Du bist nicht angemeldet.

Stilllegung des Forums
Das Forum wurde am 05.06.2023 nach über 20 Jahren stillgelegt (weitere Informationen und ein kleiner Rückblick).
Registrierungen, Anmeldungen und Postings sind nicht mehr möglich. Öffentliche Inhalte sind weiterhin zugänglich.
Das Team von spieleprogrammierer.de bedankt sich bei der Community für die vielen schönen Jahre.
Wenn du eine deutschsprachige Spieleentwickler-Community suchst, schau doch mal im Discord und auf ZFX vorbei!

Werbeanzeige

1

22.07.2015, 20:46

Game Designer – Realistisches Ziel?


Hallo zusammen,


ich bin momentan in einer Berufsfindungsphase und überlege in die Richtung Game Design zu gehen. Allerdings habe ich schon ein gewisses Alter und kann nicht einschätzen, ob da überhaupt noch eine Chance für mich besteht. Theoretisch sehe ich in mir viele Fähigkeiten und Talente, die mich für diesen Beruf wie gemacht erscheinen lassen. Allerdings bin ich aus der Praxis ziemlich raus. Ich würde gerne eure Einschätzung hören, ob das für mich ein realistisches Ziel ist und überhaupt das richtige für mich wäre. Ich muss wohl erst mal kurz etwas über mich erzählen.


Ich bin 27, männlich und habe nach einem abgebrochenen Informatik- sowie Geographiestudium eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht, die ich gerade beendet habe. Leider musste ich schon vor beendigung der Ausbildung feststellen, dass das nicht ganz der richtige Beruf für mich ist. Mir fehlt einfach die Kreativität in dem Beruf und mir liegt das ganze Programmieren einfach irgendwie nicht. Ich weiß dass ich eher ein visueller Typ bin, mit einem besonders gut ausgeprägtem räumlichen Verständnis und dass meine visuelle Wahrnehmung am besten ausgeprägt ist, gegenüber beispielsweise dem Hör- oder Leseverständnis. Ich lerne auch am besten mit visuellen Hilfsmitteln und diverse Tests haben auch gezeigt, dass ich ein visueller- sowie emotionaler Mensch mit einem guten Vorstellungsvermögen bin.


Gleichzeitig bin ich im Programmieren eine absolute Niete. Ich kann es einfach nicht gut. Mir fehlt vielleicht auch etwas die Praxis, aber eben auch das Interesse und das Talent. Falsche Aussichten auf einen sicheren Job und gutes Gehalt haben mich leider zu dieser Ausbildung getrieben, aber ich sehe da eigentlich keine Zukunft für mich.
Allerdings habe ich recht gute Kenntnisse in der Konzeption von Anwendungen (z. B. UML Diagramme) sowie Datenbanken durch meine Ausbildung erworben, sowie Grundkenntnisse im Projektmanagement. Und ein gewisses technisches Verständnis und PC Affinität habe ich natürlich auch, sonst hätte ich diese Ausbildung gar nicht erst in Erwägung gezogen.


Auf jeden Fall möchte ich mich jetzt aber in etwas gestalterischem ausprobieren. Ich glaube dass mir ein künstlerisch-/gestalterischer Beruf deutlich besser liegt, als was ich bisher gemacht habe. So etwas als praktische Tätigkeit würde mir wahrscheinlich sehr gefallen und Spaß machen. Daher interessiert mich z. B. der Bereich Game Art. Als Kind habe ich auch sehr viel gezeichnet und gemalt. Ich muss an dieser Stelle allerdings sagen, dass meine zeichnerischen Fähigkeiten sich seitdem nicht mehr weiterentwickelt haben, bzw. ziemlich eingerostet sind, da ich dann langsam anfangen musste mich mit "vernünftigen" Dingen zu beschäftigen -.-
Allerdings habe ich beispielsweise gute Kenntnisse in Photoshop.


Mich würde aber auch 2D- oder 3D-Design interessieren. Mit entsprechenden Programmen habe ich aber noch überhaupt nicht gearbeitet. Ich möchte mir das aber demnächst mal anschauen und gucken, ob man sich das selber gut beibringen kann. Oder schafft man das nicht ohne Hilfe?


Auch die konzeptionelle Richtung würde mich interessieren, also das eigentliche Game Design. Ich würde also in alles gerne erst mal irgendwie reinschnuppern, was ja sicher in einem Game Design Studium möglich ist.
Nur für Game Development interessiere ich mich nicht so sehr, da ich ja bereits aus Erfahrung sagen kann, dass Programmieren einfach nicht das richtige für mich ist und mir keinen Spaß macht.


