Du bist nicht angemeldet.

Stilllegung des Forums
Das Forum wurde am 05.06.2023 nach über 20 Jahren stillgelegt (weitere Informationen und ein kleiner Rückblick).
Registrierungen, Anmeldungen und Postings sind nicht mehr möglich. Öffentliche Inhalte sind weiterhin zugänglich.
Das Team von spieleprogrammierer.de bedankt sich bei der Community für die vielen schönen Jahre.
Wenn du eine deutschsprachige Spieleentwickler-Community suchst, schau doch mal im Discord und auf ZFX vorbei!

Werbeanzeige

31

26.03.2009, 19:35

Die meisten deiner Antworten haben nichts mit dem Thema zu tun ...
If it were not for laughter, there would be no Tao.

Nox

Supermoderator

Beiträge: 5 272

Beruf: Student

  • Private Nachricht senden

32

26.03.2009, 19:37

Zitat

Ünd ich bin der Meinung, vielleicht doch wie Boromir in Herr der Ringe, dass wir diese Werkzeuge, sofern sie auch für Gute Dinge benutzt werden und erst recht wenn sie vor allem für Gute Dinge benutzt werden, nicht wegwerfen und opfern sollten um Dinge zu verhindern die auch ohne sie noch passieren können.


Sehr schön Vergleich, wenn man bedenkt, dass der Ring eben nicht für das gute genutzt werden konnte. Natürlich kann eine Zensur gut sein, aber die Gefahr, dass ein bestehendes System missbraucht wird ist größer, als wenn kein System für die Zensur existiert.
PRO Lernkurs "Wie benutze ich eine Doku richtig"!
CONTRA lasst mal die anderen machen!
networklibbenc - Netzwerklibs im Vergleich | syncsys - Netzwerk lib (MMO-ready) | Schleichfahrt Remake | Firegalaxy | Sammelsurium rund um FPGA&Co.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

33

26.03.2009, 19:53

Die Menschen sind von Natur aus gleich, sowohl in ihren körperlichen als auch in den geistigen Anlagen. Es mag wohl jemand erwiesenermaßen stärker sein als ein anderer oder schneller in seinen Gedankengängen, wenn man jedoch alles zusammen bedenkt, so ist der Unterschied zwischen den einzelnen Menschen nicht so erheblich, dass irgendjemand Veranlassung hätte, sich einen Anspruch daraus herzuleiten. Man nehme nur die Körperstärke: Selbst der Schwächste ist stark genug, auch den Stärksten zu vernichten; er braucht sich nur einer List zu bedienen oder sich zu verbinden mit anderen.[...]
Dieser Gleichheit der Fähigkeiten entspringen die gleichen Hoffnungen, ein Ziel zu erreichen. So werden zwei Menschen zu Feinden, wenn beide zu erlangen versuchen, was nur einem von ihnen zukommen kann. Um ihr Ziel zu erreichen (welches fast immer ihrer Selbsterhaltung dient, nur selten allein der größeren Befriedigung ihrer Bedürfnisse), trachten sie danach, den anderen zu vernichten oder untertan zu machen. Und der Angreifer selbst ist wieder durch andere gefährdet.
Die Folge dieses wechselseitigen Argwohns ist, dass sich ein jeder um seiner Sicherheit willen bemüht, dem anderen zuvorzukommen. So wird er sich so lange gewaltsam oder hinterrücks des anderen zu bemächtigen suchen, bis ihn keine größere Macht mehr gefährden kann. Das verlangt nur seine Selbsterhaltung und wird deshalb allgemein gebilligt. Schon weil es einige geben mag, die bestrebt sind, aus Machtgier und Eitelkeit mehr an sich zu reißen, als zu ihrer Sicherheit notwendig wäre. Die aber, die glücklich wären, sich in schmalen Grenzen zu begnügen, würden schnell untergehen, wenn sie sich - ein jeder für sich - verteidigen würden und nicht danach trachteten, durch Eroberungen ihre Macht zu vergrößern. Folglich muss dem Menschen die Ausweitung seiner Macht über andere, zu der ihn sein Selbsterhaltungstrieb zwingt, erlaubt sein.
Das Zusammenleben ist den Menschen also kein Vergnügen, sondern schafft ihnen im Gegenteil viel Kummer, solange es keine übergeordnete Macht gibt, die sie alle im Zaum hält. [...] Er wird dabei so weit gehen, wie er es wagen darf - was dort, wo es keine Ordnungsgewalt gibt, zur wechselseitigen Vernichtung führt.


Diese Aussage ist zwar schon paar Jahrhundere alt, gilt aber immer noch.

Schön lässt sich das z.B. im Vergleich Afrika<->"Westliche Welt" zeigen,
"dort unten" kämpfen die meisten ums nackte überleben, darum am nächsten Tag noch was zu essen und ein Heim zu haben, grössere Gruppen kämpfen gegeneinander um die Kontrolle von Gebieten und insbesondere Minen da deren Erzeugnisse in unsere, "Westliche Welt" verkauft wird und nur durch sie schnell und einfach zu Geld verdient und damit zum Mittel um zu überleben gesichert werden kann.
Wir hier in der "Westlichen Welt" leben, auch aufgrund der Ausbeutung der "Drittweltländer", ziemlich gut was die biologischen Grundbedürfnisse angeht.
Daher ist bei uns der Kampf auch nicht ganz so verzweifelt, kann es aber ab und zu werden (Amoklauf?). Wir kämpfen weniger um Resourcen, dafür um so mehr um Gesellschaftlichen Status, Anerkennung und Liebe.
Die Mustern scheinen mir völlig gleich zu sein.

