spieleprogrammierer.de - Forum und Wiki zur Spieleprogrammierung und Spieleentwicklung

Also grundsätzlich brauchst du um ein Spiel zu programmieren nicht unbedingt Geld.
Die Programmierumgebungen (IDEs) gibt es in der Regel kostenlos oder zumindest eine kostenlose Version davon. Auch sonst gibt es auf dem OpenSource-Markt sehr viele Inhalte die du nutzen kannst.

Wenn du so keinen Anfangspunkt hast, dann empfehle ich dir den entsprechenden Wiki-Eintrag: https://www.spieleprogrammierer.de/wiki/Spiele_programmieren_lernen

Eines wirst du aber auf jeden Fall brauchen: Zeit.

Es gibt aber auch Programme wie den RPG-Maker die dir sehr viel von der Programmierung abnehmen, ob es da aber Kostenlose Versionen gibt bzw. wie gut die deine Ideen umsetzen können, weiß ich allerdings nicht.

Keine Panik. Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Allerdings ist Spiele entwickeln nichts mal eben für zwei drei Abende und man ist fertig. Das erschlägt dich am Anfang erst mal. Das sollte dir von vornherein klar sein. An meinem grössten Spiel habe ich drei Jahre entwickelt. Und ich lerne seit nunmehr fast 20 Jahren immer noch täglich dazu.

Und man fängt beim Anfang an. Bei den Grundlagen und den kleinsten möglichen Projekten wie Pong. Ein Pokemon ähnliches Spiel ist für den Anfang viel zu gross. Das ist ein Fernziel für wenn du mal weisst wie der Hase läuft. Erst mal lesen und schreiben lernen bevor man einen Roman schreibt.

Ums richtig programmieren kannst du rumkommen. Allerdings wird es dich irgendwann doch da hin ziehen wenn du lang genug dabei bleibst. Eine Sprache ist ein wenig flexibler als ein Non Programming System. Bei Kostenlos wirds allerdings schon wieder schwieriger. Von irgendwas wollen die Entwickler ja auch leben.

Die derzeit bekanntesten und wohl auch besten Entwicklertools gerade für den Hobbyisten dürften wohl die 3D Entwicklersets Unity und Unreal Engine sein. Damit werden sehr viele kommerzielle Spiele entwickelt. Beide sind kostenlos, und kosten erst was wenn man richig damit verdient. Beide sind auch für Einsteiger geeignet. Für beide gibt es einen Non-Programming Weg. Für Unity kostet das entsprechende Plugin namens Playmaker aber eine Kleinigkeit.

Die bekannteste Open Source Game Engine ist derzeit Godot. Natürlich ist die kostenlos. Das ist aber schon wieder programmieren. Das System ist allerdings recht einsteigerfreundlich.

Im 2D Bereich sind die bekanntesten Vertreter Scirra's Construct, Game Maker von Yoyo und Multimedia Fusion. Vom Game Maker gibts eine kostenlose funktionsreduzierte Version. Die anderen kosten etwas.

Ansonsten gibt es noch unzählige Tools und Engines da draussen die kaum einer kennt. Manche gar nicht mal schlecht. Das Problem mit den Dingern ist dann allerdings die Community und die verfügbaren Ressourcen. Tutorials. Dokumentation ... . Deswegen sollte sich ein Anfänger meiner Meinung nach an die grossen Dinger halten, und erst mal der Schwarmintelligenz folgen.

Hier gibts auch noch mal eine nette Liste inklusive weiterführender Links. Allerdings auf Englisch: https://www.slant.co/topics/1907/~game-e…non-programmers

LG Tiles

Zitat von »Saniis«

Meine Frage wäre wie folgt:
Gibt es Programme und Hilfen, die kostenfrei sind und mit denen ich ein Simples Spiel alleine auf die Beine bringen könnte.
Natürlich nicht für den großen Markt, sondern nur für eine kleine Gruppe, denen ich gerne eine Freunde machen würde.

