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Machst Du das nebenher oder hauptberuflich? Hast Du ein Gewerbe oder Freiberuflertum angemeldet?

Nebenher privat: Du verkaufst Deine Spiele, bekommst das Geld und gibst es auf Deiner jährlichen Steuererklärung irgendwo als zusätzliches Einkommen an. Falls es nennenswerte Summe sind, wirst du daraufhin ein bisschen nachbezahlen müssen. Falls es Summen sind, die in ihrer Höhe mit Deinem Haupteinkommen konkurrieren, könnten Dir dann diverse Ämter auf's Dach steigen. Frag einen Steuerberater oder eher Lohnsteuerhilfe-Menschen.

Als Freiberufler oder kleines Gewerbe: Du stellst Rechnungen aus, bekommst Einnahmen, führst davon (anfangs monatlich) Umsatzsteuer ans Finanzamt ab (edit: außer Du bist als Kleinunternehmer von der USt befreit), machst am Ende des Jahres dann eine Einkommenssteuererklärung (nach Einnahme-Überschuss-Rechnung) und zahlst darauf Einkommenssteuer und evtl. Gewerbesteuer. Kann man selber machen, aber es gibt auch Steuerbüros oder (teurer, aber umfangreicher) Steuerberatungen.

Als Kapitalgesellschaft (GmbH und Artverwandte) oder größeres Gewerbe: Du stellst Rechnungen aus, bekommst Einnahmen, führst ebenso Umsatzsteuer ans Finanzamt ab und musst nach Abschluss eines Jahres eine Bilanz aufstellen. Man sagt, dass spätestens das ohne Steuerberater nicht mehr machbar ist.

Alle Angaben ohne Gewähr, ich bin nur als Laie da reingerutscht.

Hm, man kann Gewerbe anmelden (ist relativ einfach und relativ billig (~ 20 € Bearbeitugnsgebühr)) und dann sien Spiele verkaufen. Wenn man wenig genug einnimmt, fällt das unter die Kleinunternehmerregelung und man muss keine Umsatzsteuer bezahlen.
Am besten nochmal nachhören, aber sobald man Gewerbe anmeldet, bekommt man das eh gesagt, oder aber man bekommt Informationen, wo man das herausfinden kann.

[edit]zu spät, man sollte nie das Browserfenster ne halbe Stunde offen lassen [/edit]

Afaik kann man den Verkauf von Produkten nicht als Freiberufler laufen lassen, weil es eine unternehmerische Tätigkeit ist, d.h. man muss ein Gewerbe dazu anmelden. Anders wäre es, wenn du dein Spiel für einen Festbetrag an einen Publisher verkaufst. Ein Gewerbe anmelden kann man einfach, indem man zum Gewerbeamt geht und einen Gewerbeschein beantragt (kostet so 25€) und sich zusätzlich beim Finanzamt anmeldet. Die werden dich dann auch darüber aufklären was genau ein Kleinunternehmer ist und ob du das in Anspruch nehmen solltest / kannst.

Viele Grüße

Edit: Sorry ein bisschen wiederholt was Jonathan geschrieben hat

Zitat von »rewb0rn«

Afaik kann man den Verkauf von Produkten nicht als Freiberufler laufen lassen, weil es eine unternehmerische Tätigkeit ist, d.h. man muss ein Gewerbe dazu anmelden. Anders wäre es, wenn du dein Spiel für einen Festbetrag an einen Publisher verkaufst. Ein Gewerbe anmelden kann man einfach, indem man zum Gewerbeamt geht und einen Gewerbeschein beantragt (kostet so 25€) und sich zusätzlich beim Finanzamt anmeldet. Die werden dich dann auch darüber aufklären was genau ein Kleinunternehmer ist und ob du das in Anspruch nehmen solltest / kannst.

