@Nixon: Hier mal ein bisschen ausführlicher Kommentar, vielleicht hilft das ein bisschen.
Zu meiner Person: Ich bin 20, studiere Informatik in Karlsruhe und habe die letzten 7 Monate beruflich relativ viel mit PHP gearbeitet, Projekte an denen ich gearbeitet und mitgearbeitet habe sind unter anderem:
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http://shopdev.wolterskluwer.de/
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http://www.burdadirect-abo-service.de/young/22/home/
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http://www.bunnystore.de/
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http://b2cshop.sparkassenverlag.de/verlag
Wie du siehst, sind das alles Shops, die alle mit PHP realisiert wurden. Das ist nicht um anzugeben, sondern um meiner Aussage ein gewisses Gewicht zu geben.
Zu PHP:
PHP kann nahezu alles und man kann mit PHP grundsätzlich alles realisieren. Es ist sehr an C und Skriptsprachen angelehnt, was auch zu vielen hässlichen Konstruktionen führt. Die bereitliegenden Bibliotheken sind im Prinzip Exzellent und decken alles ab, was man so braucht. Die Doku ist wirklich 1A und die Community sehr aktiv, was z.B. Tutorials und Samples angeht. In Verbindung mit Linux, Apache und MySQL ist das wohl die am meisten verbreitendste Kombination und es gibt auch wirklich viele, tolle Projekte, die mit PHP realisiert wurden, z.B. Typo3, Joomla, die meisten Blogs und auch diese Forensoftware.
Die Eintiegshürde ist sehr gering und man kommt sehr schnell zu Ergebnissen, aber man kann auch wirklich große Projekte realisieren. Mit der neuen Version 5 hat auch OOP seinen Einzug in PHP gehabt. Alles gute Voraussetzungen.
Die Vorteile von PHP sind auch die Nachteile. Dadurch, dass man alles machen kann, kann man viel Bockmist bauen man muss sich verdammt anstrengen, guten Code zu produzieren. Ein gutes MVC Design, Smarty und Bibliotheken, wie das Zend Framework helfen dabei ungemein, trotzdem ist es sehr mühsam, da PHP von Haus aus keine Konzepte zur Programmstruktur vorsieht. Gerade bei sehr großen Projekten kommen auch die Standardlösungen schnell an die Grenzen und dann gehts mit PHP echt ans Eingemachte. Komponenten/Dateien mit 5000 Zeilen Quellcode sind keine Seltenheit und lassen sich irgendwann fast nicht vermeiden, bzw. es wird zu teuer, in die Lösung der Strukturprobleme zu investieren. Aufgrund des hohen Verbreitungsgrades ist es aber ein MUSS für Webentwickler, egal ob man es mag oder nicht.
Irgendwann kommt man dann an den Punkte, wo man sagt: Man könnte doch eine Bibliothek für x oder y schreiben um alles besser zu strukturieren und dann schreibt man in PHP rum und merkt irgendwann, dass es das alles in ASP.NET und Java schon längst gibt. Deshalb habe ich seit kurzem gewechselt. J2EE und ASP.NET können wirklich das gleiche und MyEclipse ist eine würdige Konkurrenz zu ASP.NET. Der große Unterschied ist, dass ASP.NET ein Produkt ist und J2EE eine Spezifikation, das heißt die Implementierung kommt von anderen Herstellern, was ein großer Pluspunkt ist, weil man aussuchen kann, ob man Tomcat oder JBoss oder doch was anderes bevorzugt (beides sind Webserver für J2EE - Applikationen).
In beiden Systemen ist die Struktur schon fest vorgegeben und man muss sich schon anstrengen um wirklich kompletten Bullshit zu produzieren. J2EE Applikationen zu warten macht wirklich Spaß und der Datenbank-Support ist nochmals deutlich besser. Anstatt MySQL Queries zu schreiben nutzt man eigentlich nur noch MyEclipse, um sich Klassen zu generieren, die dann den ganzen langweiligen Kram übernehmen. Das gleiche gilt für ASP.NET und VStudio.
Fazit: Ich empfehle auf jeden Fall J2EE (ASP.NET ist genauso gut, ist Geschmackssache).
Je nachdem was du dir zutraust würde ich entweder mit PHP anfangen (als Einstieg) und dann in nem halben Jahr auf J2EE oder ASP.NET umsteigen oder falls du dich schon als Fortgeschrittener bezeichnest gleich J2EE oder ASP.NET lernen und irgendwann mal ein kleines Projekt in PHP realisieren (damit du es mal gesehen hast und im Falle eines Falles nicht als Idiot darstehst).