Ich habe mich früher als Teenager schon irgendwie mit Game Design beschäftigt, in dem ich Custom Maps für diverse Spiele erstellt habe, weshalb ich überhaupt erst auf die Idee gekommen bin, dass mir das Spaß machen könnte. Das ist allerdings schon über 10 Jahre her.
Damals habe ich beispielsweise für Warcraft 3 eine sehr erfolgreiche Custom Map erstellt, die sogar recht häufig auf den europäischen und amerikanischen Servern gespielt wurde. Dabei habe ich mir ein komplett eigenes Spielkonzept ausgedacht, das User-Interface teilweise neu gestaltet (z. B. Icons etc. mit Photoshop neu entworfen), einfache Skripte geschrieben, eigene Sounds importiert und oben drein noch eine kleine Spielecommunity verwaltet, mit Forum und allem was dazu gehört. :)
Und damals habe ich schon schwierigere Programmieraufgaben an andere deligiert, da ich es nicht konnte und auch keine Lust hatte, das zu machen. Als Gegenleistung habe ich dann gestalterische Aufgaben für andere "Mapper" übernommen.
Zeitweise hatte ich sogar ein kleines Team, mit dem ich zusammen gearbeitet habe.


Dann fing wie gesagt der Ernst des Lebens an und ich habe mich in den letzten 10 Jahren überhaupt nicht mehr damit beschäftigt, weil mir immer eingeredet wurde, ich sollte etwas "richtiges" machen. Ich glaube aber dass meine Leidenschaft tatsächlich im Game Design liegt und möchte dieser jetzt wieder nachgehen.


Natürlich bin ich auch ein "Gamer", allerdings gehöre ich da wohl eher nicht zur klassischen Sorte. Sachen wie CS etc. habe ich nie gespielt. Trotzdem blicke ich auf immerhin 20 Jahre Spieleerfahrung zurück, auf diversen Konsolen, hauptsächlich aber auch PC. Ich bin hier sehr vielseitig interessiert, spiele zwar bevorzugt Strategiespiele, aber auch viel in Richtung Jump'n'Run, RPG, Arcade, Beatemup usw^^ Nur keine Ballerspiele.
Insbesondere spiele ich aber seit einiger Zeit vor allen Dingen Indiegames, die mich einfach durch ihre vielen neuen Ideen, die ungewöhnlichen Spielkonzepte und die teils künsterlische Umsetzung sehr faszinieren.


Aber natürlich besteht mein Leben nicht nur aus Gaming. Ich bin nicht der klassische Zocker, der sich denkt "Geil, ich Game gerne, also werde ich doch Spieleentwickler".
Ich würde mich eher als Generalisten bezeichnen, mit einem vielseitigen Interesse und einem überdurchschnittlich umfangreichen Allgemeinwissen. In meinem jetzigen Beruf bringt mir das natürlich gar nichts, da werden eher Fachidioten gesucht. Deshalb sehe ich auch viel Potential das ich besitze verschwendet. Irgendwo habe ich gelesen, dass aber genau ein breit aufgestelltes Interessengebiet sowie großes Allgemeinwissen im Game Design von sehr großem Vorteil sein kann.


Unweit von meinem Wohnort hier in Köln gibt es zufälliger Weise eine staatliche Fachhochschule, die Game Design bzw. "Digital Gaming" anbietet. Ein privates Studium werde ich mir wohl nicht leisten können, da ich alles aus eigener Tasche bezahlen müsste. Kriege weder etwas von den Eltern noch Bafög.


Jetzt ist es natürlich so, dass die dort ein Auswahlverfahren haben, da ja sehr viele an diesen Studienplätzen interessiert sind. Und zwar muss man zum einen etwas vorlegen, was man schon gemacht hat, zum anderen gibt es einen Eignungstest. Außerdem muss man seinen Lebenslauf vorzeigen, wobei ich nicht weiß ob das wirklich einen Einfluss auf die Annahme hat.


Meine alten Projekte von vor 10 Jahren habe ich längst nicht mehr und wären natürlich völlig veraltet. Deshalb muss ich etwas neues machen! Ich fange jetzt aber komplett von Null an und habe daher keine Idee, wie ich jetzt am besten Anfange und was ich machen kann. Mir fehlt irgendwie der Einstieg.


Außerdem habe ich keine genaue Vorstellung davon, was bei diesem Eignungstest wohl für Fähigkeiten geprüft werden. Kann mir da vielleicht jemand was erzählen?