Nach Hobbes ist das Mittel um diesen Krieg aller gegen alle nicht ausarten zu lassen eine Oberaufsicht zu haben. Das sah man gut bei Afghanistan und Irak, als zuvor die Taliban bzw. Saddam Hussein mit harter Macht herrschte gab es nur wenige Innenpolitische Streitigkeiten, nachdem sie weg waren brachen in beiden Ländern bürgerkriegsartige Zustände aus als die verschiedenen Religiösen Gruppen und Clans anfingen sich bekämpfen (in der neuen "Freiheit").
Natürlich muss diese Oberaufsicht nicht unbedingt schlechter Art sein, aber an sich sagt das Prinzip aus dass Menschen nur unter Druck zusammenleben können (zumindest ab gewisser Grösse der Gruppe, die sich aufgrund der aktuellen Überbevölkerung auch nicht wirklich umgehbar ist).

Ich habe die Hoffnung dass es auch anders ginge. Durch dezentralisierung und ein Bewusstsein für Verantwortung. Gerade auch aus Egoismus, denn fast immer kommt es automatisch (langfristig) auf sich selber zurück wie man andere behandelt.
Aber dahin, wenn es funktionieren würde, kämen wir sicher nicht von heute auf morgen.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

34

26.03.2009, 19:54

Zitat von »"knivil"«

Die meisten deiner Antworten haben nichts mit dem Thema zu tun ...

Wenn du meinst... ne Antwort von Dir würde ich trotzdem ganz gerne lesen :)

ich finde schon. Hier geht es doch um Freiheit und Gesellschaftsordnungen / Staat.
Lese ich zumindest auch so aus dem Titel.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

35

26.03.2009, 19:59

Zitat von »"Nox"«

Zitat

Ünd ich bin der Meinung, vielleicht doch wie Boromir in Herr der Ringe, dass wir diese Werkzeuge, sofern sie auch für Gute Dinge benutzt werden und erst recht wenn sie vor allem für Gute Dinge benutzt werden, nicht wegwerfen und opfern sollten um Dinge zu verhindern die auch ohne sie noch passieren können.


Sehr schön Vergleich, wenn man bedenkt, dass der Ring eben nicht für das gute genutzt werden konnte. Natürlich kann eine Zensur gut sein, aber die Gefahr, dass ein bestehendes System missbraucht wird ist größer, als wenn kein System für die Zensur existiert.

(Der Ringe konnte für das Gute gebraucht werden, nur eben nur sehr kurz, und wenn man mal angefangen hat kommt man wohl kaum von dem los..und dann wird man korrumpiert)

Hm, stimmt. Ich meinte die Aussage zwar mehr im Hinblick auf das Werkzeug "Freies Internet", aber für die Zensur gilt dieses Argument natürlich auch.

Cool, super, danke Nox, an das hatte ich gar nicht gedacht :lol:
Find ich toll dass Dir das aufgefallen ist und mir geantwortet hast :)

Hmm,.. Patt im Zensur vs. Nicht-Zensur.
Vielleicht fällt mir (oder jemandem sonst!) noch was ein...

(Finde ich sehr interessient hier, nicht oder weniger wegen den Leuten und Meinungen, sondern ganz allgemein den Versuch objektiv Für- und Wider abzuwägen!).

the[V]oid

Alter Hase

Beiträge: 775

Wohnort: Aachen

  • Private Nachricht senden

36

26.03.2009, 23:17

Oh mein Gott. Jetzt fangt ihr hier schon an Hobbes zu zitieren! Ich muss sagen, ich habe nicht viel aus dem Philosophie-Unterricht in der Schule behalten, aber ich weiß noch genau, dass die meisten Hobbes Thesen nicht im Allgemeinen gültig sind. Hobbes hat während des englisch Bürgerkrieges gelebt und alle seine philosophischen Thesen stützen sich auf seine unmittelbaren Erfahrungen dessen. Ferner geht Hobbes davon aus, dass der Mensch "von Natur aus" (philosophisch kritisch) böse sei. Dieser Punkt ist höchst umstritten, die meisten Philosophen der Geschichte haben den gegensätzlichen Punkt vertreten - Hoch lebe der Humanismus :D Find mit Sokrates an, ging über Jean-Jacques Rousseau, bis hin zu Immanuel Kant...
<< an dieser Stelle ist eine Signatur verstorben >>

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

37

27.03.2009, 12:25

hm, also ich hatte Hobbes sogar.. nur nix von dem was du jetzt da sagst :lol:

Also ich finde die These von ihm richtig, was mit dem Rest oder ihm als Person ist weiss ich nicht. ;)



Artikel auf Golem zu internet-sperren

38

27.03.2009, 12:41

Die Position von Thomas Hobbes ist natuerlich durch die Zeit als auch sein Umfeld gepraegt und sehr europaeisch. Schaut man z.B. Asien an, so weisen Taoismus als auch der Buddhismus andere Wege.
If it were not for laughter, there would be no Tao.

Beneroth

Alter Hase

Beiträge: 969

Wohnort: Schweiz

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

39

27.03.2009, 12:42

Zitat von »"knivil"«

Die Position von Thomas Hobbes ist natuerlich durch die Zeit als auch sein Umfeld gepraegt und sehr europaeisch. Schaut man z.B. Asien an, so weisen Taoismus als auch der Buddhismus andere Wege.


korrekt, aber unsere Kultur ist nach wie vor sehr europäisch.

40

27.03.2009, 12:58

Naja, das Christentum ist sehr europaeisch. Die 10 Gebote sind gute Ideen, leider hat sich die die Institution Kirche etwas anders entwickelt.
If it were not for laughter, there would be no Tao.

Werbeanzeige