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NachoMan

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31

12.11.2009, 15:05

es liegt einfach daran dass die leute total überrascht sind dass es menschen gibt die selbstmord begehen. genau so überrascht waren sie letztes jahr auch als sie mit bekommen haben, dass tibet besetzt ist.

es geht wie immer nur um geld und einschaltquoten und die dumme masse fällt drauf rein. ich bin froh, dass ich weder fernseher noch radio habe und ich nie zeitung lese.(noch nie ne zeitung gelesen wo kein scheiss drin stand :/)

schönes lied von den ärzten zu diesem thema: http://www.youtube.com/watch?v=D7VYEHlCt7k
"Der erste Trunk aus dem Becher der Erkenntnis macht einem zum Atheist, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg
Biete Privatunterricht in Berlin und Online.
Kommt jemand mit Nach oMan?

Sylence

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32

12.11.2009, 15:38

Gibt es wirklich Menschen die so dumm sind und glauben Selbstmord wäre nur eine Legende ?

Faule Socke

Community-Fossil

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33

12.11.2009, 16:20

Ich finds einfach lächerlich. Nur weil ein Fußballspieler gestorben ist, macht die Welt jetzt so einen Aufstand, alle sind hysterisch etc etc. Der Typ war auch kein besserer Mensch als viele andere die sich vor den Zug geworfen haben. Aber um die ganzen unbekannten armen Säue und deren Probleme schert sich keine Sau. Statistisch gesehen rennen jedem Zugführer im Durchschnitt im Leben 3 Leute vor den Zug (soweit ich weiß). Eine Millisekunde überlegen reicht aus, um festzustellen, dass so oft kein "Zugunglück" im Fernsehen berichtet wird. Und andere Menschen haben schon ganz andere Probleme gehabt als Depressionen und sich deshalb vor den Zug geschmissen, aber das interessiert ja keinen. Und sowas dann auch noch in nem Internetforum breitzutreten halte ich denen gegenüber die eben nicht groß in die Medien durften (vermutlich wollten sie auch gar nicht) für sehr respektlos. Diese ganze Promi-News scheisse find ich sowieso zum Kotzen. Aber ich fang besser gar nicht an, mich drüber aufzuregen, ich kann die Verdummung und Medienabhängigkeit der Gesellschaft ja doch nicht aufhalten.

Ich persönlich kannte den Typ nicht (hab noch nie seinen Name gehört) also warum sollte mir der Verlust nahe gehen? Weil ein Nachrichtensprecher, die Zeitung oder sonst wer, mir unter die Nase reibt, was er alles großes getan haben soll? Und warum sollte mich das überhaupt interessieren? Weil der Typ bekannt ist? Oder weil die Bierindustrie gut an der ganzen Fußballgeschichte verdient? Oder weil die TV-Sender gute Quoten kriegen, wenn ich mich dafür interessiere und ihre Nachrichtensendungen ansehe? Ich denk nicht dran, wenn jemand hier aus dem Forum stirbt geht mir das näher, wenns jemand aus meinem Bekannten- oder Familienkreis ist, erst recht, ansonsten find ichs komplett uninteressant.

Ich wollte nur mal auf die recht seltsamen Zustände hinweisen, die auf dieser Welt herrschen (Wenn eine bekannte Person depressionen hat, interessiert das jeden, wenn aber z.B. eine Familie im Plattenbau, meinetwegen in Berlin oder sonstwo einen schlimmen krach hat, der Vater sich daraufhin vor den Zug wirft, dann interessiert das keine Sau, obwohl es viel eher zeigt, wie beschissen unser Sozialsystem eigentlich ist, aber man denkt ja nur an die schönen und berühmten, weil man selber gerne so wäre, etc etc). Ich könnte unser ach so tolles Gesellschaftssystem jetzt noch ne weile weiter kritisieren, aber das heb ich mir besser für ein Buch in Form einer Überlieferung für die Nachwelt auf (ich denke, es sollte nicht allzu schwer sein, da ausreichend Material zusammenzubekommen, sodass sich die Menschen in 1000 Jahren auch noch eine Vorstellung machen können, warum sie auf einem so zerstörten Planeten leben - oder eben nicht mehr).

