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Die Idee mit der eigenen Partei
Jaaa, da gibts ja die Violetten, die Rentnerpartei, die bibeltreuen Christen, usw.
Alle von denen wollen was bewegen, aber echt, nimmst du auch nur eine von denen Ernst? Ich nicht.
Die großen Parteien sind nun mal, naja, groß. Die sind halt etabliert. Auch wenn du gute Ideen hast, die meisten denken: "Ist zwar scheiße, wie es gerade ist hier, aber wer sagt mir, dass es durch <Vorschlag hier einsetzen> besser wird?" Ihr kennt doch bestimmt so Sendungen wie "Die Auswanderer" oder ähnliche. Die sind nicht umsonst meistens nach zwei Wochen wieder in Deutschland. Auf Mallorca ist halt doch nicht alles besser als hier. Nenn mir ein Land oder eine Regierungsform, die keine entscheidenen Nachteile haben.

PS.: Was hat das Thema noch mit Osama zu tun?

Zitat von »SupremeDeveloper«

@BlueCobold: Was ermächtigt dich eigentlich über andere Meinung so zu walten?
(...)
Allwissend über andere Meinungen zu walten, ist auch nicht immer der richtige Weg.

Wenn ich meine Meinung nicht für korrekt, sondern für falsch halten würde, wäre jedwede Diskussion von meiner Seite schwachsinnig. Folgerichtig sieht jede Partei in einer Debatte ihren Standpunkt als korrekt an. Ich bin da nicht schlimmer oder besser als andere. Falls sich jemand von "Blauäugigkeit" beleidigt gefühlt hat, nun, er hat ja mit "frech" zurückgeschossen und damit wäre sie Sache ausgeglichen.

Zitat von »koschka«

BlueCobold, ich glaube du machst es dir zu einfach. So einfach wie du es darstellst ist es schlichtweg nicht. Selbst die dümmsten Politiker haben mitbekommen, dass sie nicht alles machen können was sie wollen. Politiker sind so immer in einem Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Volk - müssen also immer mal das eine oder andere zufrieden stellen. Sehr schön sieht man das an den Atomkraftwerken derzeit.

Die Sache mit den Atomkraftwerken war reine Wahlpropaganda, das hat unser Herr Wirtschaftsminister ja sogar selbst zugegeben. Wenn die Energie-Konzerne genug jammern, dann bekommen sie alles wieder, was sie wollen. Um da mal etwas tiefer zu graben, stellen wir doch mal die folgenden Fragen:
1) Wer bezahlt die "Entsorgung" der Atommülls? Die Konzerne, die Geld damit machen oder die Steuerzahler?
2) Wieso liegt das Zeug in der Asse, die schon seit Jahren Wassereinbrüche hat? Und wer bezahlt dafür, das zu korrigieren? Die Konzerne, die Geld damit machen oder die Steuerzahler?

Wie Du schon selbst sagst, selbst die dümmsten Politiker haben mitbekommen (allerdings zweifel ich das an), dass sie nicht alles machen können, was sie wollen. Meinungsfreiheit endet in (versuchtem) Rauswurf aus Vorständen und Parteien (*hust* Sarrazin z.B.), Konzerne werden mit Milliarden unterstützt (*hust* Opel *hust* Banken), während der kleine Mann zusehen muss, wie er überlebt und der bei einer Falschangabe in seiner Steuererklärung Strafe zahlt, während Vorstandsmitglieder dafür mit Millionen-Abfindungen entlassen werden. Es ist immer das gleiche. Ohne Wirtschaft geht ein Land zugrunde. Folglich muss die Politik die Forderungen der Wirtschaft über die des eigenen Volks stellen. Oder warum genau gibt es E10, wenn es doch niemand will?

Zitat von »koschka«

Das zweite Problem ist, dass viele Politiker hier in Deutschland viel zu wirtschaftsorientiert sind und oft nicht das machen was ihre eigentliche Aufgabe ist.

Selbst wenn sie etwas anderes machen wollten, die Wirtschaft ist wichtiger als das Volk, denn ohne glückliche Wirtschaft überlebt das Volk nicht. Ohne glückliches Volk funktioniert Wirtschaft aber trotzdem. Sogar in Bangladesh (KiK ftw)

Zitat von »koschka«

Ich wollte damit nur sagen, dass Kritik hier genauer angebracht werden sollte und nicht so allgemein wie du sie definierst BlueCobol.

