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Mastermind

unregistriert

21

14.04.2010, 11:21

Zitat

Das halte ich für eine populistische und viel zu verallgemeinernde Unterstellung.


VWL ist immer verallgemeinernd. Es hat nunmal jede Frau 1,3 Kinder :)

Im Ernst, diejenigen, denen die Unternehmen gehören (Aktionäre...) und diejenigen, die in den Unternehmen in guten Positionen arbeiten (sagen wir mal Personen die sich vom Gehalt Wohneigentum leisten können), fahren mit dem System wie es ist sehr gut. Für sie ist Demokratie und Marktwirtschaft kein Widerspruch. Die Diskrepanz tritt nur in den Augen derer auf, die kein Eigentum haben und daher nicht am Wachstum partizipieren. Weltweit ist das natürlich anders, aber in Deutschland ist das die Minderheit. Diese Minderheit wird über Umverteilung auch beteiligt, und das macht die Marktwirtschaft dann "sozial". Umverteilung findet heute statt und zwar in noch nicht dagewesenem Maße. Ich halte wie gesagt den Prozentsatz des BIP der umverteilt wird kaum mehr für erhöhbar. Soll jemand der Leistung bringt wirklich >50% davon an Personen abgeben, die weniger Leistung bringen? Was ist das bitte für ein Signal?

Wir können also entweder die Diskussion führen ob Eigentum gerechtfertigt ist (höhre Abgaben stellen das Eigentum als solches in Frage), aber die Diskussion ist dir zu platt, oder den Punkt auf den du leider nicht eingegangen bist, nämlich wie die Umverteilung ausgestaltet werden soll(te).

Oder es geht dir um was ganz anderes, dann expliziere das bitte.

TheTribalK

unregistriert

22

14.04.2010, 14:18


@TheTribalK: Warum alles kursiv? O.o
Das ist eine Frage mit der man sich auseinandersetzen sollte^^

the[V]oid

Alter Hase

  • »the[V]oid« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 775

Wohnort: Aachen

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23

14.04.2010, 16:55

Soll jemand der Leistung bringt wirklich >50% davon an Personen abgeben, die weniger Leistung bringen? Was ist das bitte für ein Signal?
Wenn es notwendig ist, um den Lebensstandard* der "Minderheit" zu sichern, dann lautet meine Antwort 'natürlich', und es ist wiederum mir schleierhaft, wie man in diesem Punkt eine andere Meinung haben kann? Bitte erklären. Nehmen wir zum Beispiel die Arbeitslosenquote. Wenn diese so groß ist, weil die Bildungspolitik auf ganzer Linie scheitert, dann ist das bestenfalls die Schuld derer, die die entsprechenden Regierungen gewählt haben, nämlich die der Mehrheit. Bestenfalls, da ich denke, dass es falsch ist, hier einen Schuldigen zu suchen. Der wirklich wichtige Punkt ist nur, dass es nur in begrenztem Maß die Schuld des Einzelnen ist. Das mit der Leistung und den Signalen ist natürlich ein Totschlagargument. Kennt, spätestens seit der Spaßmacher der Republik das Amt des Außenministers bekleidet, jeder. Ist aber in meinen Augen der verkehrte Denkansatz. Das, was die ganzen Manager der Finanzindustrie (exemplarisch) geleistet haben, hätte jeder Frittenbudenverkäufer ebenso gut hingekriegt - vielleicht ein wenig übertrieben - aber so viel zum Thema Leistungsprinzip.

Warum soll eine Diskussion, die das Eigentum in seiner jetzigen Form in Frage stellt, platt sein? Weil jeder, der sie führt, sofort als Kommunist verpöhnt wird? Das finde ich plump. Wenn Westerwelle den Sozialstaat in Frage stellen darf, dann darf man ebenso auch das Privateigentum in Frage stellen. Was ich ja noch nicht einmal zu tun beabsichtigt habe.


*) Es kann ja nicht sein, dass die Verluste stets sozialisiert werden, Gewinne aber privatisiert.
<< an dieser Stelle ist eine Signatur verstorben >>

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »the[V]oid« (14.04.2010, 17:23)


Mastermind

unregistriert

24

14.04.2010, 19:15

Du wirfst Dinge in einen Topf, die nicht zusammen gehören.

"Der" Lebensstandard ist nicht definiert. Das Niveau was wir als Gesellschaft allen zusichern basiert auf einem gesellschaftlichen Konsens. Wenn die Gesellschaft als ganzes ärmer wird, wie in deinem Beispiel warum sollten die Leistungsträger mehr abgeben (deren Lebenstandard sinkt also) während es den anderen weiterhin gleich gut gehen soll (deren Standard willst du ja halten)? Hälst du das wirklich für gerecht? Ist es etwa deren Schuld, wenn du das Argument schon einbringen willst?

Das hat überhaupt nichts mit der sozialisierung von Verlusten zu tun, du willst ja auch den Verlust des einzelnen (z.B. des Arbeitsplatzes) sozialisieren.

Du spielst diesbezüglich natürlich auf die aktuelle Krise an. Zu den politischen Reaktionen kann man unterschiedlicher Meinung sein. Die Welt jedoch in neo-liberal (böse) und sozialdemokratisch (gut) zu spalten wäre zu einfach. Der erklärte liberale Hans-Olaf Henkel hat in irgendeiner Talk-Show gesagt, er hätte die IKB Pleite gehen lassen. Ist doch komisch, dass diese Forderung von einem Liberalen kam. Andererseits hat der erklärte Linke Lafontaine gefordert, einem ausländischen Großkonzern (GM) Milliarden in den Rachen zu schmeißen um Opel zu "retten". Wir haben damals bei Holzmann ja gesehen, was das bringt. Komisch, der damals verantwortliche "Kanzler der Bosse" war ja auch kein liberaler.