Ihr könnt es euch übrigens sparen, meinen Beitrag zu Kommentieren, meine Meinung steht fest (nennt mich ruhig beschränkt deshalb).

Socke

Crush

Alter Hase

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34

12.11.2009, 18:22

Ich war auch schon mal in einem Zug vor den sich ein Selbstmörder warf. Wir mußten ca. 2 Stunden warten, bis man die Leute per Bus weitertransportiert hat. Das kommt deutlich häufiger vor als man glaubt, denn ich fahre recht selten mit dem Zug.

35

12.11.2009, 19:35

Zitat von »"Faule Socke"«

, der Vater sich daraufhin vor den Zug wirft, dann interessiert das keine Sau, obwohl es viel eher zeigt, wie beschissen unser Sozialsystem eigentlich ist, aber man denkt ja nur an die schönen und berühmten, weil man selber gerne so wäre, etc etc).

Hm, bei Sozialsystem denkt man zu allererst an die Politik. Aber die hat damit ja eigentlich nix zu tun, es geht um die Medien.
Ich fände es ehrlich gesagt mal höchst interessant, wenn die nachrichtensender ihre Meldungen mal in Relation zu anderen zeigen würden. z.B. "In Deutschland sind schon 200 Menschen an der Schweinegrippe gestorben, aber wie jedes Jahr auch wieder 2000 an der normalen Grippe. Außerdem starben 10.000 Leute an den Folgen des Ruachens, und 5tausend sind auf der Straße überfahren worden." (Zahlen frei erfunden, aber ich denke es geht in die richtige Richtung.
ist doch genau das selbe, wie nach dem Einsturz des WTC, als keiner mehr Fliegen wollte und darauf hin auf den Straßen zig Tausend mehr Menschen starben als sonst, weil diese voller als sonst waren.
Tja, die Menschheit ist dumm und irrational, aber mal ehrlich, so ein Sensationsbericht IST einfach interessanter, als Statistiken.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!

babelfish

Alter Hase

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36

12.11.2009, 20:26

Zitat von »"Jonathan_Klein"«

aber mal ehrlich, so ein Sensationsbericht IST einfach interessanter, als Statistiken.

Ja, dann kommt so ein Typ der ein Video darüber macht und die Relationen aufzeigt. Das findet man meistens auch interessant.
Ich find immer wieder aufs neue dass wir Menschen keinen Sinn ergeben :D

drakon

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37

12.11.2009, 20:48

Zitat von »"Faule Socke"«


Ihr könnt es euch übrigens sparen, meinen Beitrag zu Kommentieren, meine Meinung steht fest (nennt mich ruhig beschränkt deshalb).


Ha, ich machs trotzdem. ;)
Aber ich sehe das ähnlich, wie du. Es wird ein riesen radau um in paar Leute gemacht. Ich meine auch das mit Jacko fand ich einfach extrem. War schliesslich auch nur ein Mensch, der viel erreicht hat, zugegeben, aber dann einen solchen Rummel zu machen finde ich einfach nur Pietätlos. Auch er hat den ewigen Frieden verdient, aber die Leute wollen sich einfach an ihm bereichern. Extrem traurig, wie ich finde.

@socke:
Mir ist aufgefallen, dass sich deine Rechtschreibung enorm verbessert hat. ;)

Faule Socke

Community-Fossil

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38

12.11.2009, 21:36

Meine Rechtschreibung war schon immer recht gut, ich habe mir nur irgendwann gesagt, "Das Forum ist kein ICQ-Kiddy-Chat-Scheissdreckszeug, hier solltest du auch auf Groß- und Kleinschreibung achten". Nebenbei ganz gutes Training, die letzten Flüchtigkeitsfehler auch noch zu eliminieren ;-)

P.S. Strg+Löschen roxx :P

Socke

39

15.11.2009, 12:25

Da heute die große "Trauerfeier" in Gedenken an Robert Enke stattfindet möchte ich auch nochmal sagen, was ich darüber denke.