Sicherlich. Ich stelle die Dinge gern ein wenig drastisch dar. Allerdings nicht unbedingt falsch

Zitat von »KeksX«

@BlueCobold:
Du redest so als wären Konzerne böse Monster geleitet vom Teufel selbst, doch in Wirklichkeit sind Konzerne nur so groß weil die Mehrheit akzeptiert was die tun.

Nein, falsch. Das ist ein Irrglaube, der uns suggeriert wird.

Zitat von »KeksX«

Die Konzerne sind nur so groß weil die MEHRHEIT sie haben will.

Nein. Die Konzerne sind so groß, weil sie alles andere schlucken. Wo Macht ist, kommt noch mehr dazu.

Zitat von »KeksX«

Was haste denn in deinem PC für Hardware?

Die eines Großkonzerns. Wenn Du mir Hardware hergestellt in einem Einzelbetrieb aus der Nachbarschaft sagen kannst, dann kaufe ich diese. Mit Freude sogar. Gibt es leider nicht, benötige ich aber für meine Arbeit.

Zitat von »KeksX«

Welches OS benutzt du?

Das eines Großkonzerns. Ich würde ja gern ein anderes verwenden, allerdings gibt es dann keine Treiber. Diese benötige ich für meine Arbeit allerdings.

Zitat von »KeksX«

Welches Auto fährst du?

Gar keins.

Zitat von »KeksX«

Wer versichert dich?

Ein Großkonzern, da es keine Private Alternative im Kleinformat gibt.

Zitat von »KeksX«

Wer hat dein Haus gebaut?

Oh, das war so ein Haufen privater Arbeiter Anfang um 1903. Details sind mir leider unbekannt.

Zitat von »KeksX«

Alles von der Gesellschaft zum größten Teil akzeptierte Konzerne die du auch nutzt und somit stärkst.

Nutzen ja. Stärken ja. Aber nur, weil es keine Alternative gibt. Nenn sie mir und ich werde sie mit Freude nutzen. Du siehst, die Konzerne dominieren uns bereits. Nennt sich oligopolistisch.

Zitat von »KeksX«

Zitat:
"Sag mir doch mal wen man wählen soll, wenn man mit dem aktuellen System nicht zufrieden ist? Es gibt keine Alternativen"

Eigene Partei gründen oder das Land verlassen, wie gesagt.
Und wenn du unterdrückt wirst darfst du politischen Widerstand leisten und wenn du recht hast, dann unterstüzt dich die Mehrheit.

OK, analysieren wir mal die Vorschläge.
Wenn ich eine andere Partei wähle, dann führt das wozu? Genau, dass die Wirtschaft dieser Partei klar macht "ihr müsst das und das machen oder wir werden Leute entlassen müssen oder in ein anderes Land umziehen". Hmm... Schade, damit kann eine andere Partei genauso wenig bewegen wie die vorherigen.
Na gut, denken wir mal über auswandern nach... Wohin könnte ich wohl gehen, damit kein totalitäres System über mich herrscht oder die Wirtschaft die Politik dominiert. Hmm... verdammt, mir fällt kein einziges Land ein. Nenn Du mir bitte eins.

Zitat von »KeksX«

Es gibt kein richtig oder falsch das in Stein gemeißelt ist. Gesetze werden von der Gesellschaft gemacht - Punkt.

Nein, Gesetze werden von denen gemacht, die die Macht haben. Die Gesellschaft hat aber nicht die Macht. Punkt.

Zitat von »KeksX«

Ob die Gesetze nun so hingebogen sind weil sie jemand gerade so braucht spielt dabei doch überhaupt keine Rolle. Man kann davon ausgehen dass die Leute ihr Hirn einschalten und dann darüber nachdenken und wenn sich die Mehrheit dazu entscheidet dann ist das eben das für die Gesellschaft richtige.

