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Epic Necro Of The Week:

Splatter. Ende 2016 für ~5000 US$ die Steam-Publishing-Rechte an jemanden in den USA verkauft. Der hat das Ding für teilweise 10c verscherbelt und außerdem mit Unity einen SplashScreen davorgebastelt, der einen nach seiner EMail-Adresse fragt. Und bei manchen crasht. Öch. Nuja, April 2019 sollten die Rechte an mich zurückfallen, der Typ ghostet mich eh schon, aber Dank Valve haben wir Druck aufbauen können und deswegen seit ein paar Tagen offiziell die Publishing-Rechte zurück.

Und daher wird's einen neuen Patch geben. Der fixt u.a. den seit Ewigzeiten bestehenden Bug, dass in der höchsten Schattenqualität einige Lichtquellen nach rechts abgeschnitten waren. Außerdem diverse kleine Style- und Balancing-Korrekturen. Und wenn ich noch ein natives Linux an den Start kriege, um Splatter dafür neuzubauen, ist auch der "Schwarzer Bildschirm und Musik"-Bug auf Linux gefixt.

Außerdem schmeißen wir den Splashscreen wieder raus. Den Preis haben wir wieder auf 5€ angehoben. Das beeinflusst durchaus die subjektiv empfundene Wertigkeit des Produkts beim Endkunden.

Die 5k waren auch etwa das Dreifache von dem, was ich in den nächsten Jahren noch einzunehmen vermutete. Ich war zu dem Zeitpunkt pro Monat auf ~10 Vollpreisexemplare runter, ein Rabatt resultierte in vielleicht hundert verkauften Exemplaren. Davon brauchst Du viele, um in die Nähe von 5k Einnahmen zu kommen.

Würde ich aber wohl nicht nochmal machen. Zum Einen, weil der Käufer dann Methoden einsetzt, die mir nicht wirklich behagen - Preis auf 1€ gesenkt, darauf noch bei jeder Gelegenheit extreme Rabatte, SplashScreen mit EMail-Adressen-Forderung davorgeschaltet, der dann auch noch bei manchen Leuten crasht. Und zum Anderen, weil der Typ halt zwielichtiger war, als er mir anfangs erschien. Er hatte nie wirklich vorgehabt, irgendeine Lizenz jemals zurückzugeben. Und bei dem Streitwert muss er auch nie mit Klagen rechnen. Immerhin ist Gerichtsstand immer der Ort des Beklagten. Ich hätte mir also in den USA einen Lizenzrechtsanwalt suchen und alles erstmal aus eigener Tasche bezahlen müssen. Allein das Vorgespräch würde mehr kosten, als wir mit Splatter jemals noch einnehmen werden. Und die Gerichtskosten kriegst Du ja nur zurück, wenn Du a) gewinnst und b) der Verlierer überhaupt die Kohle hat.

Hätte sich der Valve-Angestellte, der damals den (damals noch nicht automatisierten) Transfer gemacht hat, nicht an uns erinnert, wäre das ein verlorener Posten gewesen. So aber "Hey, mit wievielen anderen Spielen zieht ihr das auch noch ab?!?" und endlich prompte Compliance von Seiten des Lizenzkäufers, weil er plötzlich fürchten musste, auf Steam komplett rauszufliegen.

Heutzutage ist der Lizenztransfer auf Steam automatisiert, es gibt also keinen Menschen mehr, der daran beteiligt ist. Heutzutage wäre der Kampf ab Start verloren. Daher: nie wieder. Das bisschen Geld ist den Zank nicht wert. Zumal der Typ mich auch weiterhin ignoriert. Er reagiert wirklich nur auf direkte Ansprache von Valve-Angestellten. Den Umsatz, den er in der unrechtmäßigen Zeit gemacht hat, die 10k Keys, die er noch bestellt hat... ich dachte, ich kann mit ihm was verhandeln deswegen. Aber er schneidet mich halt komplett.

Wieder was gelernt über's IndieBussiness. Und dabei bin ich doch gar kein Indie mehr, und auch kein Bussiness.

Hab übrigens gerade noch nen Patch veröffentlicht: https://store.steampowered.com/app/28192…biecalypse_Now/

Eigentlich wollte ich "nur mal schnell mit dem neuesten Framework durchbauen". Aber es hatte sich halt ein bissl mehr geändert, als mir lieb war. Und beim Durchzocken habe ich dann noch ein paar Bugs gefunden (und gefixt), die echt seit Anbeginn der Tage bestanden. Bissl peinlich, dass das Spiel damit all die Jahre verkauft wurde. Nuja, jetzt ist es besser. Hat sich finanziell ganz sicher nicht gelohnt, aber ich fühl mich jetzt besser. Und vielleicht bringt es mir ein bissl Nerd Cred für zukünftige Projekte.