Viele Grüße

Edit: Sorry ein bisschen wiederholt was Jonathan geschrieben hat

Das Finanzamt ist oft auch sehr hilfreich bei Fragen die man dazu hat.

rewb0rn: Müsste man nicht auch einen Gewerbeschein beantragen wenn man das Spiel an einem Publisher verkauft? Ohne kann man doch üblicherweise gar keine Rechnung schreiben, oder? Darum braucht man auch als Freiberufler ein Gewerbe (So wurde es mir zumindestens erklärt, darum habe ich eins )

Du bist Freiberufler *und* hast ein Gewerbe? Also quasi zwei Unternehmen? Oder missverstehe ich da was? Nach meinem Wissen darf man als Freiberufler nur bestimmten Berufsgruppen angehören, dann aber mehr oder minder alles tun, was ein Gewerbe auch tut. Es ist dem Staat nur sehr wichtig, dass es eine im hohen Maße eigenverantwortliche Arbeit ist, weil sonst viele Angestellte auch Freiberufler wären.

In der Schweiz kann man ohne über eine juristische Person (aka Gewerbe) verkaufen. Man haftet einfach mit dem Privatvermögen und muss alles selbst versteuern (mit den eigenen Steuern). Geht aber glaube ich nur bis zu einem gewissen Betrag.
Wird aber mit mehreren Leuten oder Angestellten einiges komplizierter und dann muss man schon ein eingetragenes Gewerbe sein (haben wir auch so gemacht). Wird vertraglich auch einfacher.

Ich bin ja auch kein Experte aber so wie es mir vom Steuerberater und der Frau auf dem Amt erklärt wurde, kannst du in bestimmten Berufen (Journalist, Rechtsanwalt, Informatiker...) als Freiberufler arbeiten, wenn du genau das in selbstständiger Tätigkeit machst, was du studiert hast. In meinem Fall (Informatikstudium) hieße das, ich kann freiberuflich Software entwickeln, und die Arbeitszeit in Rechnung stellen. Man spart sich dann die Gewerbeanmeldung und die Gewerbesteuer (die ist ja relativ gering, Einkommenssteuer gibts in beiden Fällen). Was nicht geht, ist das Verkaufen der entwickelten Software, weil das eine unternehmerische Tätigkeit ist, für die braucht man dann ein Gewerbe. Der Steuerberater meinte auch, ich sollte alles was unter freiberufliche Tätigkeit fällt auch so versteuern, obwohl ich ein Gewerbe angemeldet habe, weil man das trennen kann. Ich müsste dann nur für die Einnahmen von z.B. Wolles Doppelkopf Stube die Gewerbesteuer zahlen. Da ich aber meine Steuererklärung selber mache habe ich das irgendwie verrafft

Gruß

Zitat von »Schrompf«

Du bist Freiberufler *und* hast ein Gewerbe? Also quasi zwei Unternehmen? Oder missverstehe ich da was? Nach meinem Wissen darf man als Freiberufler nur bestimmten Berufsgruppen angehören, dann aber mehr oder minder alles tun, was ein Gewerbe auch tut. Es ist dem Staat nur sehr wichtig, dass es eine im hohen Maße eigenverantwortliche Arbeit ist, weil sonst viele Angestellte auch Freiberufler wären.

Ich hab es nochmal nachgelesen, ich wusste nicht, dass Freiberufler ein ziemlich genau definierter Begriff ist. Ich mache ab und zu kleine Webseiten Sachen als Projektarbeit, dazu musste ich ein Gewerbe anmelden. Folglich bin ich kein Freiberufler.

Ok, Danke für die Hinweise. Scheint, als müsste ich auch nochmal mit den Jungs und Mädels vom Finanzamt reden. Ich kenne nämlich einige freiberufliche Informatiker, die nach Auftrag oder nach eigenen Ideen Software erstellen und letztere natürlich auch vertreiben. Denen hat noch niemand einen Strick draus gedreht. Aber man warnte mich bereits, dass das Ermessensfrage der Bearbeiter sei und selbst deren Aussage keine Rechtssicherheit bietet. Hm. Nuja, ich mach wohl trotzdem erstmal als Freiberufler weiter und schau, wie sich das entwickelt.