Um noch mal zusammen zu fassen, da das ja jetzt sehr viel Text war:
Ich glaube dass ich vom Typ und von meiner Interessenslage her eigentlich sehr gut in diesen Beruf passen würde und ich deshalb diese Richtung einschlagen sollte. Allerdings habe ich schon seit sehr langer Zeit nichts mehr in der Richtung gemacht (außer ein bisschen zu daddeln^^), da mir dafür einfach die Zeit gefehlt hat. Ich habe daher einfach so gut wie keine praktischen Skills. Seht ihr das als Problem?


Glaubt ihr dass ich es trotzdem noch irgendwie schaffen kann, in die Richtung rein zu kommen? Wie schätzt ihr meine Chancen ein? Auch im Bezug auf die Annahme an einer staatlichen Hochschule? Wie könnte ich beginnen, um den passenden Einstieg zu finden? Womit fange ich jetzt am besten an, damit ich eine Chance habe, in ein oder zwei Jahren Game Design zu studieren?


Ich bin leider total raus und fange praktisch von Null an, aber ich möchte einfach versuchen meine früheren Leidenschaft wieder nach zu gehen und auf alles andere (sprich berufliche Perspektiven, Geld etc.) zu scheißen. Da bin ich doch im Game Design genau richtig oder? :D

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »JakeTheDog« (22.07.2015, 20:57)


BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

  • Private Nachricht senden

2

22.07.2015, 21:00

Ich bin mal knallhart ehrlich. Ich glaube nicht, dass das was wird. Deine Vorkenntnisse, Portfolio und Laufbahn spricht aus meiner Sicht dagegen. Speziell da Game Design überlaufen ist und die Konkurrenz stark.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

3

22.07.2015, 21:23

Ich bin mal knallhart ehrlich. Ich glaube nicht, dass das was wird. Deine Vorkenntnisse, Portfolio und Laufbahn spricht aus meiner Sicht dagegen. Speziell da Game Design überlaufen ist und die Konkurrenz stark.
Kannst du mir das vielleicht etwas näher erläutern, WARUM du das glaubst? Nur weil mir die technischen Skills fehlen? Ich habe ja schon in der Vergangenheit bewiesen, dass ich grundsätzlich das Zeug dazu habe, mit sowas erfolgreich zu sein! Und zeichnen, mit 3D-Programmen umgehen etc. kann man sich ja alles beibringen. Programmieren kann ich auch ein bisschen, auch wenn ich wie gesagt (zumindest dafür dass ich das beruflich mache) darin kein großer Profi bin und davon eigentlich lieber weg kommen möchte. Für einen Eigungstest sind meine Fähigkeiten darin aber mehr als ausreichend.

4

22.07.2015, 22:34

Dass dieser Karrierewechsel sehr riskant ist, ist dir ja bewusst. Ich würde deshalb nicht in einem Forum quasi um "Erlaubnis" fragen. Die meisten Menschen sind risikoavers und wir kennen nicht alle wichtigen Details aus deinem Leben, um dir einen vernünftigen Ratschlag zu geben. Wir wissen auch nicht, wie sehr du es wirklich willst und wie dein Durchhaltevermögen aussieht.

Frag dich lieber, ob du bereuen wirst es nicht versucht zu haben, wenn du an deinem Sterbebett angekommen bist. Wenn du dir unsicher bist, lass es sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du keine Wahl hast und es tun musst, ist die Frage sowieso überflüssig und du solltest dir lieber Ziele stecken und dich ordentlich in's Zeug legen.

Das mit den Skills ist auch so eine Sache. Ich denke nicht, dass du unbedingt ein Profi in allem sein musst, um Erfolg zu haben. Viele durchschnittliche Skills können auch zu einem sehr guten Endprodukt führen. Gutes Beispiel ist z.B. Cave Story - jede Komponente für sich (Grafik, Sound, Musik, Story, ...) ist eher Durchschnitt. Trotzdem ist es ein grandioses Spiel, das von einer Person fast im Alleingang entwickelt wurde.

Was den Einstieg angeht: Entwickle und veröffentliche Spiele und nutze Game Jams und Conventions um dich zu vernetzen.

Viel Erfolg :thumbsup:
Mein Kaktus ist weder klein noch grün.

5

24.07.2015, 17:52

Also wenn du genug Geld hat, bzw es daran nicht harpert, so kannst du alles werden was du willst in unserem Land.

Geh zur Gamesacademy und dann läuft das.

