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Pyro

Frischling

  • »Pyro« ist der Autor dieses Themas

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11

15.07.2010, 09:10

Ein guter Freund von mir hat einmal zu mir gesagt: "Also bei all deinen Aktivitäten und Interessen müsste es dich 5 mal geben und dann reichen diese 5 Leben nicht aus!"
Ich hab dann darauf einfach geantwortet: "Es reicht wenn es mich einmal gibt und ich mein Leben so erfüllend wie möglich gestallten kann. Ich weiß, dass ich auf dem Totenbett sicherlich trauern werde über die Sachen die ich nichtmehr machen konnte aber im selben Moment werde ich sehr glücklich sein weil ich auf all das zurückblicken kann was ich geschafft habe."

Der Sinn meines Lebens ist persönliche freie Entfaltung. Ich versuche mir keine Ketten anlegen zu lassen.

Aber ich gebe dir vollkommen Recht. Man muss zufrieden mit sich selbst sein, dann hat man auch die Kraft alles zu erreichen.
Wenn dir der Antrieb fehlt und du dennoch mit deinem Selbst zufrieden bist, dann machst du nichts falsch. Solange du Erfüllung in deinem Leben siehst bist du Glücklich und DAS ist der wahre Sinn des Lebens
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12

15.07.2010, 13:49

Ich bin ja auch eher ein strukturierter Mensch und liebe es, wenn ich weiß, wie der Tag aussieht und mein Leben allgemein eine Struktur hat. Allerdings bin ich eben auch der Meinung, dass jeder Mensch selbst für sich entscheiden muss, wie er sein Leben leben will. Manche wollen eben so viel wie möglich machen oder erreichen, egal ob beruflich, familiär oder sonst was. Andere genießen eher ihr Leben, in dem sie einfach faulenzen und vielleicht stundenlang vorm Meer sitzen ohne dabei wirklich was zu machen. Wichtig ist hierbei dann aber, dass man andere eben nicht stört oder ihnen etwas nimmt.

Dazu mal: Anektode zur Senkung der Arbeitsmoral (Heinrich Böll)

Pyro

Frischling

  • »Pyro« ist der Autor dieses Themas

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13

15.07.2010, 14:03

Da bin ich ganz deiner Meinung.
Wenn ich nochmal meinen Satz hernehme: "Solange du Erfüllung in deinem Leben siehst bist du Glücklich und DAS ist der wahre Sinn des Lebens". Jeder kann nun für sich entscheiden wie er Erfüllung in seinem Leben erreicht. Ob das nun so wie ich ist indem man seine erfüllung in einem strukturierten Zeitplan und vielen Aktivitäten sieht, so sieht ein anderer sie wiederum im faulenzen oder im stundenlang aufs Meer starren. Ich sehe mich absolut nicht als etwas Besseres nur weil ich so vieles mache und auch einiges gut kann. Ich mache das auch nicht um besser zu sein als andere, das ist mir eigentlich relativ egal. Und selbst wenn ich in allem was ich tu der schlechteste der Welt wäre....ich habe Freude daran und nur das zählt für mich.

Jeder sucht sich das was ihm Freude bereitet und jemand der gerne 3 Stunden in der Hängematte liegt ist auf keinen Fall minderwertiger als jemand der in diesen 3 Stunden einen Marathon läuft
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xardias

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14

15.07.2010, 18:55

Ich habe jetzt nicht den ganzen thread gelesen, ich bin im urlaub. Ich wollte nur sagen:

Pyro, du bist mir sehr sympathisch. Ich mag vielschichtige Menschen und ohne Montags-/Wochen- und Tagespläne würde ich auch nicht mehr klar kommen. Jedoch bin ich froh, dass ich auch mal abschalten kann (Auch wenns mir nicht leicht fällt, darum bin ich auch grad hier im Forum obwohl ich im Urlaub bin :D)

KeksX

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15

15.07.2010, 19:13

Ist es nicht n Stück weit schade, auf Pläne angewiesen zu sein? Das Leben kann man nicht planen. Alles kommt wies kommt, auch wenn du denkst, du hast den Überblick.