Richtig, das spielt überhaupt keine Rolle, denn es geht nicht um Interpretation (hinbiegen), sondern um Gesetzesänderungen. Ich habe schon die Regeln der UN angeführt, welche einen Angriff auf Libyen verboten hätten, aber geändert wurden, damit Krieg geführt werden kann. Die USA haben ihre Gesetze geändert, damit Leute wie Assange in Zukunft direkt verurteilt werden können, obwohl sie lediglich freie Medien und Meinungsfreiheit vertreten. Boy, Demokratie ist eine tolle Sache. Es wurde sogar eine Gesetzesänderung gefordert, damit man Assange zu Tode verurteilen kann. Mit "hinbiegen" hat das beim besten Willen nichts zu tun. Vielmehr damit, dass Lobbyisten gewisse Dinge nicht gefallen und sie dafür sorgen, dass Gesetze nach ihrem Willen geändert werden. Oder glaubst Du ernsthaft, dass "die Gesellschaft" die Todesstrafe für Assange fordert oder ihn zumindest einsperren will für Wikileaks? Zeig mir doch mal diese Gesellschaft. Wo ist die genau?
Oder wo genau ist die Gesellschaft, die Kriegsgefangene foltern will in irgendwelchen "geheimen" US-Gefängnissen? Gibt es diese Gesellschaft? Wenn ja, wo ist die? Hilf mir mal, ich komm nicht drauf.

Zitat von »KeksX«

Zitat
Das Einzige was mir dazu noch einfällt ist:
Zitat von »Joseph de Maistre«
Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient.

Das ist purer Zynismus. Wer bitte hat Gaddafi verdient? Wer Mussolini? Wer Stalin?
Hatte Griechenland die Besetzung durch die Türken verdient?
Oder vielleicht hatten die Sklaven in den USA diese Sklaverei durch ihre Regierung verdient?
Haben viele afrikanische Staaten ihre Despoten verdient?
Hatten die Juden Hitler verdient? Denn gewählt haben sie diesen ganz sicher nicht.
Ganz ehrlich, das Zitat ist blanker Hohn.

Zitat von »"BlueCobol"«

1) Wer bezahlt die "Entsorgung" der Atommülls? Die Konzerne, die Geld damit machen oder die Steuerzahler?
2) Wieso liegt das Zeug in der Asse, die schon seit Jahren Wassereinbrüche hat? Und wer bezahlt dafür, das zu korrigieren? Die Konzerne, die Geld damit machen oder die Steuerzahler?

1.) Die Steuerzahler und zwar zu 100% (ist schon zynisch, den meinen Müll muss ich ja auch bezahlen und nicht mein Nachbar nicht wahr?)
2.) Die Steuerzahler, dasselbe gilt für Gorleben.
3.) Kein AKW hat eine Haftpflichtversicherung die 100% des möglichen einzutretenten Schadens abdeckt. Diese Kosten trägt der Steuerzahler.
4.) Gesundheitsrisikos die rund um AKW auftauchen (bis zu 50km erhöhte Leukämierate) trägt auch der Steuerzahler
...

Ich glaube du musst mir hier nichts erzählen, außerdem gehört das nicht direkt zur Erörterung des Themas. Ich denke dennoch, dass Wirtschaft nicht der wichtigste Teil ist der eine Gesellschaft stützt. Bei den AKW und der von mir gegebenen Antwort sieht man dies doch sehr gut. Beide - Wirtschaft und Gesellschaft sollten sich eigentlich selber befruchten, dabei sollte die Gesellschaft über die Wirtshaft wachen. Das dies nicht immer so passiert ist mir auch klar.
Das mit der Wahlpropaganda kann man sehen wie man will - wenn es keine grüne Bewegung seit den 70ern gäbe wäre dieses von dir angeführte Argument "Wahlpropaganda" nutzlos. Also gibst du ja indirekt zu, dass es Menschen waren die etwas verändert haben, oder?

Richtig, Menschen haben etwas verändert. Wo steht das im Widerspruch dazu, dass Gesetze so geändert werden, wie sie die Machthaber gerade brauchen? Und dazu, dass Gesetze mit Moral nichts zu tun haben? Denn das war mein Ausgangspunkt von dem wir durch diverse Seitentriebe etwas abgekommen sind.

Es hat irgendwie keinen Sinn darüber zu diskutieren weil du ein völlig verqueertes Bild von Moral, Verwerflichkeit, "Machtinhabern" und Demokratie im Allgemeinen hast.
Was du mir "vorwirfst" ist exakt das was ich versuche die ganze Zeit zu erklären. Bloß die bösen Machthaber, von denen du die ganze Zeit redest, gibt es in dem Sinne nicht.