BlueCobolds Ansicht teile ich nur wenn du nicht viel Geld hast.

BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

  • Private Nachricht senden

6

24.07.2015, 18:48

Nur weil man genug Geld hat, heißt das nicht, dass das Studium allein ihn auch zu dem gewünschten Job bringt. Er ist nicht der jüngste, er hat schon ein Studium abgebrochen (was immer Fragen bei einer Bewerbung aufwerfen wird) und große Referenzen hat er auch nicht. Wie ich schon sagte, ich denke, dass es da genug Konkurrenten mit besseren Qualifikationen gibt und da die Branche sehr eng ist, machen wohl eher diese das Rennen.

Übrigens wäre ich Dir sehr dankbar, TypeOverride, wenn Du zu Themen auch etwas beitragen würdest außer Deiner persönlichen Vendetta und dem zwanghaften Verhalten einfach nur nein zu dem zu sagen, was ich bereits vorher erläutert habe. Das bringt nämlich genau 0 Mehrwert und lässt sich als Trolling einstufen. Du weißt ja, was mit Trollen passiert. Also entweder trag etwas sinnvolles bei oder es fliegt.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

TGGC

1x Rätselkönig

Beiträge: 1 799

Beruf: Software Entwickler

  • Private Nachricht senden

7

24.07.2015, 23:52

Du hast 10 Jahre lang nichts gemacht, obwohl sich in der Zeit durch Tools etc. Die Möglichkeiten vervielfacht haben. Und auch in deinem Studium und Ausbildung hätte man sowas auch einbringen können. Glaube daher auch wie BC das du da momentan nichts erreichen wirst
...

KeksX

Community-Fossil

Beiträge: 2 107

Beruf: Game Designer

  • Private Nachricht senden

8

25.07.2015, 01:20

Letztendlich bleibt aber auch zu sagen, dass man nur einmal lebt und du dir etwas suchen solltest, das dich langfristig glücklich macht.

Scheint so als hättest du zu lange auf die falschen Leute gehört. Ich meine wie kommt man von Informatik auf Geographie? Naja, aber das ist halt Pech aber man muss halt mit dem Leben, was man hat.
Wenn du wirklich Bock hast, steig doch einfach irgendwo als QA ein. Potentiell scheiß Job, miese Bezahlung, aber höhere Wahrscheinlichkeit irgendwo reinzurutuschen.

(Was nicht heißen soll, dass ich sage, dass du gute Chancen hast. Ist in deiner Situation halt nicht leicht, aber das wird es nirgendwo sein)
WIP Website: kevinheese.de

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »KeksX« (25.07.2015, 03:16)


BlueCobold

Community-Fossil

Beiträge: 10 738

Beruf: Teamleiter Mobile Applikationen & Senior Software Engineer

  • Private Nachricht senden

9

25.07.2015, 08:37

aber höhere Wahrscheinlichkeit irgendwo reinzurutuschen.
Ist das denn so? Gibt es dafür Referenzen? Also kennt jemand jemanden, wo das tatsächlich so funktioniert hätte? Denn soweit ich das bisher kenne, kommt man von der QA nicht zur Entwicklung. Andersrum habe ich das hingegen schon oft gesehen. Wie man vom Tester zum Game-Designer wird, das sehe ich ebenfalls nicht.

Allerdings sollte man vielleicht mal fragen, was er glaubt, was ein Game-Designer genau tut. Er spricht da von Level bauen und 3D-Modellen, das sind aber gar nicht die Aufgaben eines Game-Designers.
Teamleiter von Rickety Racquet (ehemals das "Foren-Projekt") und von Marble Theory

Willkommen auf SPPRO, auch dir wird man zu Unity oder zur Unreal-Engine raten, ganz bestimmt.[/Sarkasmus]

Hello_Kitty!

unregistriert

10

25.07.2015, 09:22

Ist das denn so? Gibt es dafür Referenzen? Also kennt jemand jemanden, wo das tatsächlich so funktioniert hätte? Denn soweit ich das bisher kenne, kommt man von der QA nicht zur Entwicklung. Andersrum habe ich das hingegen schon oft gesehen.

Wenn es deinen persönlichen Erfahrungshorizont übersteigt, kann es das nicht geben, oder was? Und wenn jetzt wirklich jemand ein gegenteiliges Beispiel nennt, ist es wohl nur Hörensagen? Ich schätze im Zweifel muss einfach jemand recht behalten und dann ist es ja passend, dass jemand so selbstgefällig wie du für seine Meinungen eintritt.

Werbeanzeige