Ich habe mir erstmal nur die ersten zwei Videos angeschaut.
1. Video:
In einigen Punkten hat er meiner Meinung nach recht, in anderen jedoch nicht. Und mich nervt seine Art und Weise, aber das ist ein anderes Thema.
Grafik:
- Er behauptet wir haben das grafische Limit bereits erreicht. Dem kann ich nicht zustimmen. Es gibt noch so unglaublich viele Baustellen, bei denen man die Grafik verbessern kann. Das Problem ist nur, dass es a) bessere Hardware braucht, b) neue Möglichkeiten Grafik zu erstellen und c) das nötige Budget um das auch umzusetzen. Wahrscheinlich gelangen wir irgendwann an ein Limit der Arbeitsleistung, aber selbst dann können noch neue Techniken eingesetzt werden die Zeit sparen oder neue Möglichkeiten mit wenig Aufwand hinzufügen. Ein Beispiel ist z.B. ein Tool um Licht, welches unter der Haut reflektiert wird (Haut und Fleisch ist Lichtdurchlässig) und es somit realistischer wirkt. Ich weiß nicht wie weit die Technik mittlerweile ist, aber bei Lichtsachen kann man noch so vieles dazuerfinden. Ein weiteres Beispiel ist die Tiefenschärfe. Die ist nur auf Screenshots gut anzusehen, ingame hingegen ist es, als ob man ständig eine Brille bräuchte, aber keine kaufen kann. Ohne Eyetracker, der in wenigen Millisekunden reagiert, wird man keine gute Technik entwickeln können.
- Dann ist Fotorealismus nicht das, was gute Grafik ausmacht. Als Indieentwickler werden mir hier sicher viele zustimmen. Ich finde z.B., dass viele Pixelspiele (unter anderem auch Super Mario) in Pixelform mehr Charm haben als ihre 3D-Nachfolger. Andere Spiele haben vielleicht Meshtechnisch kein hübsches Aussehen, aber dafür kommt die Atmosphäre im Spiel durch die Farbgebung besser zur Geltung. Und dann gibt es natürlich die verschiedensten Grafikstile (Zeichengrafik, Farbminimalismus, Kontrastgrafik, ....) die je nach Spiel eine ganz andere Wirkung mit sich bringen.
Steuerung:
- Ja sie ist wichtig, aber nicht unbedingt ausschlaggebend. Als Negativbeispiel wurde Gothic 1 genannt. Lustigerweise ist das aber eines der wichtigsten RPGs der Spielegeschichte, welches auch heute noch gespielt wird und wofür auch heute noch umfangreiche Mods erstellt werden (im Gegensatz zu moderneren Spielen der selben Entwicklerfirma). Die meisten Leute sind sich einig, dass die Steuerung der Zeit hinterher hing. Aber es gibt auch Leute, welche sie mögen. Sie ist zwar ungewöhnlich und etwas unnötig kompliziert, aber keineswegs undurchdacht und wenn man sie einmal verstanden hat, kann man problemlos spielen (bei mir hats genau eine Frage und Antwort lange gedauert und ich habe sie bis heute nicht verlernt). Dazu kommt, dass das Spiel eine Inspirationsquelle von z.B. CDPR (Witcherentwickler), SureAI (Skyrim-Moddingteam für die Total Conversion Enderal) und Anderen ist.
Ich mag die alten Tomb Raider zum Beispiel auch lieber als die Modernen, aber ich wette die Steuerung des ersten Tomb Raider ist wesentlich komplizierter als die der neuen Teile (Gothic ist teilweise daran angelehnt).
2. Video:
Ja auch seine Art mag ich nicht sonderlich, aber ich kann da in allen Punkten zustimmen. (Warum müssen die eigentlich immer so auf möchtegerncool tun?

) Ergänzend würde ich noch sagen, dass die besten Tutorials jene sind, welche der Spieler nicht als solche mitbekommt. In einem RPG z.B. wäre das ein Gespräch, bei denen der optionale Gesprächspartner Tutorialinhalt mit Spielinhalt gut vermischt, so das der Spieler davon ausgeht, es wäre ausschließlich Spielinhalt (Tutorial quasi unterschwellig eingebunden).