Bleiben die Banken, die ein bisschen größer sind als die IKB. Das "too big to fail" Argument kennst du sicher. Was meinst du was los gewesen wäre wenn die Commerzbank Pleite geht? Hast du irgendeinen konstruktiven Alternativvorschlag zur Rettung mit Staatsmitteln? Der eigentliche Skandal ist meiner Meinung nach dass es vor der Krise überhaupt sowas wie Landesbanken gab. Die HSH Nordbank ist eine reine Investmentbank. Wenn die Länder nicht für sie bürgen müssten, hätte man sie Pleite gehen lassen können und "der kleine Mann" wäre in keiner Weise betroffen. Also weg mit den Landesbürgschaften. Auch das eine Ur-Marktwirtschaftliche Sichtweise.

NachoMan

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25

14.04.2010, 22:15

Hälst du das wirklich für gerecht? Ist es etwa deren Schuld, wenn du das Argument schon einbringen willst?


sooo das regt mich jetzt auf. natürlich ist es gerecht und ja es ist deren schuld. die arbeiter lösen keine krisen aus. beispiel: wer hat die kredite aus den usa gekauft und damit die aktuelle krise ausgelöst?
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Mastermind

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26

15.04.2010, 12:06

Oh mann.

Du redest von Investmentbankern. Das ist ein Kreis von Deutschlandweit hoechstens etwa 1000 Personen. Selbst wenn jeder von denen im schnitt ungefaehr 10 Mio. im Jahr macht und 100% davon abdruecken wuerde bleiben auf 80 Mio. Deutsche etwa 100 Euro pro Jahr, die du umverteilen kannst. Ganz toll. Abgesehen davon dass kein Investmentbanker mehr irgendwas verdient wenn die restliche Wirtschaft den Bach runter geht.

Ich rede von leitenden Angestellten in Industrieunternehmen. Wie ich schon sagte Leute die sich ein Haeuschen leisten koennen. Die haben die Krise ganz bestimmt nicht ausgeloest.

Ist interessant wie die Leute immer Steuern gut finden, die sie selbst nicht betreffen. "Sollen die da oben ruhig mal etwas mehr abdruecken, damit es uns kleinen Leuten besser geht".

Selbstverstaendlich muessen Manager in Haftung genommen werden, wenn sie mist bauen. Selbstverstaendlich darf es dafuer auch nicht noch Boni geben und erst Recht keine Kohle vom Staat. All das waere Marktwirtschaftlich. Jemanden der wirklich Leistung bringt dafuer auch noch pauschal mit hoeheren Abgaben zu bestrafen ist dagegen genauso hirnrissig, wie die Manger mit ihren Fehlern davonkommen zu lassen.

DasBlub

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27

15.04.2010, 13:29

Ich rede von leitenden Angestellten in Industrieunternehmen. Wie ich schon sagte Leute die sich ein Haeuschen leisten koennen. Die haben die Krise ganz bestimmt nicht ausgeloest.


um sich n haus zu leisten, muss man noch lange kein leitenender angestellter sein o_O
wenn das in .DE nicht total anders ist, kann man sich als normaler angestellter irgendwann mal n haus leisten (natürlich mit einer hypothek).

NachoMan

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28

15.04.2010, 14:37

das war nur ein beispiel.
ab einer bestimmten grenze geht es doch nicht mehr um leistung sondern um verantwortung und wenn ein manager die möglichkeit hat die menschen zu beeinflussen die über die gehälter entscheiden dann tut er es auch.
das ist das was thevoid mit "frittenbudenverkäufer" meinte.
in den seltensten fällen werden manager nach purer leistung bezahlt. die arbeiter dahinter bekommen meist nen hungerlohn obwohl sie die arbeit machen.

ich frag mcih sowieso was man mit 200.000€ im jahr anstellen soll. okay... man könnte sich nen großes haus kaufen und nen hausmädchen leisten und dann? eine große familie kann man auch mit wesentlich weniger durchfüttern und fast alle teuren hobbys lassen sich damit auch finanzieren. ich versteh nicht warum die dem geld so hinterher jagen. glücklich werden sie dadurch sicher nicht.

wenn ich mir vor stelle in zukunft mehr geld zu verdienen als ich für meine familie und mich brauch dann tut es nicht weh wenn ich daran denke steuern zu zahlen. es tut eher weh wenn ich daran denke was die politik damit anstellt.

tolles lied
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NachoMan« (15.04.2010, 14:47)


Mastermind

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29

15.04.2010, 21:19

Zitat

es tut eher weh wenn ich daran denke was die politik damit anstellt.


Sieh es mal so: wenn du dir ein Hausmädchen leistest verschaffst du einer Person deiner Wahl eine gesicherte Existenz (wenn du gut zahlst) und deine Bude ist sauber. Wenn du Steuern zahlst macht die Politik was damit, was dir nicht passt. Du solltest also nach deiner eigenen Logik das Hausmädchen vor Steuern bevorzugen.

Es ist nichts verwerfliches daran ein Hausmädchen zu haben. Man nennt es Arbeitsteilung. Unsere Gesellschaft basiert darauf. Gaebe es das nicht müsstest du jetzt deine Ziege füttern gehen um morgen Milch zu haben. Eine weitere Segnung der Marktwirtschaft von der wir täglich pofitieren. (Nicht dass ich nicht gerne eine Ziege hätte, aber du verstehst was ich meine).

NachoMan

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30

15.04.2010, 21:39

hab ich etwas gegen ein hausmädchen gesagt? das war nur eine aufzählung von dem was man sich dann leisten könnte oO
ich hab auch nichts gegen ein großes haus solang es gut isoliert ist. trotzdem... schonmal von nem gut bezahlten hausmädchen gehört?
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