mehr gegen die Institutionen dahinter und ihre totalitären Machtsysteme.

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