Ja gibt es. Mit elm z.B. habe ich gute Erfahrungen gemacht was den Teil 'Programme' betrifft.
Viel einfacher geht es heutzutage nicht solange man noch richtig programmiert. Diese Option würde aber schon das schreiben von Programmtext voraussetzen, das Produkt 'zusammenklicken' wie mit grafischen Werkzeugen ist damit nicht.

Was den Teil 'Hilfe' betrifft: Du könntest z.B. im Forum auf spieleprogrammierer.de nach Hilfe fragen.

Zitat von »Saniis«

Leider werden in den Videos auch nicht erläutert wie man einfache gestrickte Spiele erstellt, die ohne einen laufenden Charakter und "Schießerei" funktionieren.
Sondern eigentlich nur mit wechselnden Bildern und Text. :3

Ein Video habe ich gerade nicht parat aber zu den Funktionen die du dir vorstellst habe ich Beispiele für einfache vollständige Umsetzungen gefunden, garantiert ohne laufenden Charakter und "Schießerei":

• Wechselnde Texte: http://elm-lang.org/examples/buttons
  
• Wechselnde Bilder: http://elm-lang.org/examples/time
  

Was das erläutern dazu betrifft kannst du ja mal bescheidgeben wo es bei dir anfängt/aufhört.

elm ist eine Programmiersprache und kein Programm. Außerdem ist elm jetzt nun wirklich nicht auf Spieleprogrammierung ausgelegt.

@Saniis: Schau Dir am besten Tiles Beitrag genau an. Ich habe mal eine Zeit lang ein bisschen mit Game Maker Prototyping betrieben und fand das ganz nett. Ich bin Programmierer, wie viele andere hier auch (siehe Name der Webseite), daher befasse ich mich i.d.R. weniger mit Tools, die versuchen einem die Programmierung zu ersparen. Ich gehe davon aus, dass das den meisten hier so geht.

2D:
Tja ich bin ein verfächter von "Libgdx" mit der Programmiersprache Java. "MonoGame" soll auch ganz brauchbar sein, aber hat den großen Nachteil wegen der Mono Licence wenn Zielplatform Android oder IOS ist. Auf Windows ist es aber kostenfrei.

3D:
Unity würde ich da empfehlen. Aber auch im 2D Bereich ist es super. Hat aber auch eine spezielle Licence. Die greift aber erst bei einem bestimmten Jahresumsatz mit der Anwendung.

Aber vielleicht zielst du auch eher auf eine Webanwendung ab, die im Browser läuft?

Zitat von »Chromanoid«

Ich bin Programmierer, wie viele andere hier auch (siehe Name der Webseite), daher befasse ich mich i.d.R. weniger mit Tools, die versuchen einem die Programmierung zu ersparen. Ich gehe davon aus, dass das den meisten hier so geht.

Ich mache lieber die Tools selber. Sowas wie Unity zb verdirbt mir ein wenig den Spass am Programmierer sein. Autorentools hin und her. Sie erleichtern einem dahingehend es, dass man sich auf das eigentliche Spiel konzentrieren kann und nicht sich noch mit der technischen Komponente tiefer befassen muss. Aber genau diese kann einen auch wirklich Spass machen. Der Weg ist das Ziel.


Ich hab bis jetzt 19 Spiele veröffentlicht. Aber die Spiele woran ich wirklich hänge, die mir wichtig sind, die sind alle noch nicht fertig, weil man seine Ziele zu hoch trägt.

Es kann gut sein, dass du dein Spiel was du jetzt vor hast nicht beendest, aber du wirst daraus lernen. Und du wirst vielleicht das Projekt abbrechen und neue beginnen.

Bei deiner Art von Spiel sehe ich die Problematik im "Content" vielmehr. Kommt drauf an wie komplex du es gestalten willst, kann die technische Komponente auch schon herausfordernd sein für einen Anfänger. Ich sage immer versuch gleich gross anzufangen und du wächst daran schnell als Entwickler, aber erwarte nicht dass das Projekt fertig wird, bzw. das Projekt nicht zu einem Punkt kommt wo es dich kontrolliert und du im Grunde mit deinem Wissen von vorne beginnen solltest, bzw keine Wahl mehr hast als nochmal deine ganze Architektur deines Spiels mit deinem neu erlangten Wissen zu durchdenken, um wieder Herr deines Programms zu werden. Bzw. überhaupt das Spiel fertig zu bekommen.