Grundsätzlich ist es immer traurig wenn Menschen sterben. Sei es nun durch Suizid, durch Hunger oder einfach wenn jemand auf normale Weise das Zeitliche segnet. Der Tod von Robert Enke ist auch traurig und nimmt höchstwahrscheinlich seine ganze Verwandtschaft sehr mit.
Das Einzige was mich an der ganzen Sache stört, ist die mediale Vermarktung des ganzen.
Ich war selbst depressiv und weiß, dass ich mir nichts sehnlicher als Verehrung bzw. Aufmerksamkeit wünschte. Über die Umstände die Robert Enke zu seinem frühzeitigen Ableben getrieben haben möchte ich gar nicht spekulieren, ich weiß nur, dass es viele andere Depressive, Selbstmordgefährdete Menschen gibt, die ähnliche Sehnsüchte wie ich hatte, haben.

Nun wird eine riesige Veranstaltung initiiert um Robert Enke als gestorbene Legende zu feiern. Ich glaube, dass viele Selbstmordgefährdete sich dadurch angesprochen fühlen und sich dadurch in ihrem Wunsch nach Suizid bestätigt fühlen. Und genau das finde ich ist eine riesengroße Sauerei.
Auch über den Zugfahrer verliert kaum jemand ein Wort.
Ich weiß wie sehr man sich in depressiven Zustand von irgendwelchen suggerierten Wünschen bzw. medialer Einwirkung lenken lässt.

Warum lässt man ihn nicht in Frieden ruhen anstatt sich das Maul über ihn zu zerreißen?

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Treue Seele

Beiträge: 140

Wohnort: Herzogenrath

Beruf: Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung

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40

15.11.2009, 12:50

Zitat von »"Arnom"«

Warum lässt man ihn nicht in Frieden ruhen anstatt sich das Maul über ihn zu zerreißen?
Willkommen im Kapitalismus. Selbst aus Leichen kann man noch ordentlich Geld schöpfen. Aber im Grunde genommen hat das wenig mit der Ordnung zu tun. Selbst Paul von Hindenburg wurde anders begraben als er wollte, nämlich im Tannenberg. Oder nehmen wir mal Lenin: Ich denke als Revolutionär würde er sich auch im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, das dutzende Denkmäler zu seinen "Ehren" erbaut würden - obwohl Historiker einig sind, dass er Denkmäler als überflüssig angesehen hat.

Keine Frage, alle haben "Großes" bewirkt für die "Kleinen". Aber über die Frage der Ehrung lässt sich immer Streiten.

Aber ich schweife ab. Fakt ist "einfache Menschen" müssen "Große Menschen" immer Ehren, damit sie sich "Verbunden" fühlen. War schon immer so (siehe Jesus) und wird auch immer so bleiben (siehe Enke).

Was ich jedoch immer sehr interessant finde ist, dass wenn es zu ende geht mit jemandem den man kennt, mag, oder verbunden war, dass dann die Menschen alle gläubig werden und hoffen, dass er jetzt in einer besseren Welt sei. Blablabla. Auch wenn sie am Tag davor gesagt haben "Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, noch an Gott" aber dann wenns passiert ist und der Leichnahm unter die Erde kommt, sie alle Mitbeten, heulen und nur das Beste hoffen und sich Demütig fühlen. usw.

Dieses Verhalten finde ich generell viel Interessanter als, nennen wir das Kind mal so wie es ist: Das Spekatakel um einen Leichnahm eines von fast 7 Mrd. Menschen.

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