(Muss ein bisschen ausholen jetzt...)
Ich war früher eigentlich auch so, ich hab mir regelmäßig alles geplant. Ich habe Zeiten bestimmt, wann ich lerne, wann Freizeit ist, wann ich das und das tue etc. Ich habe alles über mein Leben "gewusst", ich wusste wenn ich ne Erkältung hatte, was zu tun war etc. Eben typisches Jungfrauen-Sternbild. Meiner Freundin habe ich das aufgezwängt, weil ich andauernd mit ihr aneinander geriet, weil sie immer was anderes getan hatte, und wir kaum miteinander was gemacht haben. Jedenfalls hatte ich dann dieses "geregelte" Gefühl. Alles lief so wies laufen soll und alles war prima. Damals hatte ich auch mit C++ angefangen, ist also schon n Weilchen her.

Allerdings ist dann meine Freundin, wir waren ca. 1 1/2 Jahre an dem Zeitpunkt zusammen) an Krebs erkrankt und ab dem Zeitpunkt war alles fürn Arsch. Vielleicht kennt das ja jemand wenn der/die wichtigste Person lebensgefährlich krank war(Die Ärzte waren vorsichtig in ihrer Ausdrucksweise aber haben ihr nicht große Chancen zugeschrieben.).. Es waren geschätzte 7 Monate "Psychoterror" der nicht nur meine Freundin und mich ausgelaucht hatte, sondern auch meine und ihre Familie. Das mag vielleicht etwas übertrieben rüberkommen aber die Beziehung hält immer noch an und das seit jetzt gut 3 Jahren, da dürfte vielleicht rüberkommen wie "ernst" es ist.

Jedenfalls habe ich in dieser Zeit eins gelernt: Wenn es etwas zu genießen gibt, dann ist es nicht die Regel, nicht der Plan, sondern der Zufall. Es war großes Glück, dass meine Freundin es so geschafft hat und das mit nur wenigen bleibenden Schäden. Es ist im Prinzip schon so wie man es im Fernsehen immer sieht: Man wird für die kleinen Sachen viel aufmerksamer und bekommt sie viel besser mit.

Ich erwische mich immer wieder wie ich in den Himmel sehe und nicht sage "Wir sind so klein", sondern mir einfach denke: "Die Welt ist so groß." Ich mache mir viel weniger Sorgen um das was kommen KÖNNTE, und genieße viel mehr das, was schon da ist. Und freue mich auf das, was ich noch alles so zu sehen hoffe.
Damit möchte ich nicht sagen, dass die Erkrankung meiner Freundin mir gut getan hat, das hat sie ganz und gar nicht. Allerdings hat eben dieses bekannte "Licht nach dem Dunkel" dafür gesorgt, dass ich im Prinzip viel freier lebe.

Ich habe immer noch einen geregelten Alltag, allerdings hänge ich an nichts fest. "Nächste Woche gibt es viel zu tun!", okay, dann ist das eben so. Ich halte die wichtigen Termine ein, die obere Priorität haben und alles andere muss ggf. zurückstecken. "Nächste Woche gibt es nichts zu tun.", klasse, endlich wieder Zeit zu programmieren und/oder Zeit mit mir wichtigen Personen verbringen.

Naja, lange Rede, kurzer Sinn(oder auch tl;dr):
Einen Plan zu haben ist gut. Das Leben zu koordiniert ohne einen konkreten Plan zu leben und einfach nur zu "machen" ist aber viel schöner, und vorallem freier. Das ist mir persönlich sehr viel wert... Ein Plan ist aber wie gesagt dennoch vorbildlich, erleichtert er immer hin bei vielen Angelegenheiten die Arbeit. Aber zu sagen "Dann und dann ist das und das und das mach ich so" ist auch schon ein Plan und weitaus unbindender als jetzt wirklich alles aufzuschreiben und alles bis insletzte Detail durchzuplanen..