Tut mir leid, aber deine Aussagen sind einfach falsch.
Nichts von dem was passiert ist irgendwie gegen die Mehrheit der Gesellschaft. Was passiert, ist von der breiten Masse akzeptiert. Und wenn das einmal doch nicht so ist, wird sich die Mehrheit schon irgendwann zusammenfinden (S-21, Lybien, Ägypten etc.).
Sarrazin hat mit plumpen Aussagen auf billigstem Niveau Aufmerksamkeit erregt und wurde dafür bestraft,
Opels Rettung war ein Geschenk für die Arbeitnehmer - man hätt auch einfach alles den Bach runtergehen lassen können.

Die Wirtschaft ist auch nur ein Produkt der Gesellschaft und die Gesellschaft ist das prägende Bild, die Gesellschaft stellt auch die Regierung.
Dass wir alles mit uns machen lassen und wir das mit der "Wirtschaftsmacht" anscheinend gut finden steht dem nicht im Widerspruch, im Gegenteil, meine Aussage ist damit bestätigt.
Meinst du die Wirtschaft in China wäre ohne die Anpassungen der Gesellschaft so, wie sie jetzt ist? Meinst du die Pakistani lassen sich von General Motors irgendwas sagen?

Aber bevor wir überhaupt weiterdiskutieren, möchte ich wie gesagt erstmal wissen, was du überhaupt als Moral bezeichnest. Meine Definition habe ich ja schon teilweise offengelegt, und deine scheint ja irgendwie sehr von der abzuweichen. Interessant wäre auch noch wie dein Demokratieverständnis aussieht, was irgendwie auch sehr von der allgemeinen Norm abzuweichen scheint.

Zitat von »KeksX«

Aber bevor wir überhaupt weiterdiskutieren, möchte ich wie gesagt erstmal wissen, was du überhaupt als Moral bezeichnest.

Habe ich das richtig verstanden, das fuer dich immer das moralisch ist, was die Mehrheit einer Gesellschaft als moralisch ansieht?

<BlueCobold Mode>
@BlueCobold: Ach, das ist doch Quatsch. Deine Darstellung wirkt sehr aus Science Fiction Büchern inspiriert, sehr blauäugig diese Welt so zu sehen. Dass die Wirtschaft Politik und Gesellschaft beeinflusst ist doch logisch und ganz natürlich, aber Coca Cola und MCDonalds haben mir nichts zu sagen. Beeinflussung ist definitiv nicht regieren.

Ganz ehrlich, deine Meinung liest sich wie eine gute kommunistische( auch wieder so ein Kampfbegriff ) Broschüre aus den 60ern oder 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Willkommen in der Realität, die Welt ist doch nicht so böse wie du denkst.
</BlueCobold Mode>

Letztendlich lässt sich eine Beeinflussung nicht verhindern, das ist natürlich und war auch immer so. Das mag vielleicht am menschlichen Charackter liegen, aber letztendlich lässt sich unser Handeln nicht ändern, jedenfalls nicht in einem so großen Kontext. Ich sehe aktuell gar nicht das Problem, ist denn wirklich alles viel schlechter als früher?

Ich kann Keks ansonsten vollkommen zustimmen.

Woah, Keks, bevor du mit Sarrazin ankommst. Ich wette mit dir, du hast das Buch, wie Merkel und alle anderen, nicht gelesen. Ich bin ca. beim 6. Kapitel und keine Aussagen von ihm sind plump oder billig. Sie sind größtenteils aus dem Kontext gerissen worden. Echt, lies das Buch.
Ich mein damit, argumentier nicht mit Sachen, von denen du nur aus der Bild o.Ä. erfahren hast.

PS.: Sarrazin kritisiert vieles, und die Ausländerpolitik ist nur ein kleiner Teil davon.

Aha, Hitler ahoi? Moderne Rassenpolitik? Diese Dumpfbacke hat in seinem Buch doch auch nur ein Bullshit-Bingo veranstaltet, um mächtig abzukassieren. Seine Aussagen sind schlicht und einfach ausländerfeindlich und nicht mehr zeitgemäß.

Man muss sich nur die Quellenangaben der Statistiken im Buch anschauen um zu merken, dass es Stuss ist.