Daher empfehle ich wie schon einer erwähnt hat hier. Nimm dir "Pong" als Spiel. Oder was einfachtes erstmal. Nur um reinzukommen. Ein RPG ist eine Content-Hur**. Und das Balancing frisst sicherlich am Meisten Nerven und Zeit.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass selbst einfach wirkende Spiele oft eine Menge Arbeit sein koennen, vor allem wenn man sie wirklich komplett release-fertig machen will. Daher empfehle auch ich Dir, egal auf welche Art und Weise Du das Spiel machen wirst, erstmal was einfaches zu machen. Ich weiss dass man das nicht gerne hoert, da man sich selbst und seine Faehigkeiten gerne ein wenig ueberschaetzt, aber gerade ein RPG ist wirklich das vermutlich umfangreichste, was man machen kann, getoppt vermutlich nur noch von Adventures.

Warum?
Ganz einfach, nehmen wir mal als Beispiel Adventures: Du benoetigst dafuer zig verschiedene Schauplaetze, zig Charaktere, zig Animationsphasen, zig Dialoge, zig Raetsel, und alles davon musst Du einzeln herstellen, da Du NICHTS kopieren kannst. Zudem kannst Du das Spiel kaum erweitern, wenn es mal fertig ist. Denn wenn Du dann merkst, dass es zu kurz ist, musst Du die Story evtl. komplett aendern oder viele andere Dinge wieder komplett rauswerfen und durch was neues ersetzen, damit es in sich wieder stimmig ist usw.

Nehmen wir nun als Gegenbeispiel ein einfaches Arcade-Spiel a la Pacman: Du brauchst 1 Spielfigur, 1 Gegner (in 4 verschiedenen Farben), eine Handvoll "Tiles" fuer die Waende und die zu fressenden Punkte, 1 einziges Level (zumindest wenn man das Original Pacman als Vorlage nimmt) und schon kannst Du daraus ein Spiel machen. Das tolle ist, Du kannst es jederzeit beliebig erweitern. Du kannst neue Gegner einbauen, neue Levels basteln, neue Tile-Designs einfuehren, usw, ganz wie Du moechtest. Aber es funktioniert auch ohne. Das ist der springende Punkt. Versuche also erstmal ein Spiel zu machen, das Dir nicht unnoetig viel Aufwand bereitet, denn angefangene und nicht vollendete Projekte gibt es wirklich massenhaft. Auch ich selbst habe vermutlich 10x so viele angefangene Sachen auf meiner Festplatte herumliegen als fertiges. Und ich denke das ist sogar noch untertrieben.

Auch wirst Du merken, wenn Du noch nie ein Spiel programmiert/erstellt hast, dass sogar die simpel aussehenden Spiele a la Pacman richtig viel beinhalten, was erst auf den zweiten Blick deutlich wird. Und dass Dein eigener Clone vielleicht aus irgendeinem Grund gar keinen Spass macht auf Dauer. Weil Du diese Dinge vermutlich uebersehen hast, weil sie Dir zu trivial erschienen.

Ich gebe Dir mal nen Tip, womit man zumindest experimentieren kann: PICO-8. Das ist eine Art "virtuelle Konsole", sehr reduziert, aber mit den noetigen Tools, um selbst ein Spiel zu erstellen. Man muss zwar programmieren, aber die Sprache ist sehr einfach. Schau Dir mal auf Youtube ein PICO-8 Tutorial an. Das tolle ist, die Plattform ist so stark reduziert dass eigentlich wirklich jeder halbwegs etwas damit hinbekommen sollte. Ideal auch um Spiel-Ideen zu "prototypen". Ein weiterer Pluspunkt: Du kannst Dir den Source Codes jedes Spiels anschauen, das dafuer veroeffentlicht wurde.