Ich glaube auch mit ADHS(habe selbst Erfahrungen damit~) kann man sowas "schaffen". Schließlich ist jeder Mensch fähig, an sich zu arbeiten!
WIP Website: kevinheese.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »KeksX« (15.07.2010, 19:35)


Mirlix

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16

15.07.2010, 19:29

Ich finde man sollte immer einen "Plan" haben, aber jederzeit bereit sein diesen umzuwerfen wenn man was anderes machen will oder eine Gelegenheit vorbei kommt. Also ich finde es schon wichtig ein Ziel im Auge zu haben und zu überlegen wie man dahin kommt, aber gleichzeitig ist es auch wichtig spontan und flexible zu sein. Ich weiss wo in in 6 Jahren sein will, werde aber wahrscheinlich nicht dort sein, da sich bis dahin meine "Pläne" noch öfters ändern werden. :P

Pyro

Frischling

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17

19.07.2010, 09:21

@ KeksX
Ich verstehe was du meinst und ja, ich kenne das sehr gut wie das ist, wenn ein geliebter Mensch schwer erkrankt und auch wie das ist wenn ein geliebter Mensch von einem geht.
Meine schlimmste Erfahrung war wohl die, wie mein bester Freund, wohl wegen eines Missverständnisses, vor meinen Augen erstochen wurde. Ich habe ihn aufgefangen und miterlebt wie nach einem langen Schmerzeskampf das Licht in seinen Augen erlosch. Der Blick verfolgt mich bis heute und auch der Blick seiner Eltern und seines Zwilingsbruders (der ein Jahr später wegen Depressionen Selbstmord beging) als ich ihnen mit dem nochimmer blutverschmiertem T-Shirt und im Schock die Nachricht überbrachte. Erst 3 Tage später hat es mich erwischt. Erst 3 Tage später habe ich überhaupt realisiert, dass er tot ist.
Ich habe mir lange Vorwürfe deswegen gemacht, wusste aber nie eine Möglichkeit wie ich ihm hätte helfen können. Darüber hinweg bin ich wohl bis heute nicht. Das werde ich schätzungsweise auch nie sein.

Ich versuchte mein Leben wieder in eine Richtung zu lenken die mir Halt gab und habe es auch soweit geschafft. Ich brauche meine Pläne, meine Ziele und Wünsche und meine Hoffnungen um mich daran festhalten zu können denn Fakt ist leider, dass nur ein strukturierter Alltag es vermag mich mein Leben leben zu lassen. Aber ich lasse mich dadurch auch nicht anketten. ich gestallte mein Leben doch recht farbenfroh wie ich meine. Die Flexibilität die du lebst und die auch in einem Höchstmaß von mir bewundert wird...die wäre nichts für mich, denn dann wären alle weltlichen Konstrukte plötzlich ohne Bedeutung. Alles ohne eine letzte Konsequenz. So könnte ich nicht leben.
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idontknow

unregistriert

18

19.07.2010, 13:53

Ich hab kein Plan ...

Hatte ich noch nie und nen wirklichen Plan B hatte ich auch noch nie. Kann meine Woche auch nicht wirklich durchplanen, wüsste nicht wie ich das machen sollte...
Von daher mein Leben besteht aus 100% Zufall und der Lust/aktuellen Laune. Ist halt eigentlich exdtrem beschissen :P. ABer bin einfach zu faul es zu ändern.... und hab auch keine Selbstdisziplin auch wenn ich paar mal dran gearbeitet habe. Sonen Plan wäre da natürlich ne Hilfe sich strikt dran zu halten (da ich ehh nie nen Plan habe würde das Mittelverhältnis aus Plan und Zufall dann quasi perfekt gemischt werden^^).

Auch für die Uni ect. wäre das definitiv von nöten ^^
Zumindest grob nen Wiochenplan hbaben und sich dran halten..

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